piCore 6.0 ist Tiny Core Linux für Raspberry Pi

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Tiny Core Linux ist eine minimalistische Linux-Distribution, die es auch als Edition für das Raspberry Pi gibt. Ab sofort kann man piCore 6.0 kostenlos herunterladen.

piCore ist Tiny Core Linux für das Raspberry Pi (Quelle: tinycorelinux.net)

piCore ist Tiny Core Linux für das Raspberry Pi (Quelle: tinycorelinux.net)

piCore 6.0

Laut Angaben des Entwicklers ist die wichtigste Änderung, dass man nun den langzeitunterstützten Linux-Kernel 3.12.x (3.12.36) einsetzt. Das soll verbesserte Stabilität beim Betrieb bringen und man kann mehr Hardware damit unterstützen. Das gelte in erster Linie für Audio-Geräte.

Die Bibliothek fltk wurde auf Version 1.3.3 aktualisiert. Damit ist Unicode brauchbar. Die Bibliotheken fltk-1.1 und 1.3 lassen sich gleichzeitig installieren. Ältere Apps, die Version 1.1 verwenden funktionieren dann weiterhin.

Die Größe der SD-Karte lässt sich nun reduzieren. Wenn man mit einem sicheren Übertaktungs-Modus (Overclocking) startet, spart das laut eigenen Angaben mithilfe des Performance Governor 20 Prozent Startzeit.

Die Code-Basis bei piCore 6.0 ist mit Tiny Core Linux 6.0 abgeglichen. Die Raspberry Pi Firmware ist vom 19. Januar 2015. Weiterhin sind  e2fsprogs 1.42.12, util-linux 2.25.2, BusyBox v1.20.2, glibc 2.20 und GCC 4.9.2. Außerdem wurde das tcz-Repository aktualisiert.

Es gibt auch Abbilder mit vorsintalliertem SSH für einen Betrieb ohne Bildschirm. Weiterhin eine Variante von piCore 6.0 mit einem GUI verfügbar.

Außerdem ist ein Upgrade von Vorgängerversionen möglich, ohne die SD-Karte aus dem Raspberry Pi entfernen zu müssen. Dazu lädt man die Datei piCore-6.0-boot.tar.gz herunter, entpackt sie in einem temporären Ordern und überschreibt den Inhalt von /mnt/mmcblk0p1, nachdem man es eingebunden hat. Das überschreibt allerdings auch angepasste Boot-Optionen. Bei speziellen cmdline.txt und config.txt soltle man aufpassen. Wer eine drahtlose Remote-Verbindunge verwenden, sollte nicht so einfach neu starten. Man wird die drahtlose Verbindung verlieren, da die Kernel.Module inkompatibel sind. Ist das geschafft, kann man die neuen Kernel-Module vom entsprechenden Repository herunterladen. Möglicherweise sind noch nicht alle Kernel-Module im Repository enthalten. Im Anschluss sollte das neue System funktionieren. Vor der ganzen Aktion ist es natürlich sinnvoll, ein Backup der SD-Karte anszustellen.

Download und Installation

Es stehen mehrere Abbilder für piCore 6.0 zur Verfügung:

Das sind so genannte RAW-Abbilder, die man unter Linux mitholfe von dd auf die SD-Karte installieren kann.

piCore 6.0 in mehreren Varianten

piCore 6.0 in mehreren Varianten

Was ist piCore?

Wie bereits erwähnt, ist piCore eine Tiny-Core-Version für das Raspberry Pi. Tiny Core Linux ist an sich keine klassische Distribution. Es ist mehr ein Toolkit, um ein eigenens, maßgescheidertes System zu erstellen. Deswegen sind die Abbilder auch so klein.

piCore läuft komplett im RAM. Das Boot-Medium wird nach einem Start nicht mehr genutzt und es gibt keine Installation im eigentlichen Sinne.

Der Standard-Betriebs-Modus ist Cloud (Interntet). Erweiterungen, also Anwendungen oder Applikationen, werden von Repository via Internet heruntergeladen. Das Dateisystem befindet sich ebenfalls im RAM und die Applikationen werden im Dateisystem als nur lesen eingebunden. Änderungen werden für Neustarts nicht gespeichert. Nach jeden Start bekommst Du wieder ein sauberes System.

Im Mounted Mode benötigt man beständiges Storage. Lädt man Erweiterungen mit piCore 6.0 herunter, werden diese auf einer zweiten Linux-Partition auf der SD-Karte gespeichert. Diese überstehen dann auch Boot-Vorgänge oder Neustarts. Änderungen werden allerdings nicht automatisch gespeichert. Dies erledigt man manuell oder mithilfe eines Scripts. Es lässt sich konfigurieren, was man sichern möchte. Backup-Dateien stellt das System automatisch wieder her.

Wen die Geschichte interessiert, kann sich das Konzept hier durchlesen (Englisch).

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2 Kommentare zu “piCore 6.0 ist Tiny Core Linux für Raspberry Pi”

  1. Matt says:

    Danke für die Info, eure DL-Links sind allerdings falsch, statt releases sollte es release heißen 🙂