OpenShot und Zeitlupe: Videos mit hohen fps langsam darstellen – mencoder hilft

3 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

OpenShot Logo 150x150Ich konnte mit einer GoPro Hero3 spielen und das Ding macht bis zu 240 fps (Bilder pro Sekunde / frames per second) – allerdings kein HD mehr, sondern einer Auflösung von 848×480. Das ist natürlich eine wunderbare Sache für Zeitlupen und man hat damit einen Faktor zur Verlangsamung von in etwas 10. Damit konnten wir auch den ominösen Vorblitz bei der Canon EOS 7D sichtbar machen. Letztere könnte übrigens auch mit 60 fps in HD filmen.

Wenn man das Video nun in OpenShot importiert, möchte man natülich (in diesem Fall) die 240 fps nutzen. Ich dachte mir, die Videobearbeitungs-Software kann damit umgehen. Also bin ich auf die Eigenschaften des Clips und hab einfach den Faktor 1/10 eingestellt. Das bestätigen und dann noch mal auf die Eigenschaften geklickt, kann man die Länge entsprechend verändern.

OpenShot: Geschwindigkeit

OpenShot: Geschwindigkeit

Allerdings ist das Ergebnis alles andere als zufriedenstellend. Es ist einfach eine furchtbare Ruckelpartie. Zunächst dachte ich, die Speicherkarte war einfach nicht schnell genug und an der Aufnahme ist etwas faul. Deswegen habe ich den Clip in VLC abgespielt und hier verlangsamt – der Clip war OK.

Suchmaschine angeschmissen, aber nicht wirklich viel Information diesbezüglich und OpenShot. Ich hab den Link nicht mehr, aber im (ich glaube) OpenShot-Forum wurde erwähnt, dass die Videobearbeitungs-Software im Fall der Verlangsamung einfach Frames auslässt. Das würde die Ruckelpartie erklären.

Der nächste Versuch war ganz einfach, das umgekehrte zu versuchen. Wir arbeiten mit dem langsamen Video und können es notfalls beschleunigen. Das hat auch tadellos funktioniert und das Video zu wandeln, ist sehr einfach. Angenommen mein Clip heißt GOPR0079.MP4, würde der entsprechende mencoder-Befehl so aussehen:

mencoder -fps 24 -nosound -ovc copy GOPR0079.MP4 -o slow.mp4

Nun habe ich den Clip mit 24 fps, aber die 240 fps genutzt -> Clip ist 10x langsamer. Da Sound in diesem Fall etwas sinnlos ist, habe ich den weg gelassen – das erledigt der Schalter -nosound. Mittels -ovc copy wurden die Bilder einfach kopiert. Schussendlich wurde das Video unter dem neuen Namen slow.mp4 gespeichert.

Importiere ich diesen Clip in OpenShot, kann ich nun damit arbeiten. Er ist wunderschön langsam und ein Schnellermachen klappt ohne Probleme. Hier ein Beispielvideo (nicht sehr hübsch, taugt aber als Demo). Zunächst der Clip in Original-Geschwindigkeit, dann mit OpenShot 10x verlangsamt, dann die mencoder-Version und zum Schluss die mencoder-Variante mit OpenShot 5x beschleunigt.

Noch langsamer kann man diverse Clips sicher mit SlowmoVideo machen. Es ist einen Versuch wert, auch wenn Faktor 10 langsamer schon ordentlich genug ist.

Mit Avidemux und VLC sollte sich das Video eigentlich auch in 24 fps speichern lassen. Ich habe nur mencoder genommen, weil das einfach schneller geht als diese Klickorgien 🙂 …

Zusammengefasst

  • Zunächst Video mit mencoder so langsam wi möglich machen
  • Dann mit OpenShot bearbeiten – schneller machen geht ja

Das wird hoffentlich mit OpenShot 2 besser – genug Geld wurde ja in der Kickstarter-Kampagne gesammelt.




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3 Kommentare zu “OpenShot und Zeitlupe: Videos mit hohen fps langsam darstellen – mencoder hilft”

  1. Michael says:

    240fps, nicht schlecht!

    ich denke ich brauche ein neues Spielzeug 🙂

    ich hatte neulich ein altes Android-Telefon in eine Outdoor-Wlan-Webcam verwandelt und auf ein Vogelnest gerichtet. Mit den 16fps konnte ich von Glück reden wenn ich die fütternden Elterntiere im Anflug überhaupt auf einem Frame hatte 😐
    ein guter Test war es aber allemal...

    • jdo says:

      Ja, das Ding ist echt nicht schlecht ... wenn ich dazu komm, schreib ich mal was längeres über die GoPro. Es gibt ein paar Dingen, die echt gut sind und andere stören mich aber ... 🙂

  2. Minihawk says:

    Hallo,
    in Open Shot ist in der ersten Version noch so einiges im Argen. Gerade das Videobeschleunigen macht hier Probleme, wenn man Teile eines Videos (halt beim Schneiden) beschleunigen möchte. Dazu muss man Papier und einen Taschenrechner haben. Man öffnet die Eigenschaften des Parts und wechselt in den Reiter, in dem Start-Endzeit und Dauer des Clips angegeben ist. Dann notiert man sich die Endzeit und die Dauer. Man subtraiert die Dauer von der Endzeit, dann stimmt auch die Länge wieder. Nun kann man die Geschwindigkeit für diesen Ausgeschnittenen Clip erhöhen. Ich warte auch sehnsüchtig auf die 2.0er-version 🙂