piCore-7.0 ist veröffentlicht – Tiny Core Linux für das Raspberry Pi

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Das Team um die Linux-Distribution Tiny Core Linux hat piCore-7.0 veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine spezielle Variante, die für das Raspberry Pi entwickelt wird.

Neuerungen in piCore-7.0

Ab sofort gibt es nur noch ein SD-Karten-Abbild für alle Boards. Dieses lässt sich sowohl mit armv6 als auch armv7 verwenden. Oder anders gesagt kann man es auf einem Raspberry Pi oder auch Raspberry Pi 2 verwenden. SSH ist vorinstalliert.

Laut offizieller Ankündigung ist MicroPython nun ein Teil der Grundinstallation. Damit lässt sich schneller und effizienter skripten als mit einer herkömmlichen Shell. Zu den Kernkomponenten gehören:

  • Kernel 4.1.13
  • glibc 2.22
  • gcc 5.3.0
  • e2fsprogs 1.42.13
  • util-linux 2.27.1
  • BusyBox  1.24.1
  • MicroPython 1.5.2-35

Download piCore-7.0 und Installation

Wer sich für die minimalistische Linux-Distribution für das Raspberry Pi interessiert, kann das Abbild hier herunterladen. Es handelt sich um eine gezippte Datei, die etwas über 34 MByte groß ist.

piCore-7.0 lässt sich auch wie andere Systeme auf einer SD-Karte installieren. Unter Linux packt man zunächst die ZIP-Datei aus und verwendet dann dd. Unter Windows könnte man den Win32 Disk Imager einsetzen. Hier der Befehl für dd und Linux, nachdem ich das Archiv ausgepackt habe und meine SD-Karte unter /dev/sdc erreichbar ist:

sudo dd bs=1M if=./piCore-7.0.img of=/dev/sdc

Das Ganze geht ziemlich schnell, da es sich lediglich um 48 MByte handelt.

piCore-7.0 mit dd auf die SD-Karte schieben

piCore-7.0 mit dd auf die SD-Karte schieben

Tipp: Wie Du herausfindest, wie Du den Ort der SD-Karte ermitteln kannst, findest Du auch in diesem Beitrag (Ubuntu MATE 15.10 auf einem Raspberry Pi 2 installieren).

Danach kann man die SD-Karte in das Raspberry Pi stecken und davon starten. piCore-7.0 würde offline laufen. Allerdings ist es empfohlen, eine Kabelverbindung zum Internet zu haben, wenn man weitere Komponenten installieren möchte.

Beim ersten Start werden entsprechende Schlüssel erzeugt. Bei mir hat es so ausgesehen als wäre das System hängen geblieben. Ein Drücken der Enter-Taste hat aber sofort eine Shell zum Vorschein gebracht.

Vergrößern der zweiten Partition

Möchte man mehr Platz für persistente Daten und installierte Anwendungen haben, sollte man die zweite Partition vergrößern. Das geht so:

Man ruft als root das Tool fdisk auf:

sudo fdisk -u /dev/mmcblk0

Nun kann  man sich mittels P alle Partitionen anzeigen lassen und schreibt sich die Start- und Endsektoren der zweiten Partition auf.

Im Anschluss löscht Du die zweite Partition mit D und erstellst sie mit N neu.Verwende nun den oben aufeschriebenen Startsektor und danach den gewünschten Endsektor. Die Änderungen schreibst Du mit W auf den Datenträger. Um den Kernel von den Änderungen zu unterrichten, ist ein Neustart notwendig. Das funktioniert mittels: sudo reboot

Nun führst Du noch diesen Befehl aus und dann sollte die neue Größe verfügbar sein: resize2fs /dev/mmcblk0p2

Ruft man den Befehl tce auf der Kommandozeile auf, dann erreicht man den Tiny Core Extension Browser. Darüber lässt sich dann weitere Software installieren.

Tiny Core Extension Browser

Tiny Core Extension Browser

Die Handhabung ist etwas verzwickt, wenn man nicht weiß, wie. Wählt man zum Beispiel 2 aus, dann bekommt man eine Beschreibung. Diese muss man mit der Taste Q schließen und kann das Paket dann mit I installieren.

Tiny Core Linux kann mit diversen Bootcodes für den Start umgehen. Diese sind hier erläutert und werden in der Datei /mnt/mmcblk0p1/cmdline.txt hinterlegt. Weitere Unterstützung gibt es im Forum.




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