GRUB-Reihenfolge unter Linux Mint / Ubuntu mit grub-customizer ändern
Ich habe auf meinem Tuxedo Fusion 15 sowohl Linux Mint 20.1 Ulyssa als auch das Tuxedo OS installiert – als Dual Boot. Das hauseigene Tuxedo OS basiert auf Ubuntu Budgie. Beide Betriebssysteme basieren auf Ubuntu 20.04 Focal Fossa. Nun habe ich gestern das Tuxedo OS nach einer Weile wieder einmal aktualisiert und es wurde ein neuer Kernel installiert. Nun hat sich das Tuxedo OS aber vorgedrängelt und wollte sich beim Einschalten des Rechners automatisch selbst starten. Der Update-Prozess hat demnach die Reihenfolge bei GRUB – genau genommen Version 2 – geändert und damit hatte ich eine kurze Kopfnuss.
Das Problem: Egal, was ich unter Linux Mint eingestellt hatte, es wollte sich nicht auf auf den Bootloader auswirken. Irgendwann habe ich den Spieß einfach umgedreht und GRUB unter Tuxedo OS modifiziert und damit hat es geklappt.
Reihenfolge bei GRUB ändern
Die Reihenfolge des Bootloaders änderst Du bei Betriebssystemen, die auf Ubuntu 20.04 oder höher basieren, am einfachsten mit Grub Customizer. Das Paket findest Du in den offiziellen Repositories und daher lässt es sich sehr einfach installieren.
sudo apt install grub-customizer
Ich habe es, wie gesagt, zuerst unter Linux Mint 20.1 installiert und dort wurden mir auch diverse Bootloader-Einträge gezeigt, allerdings haben sich die Einträge für Linux Mint nicht gezeigt. Das war etwas seltsam. Auch ein manuelles Herumprobieren der Konfigurationsdateien brachte keinen Erfolg. Ich beschreibe das nun nicht, weil damit kann auch schnell etwas schieflaufen und dann brauchst Du vielleicht ein Boot-Medium – es kann ein ziemliches Geschiss sein. Mit Grub Customizer funktioniert das eigentlich wunderbar und das ist weniger anfällig für Fehler.
Nachdem ich Grub Customizer unter Tuxedo OS installiert und gestartet hatte, klappte die Sache dann auch. Es wurden mir die GRUB-Einträge wie beim Start des Rechners angezeigt und hier konnte ich die Reihenfolge erfolgreich ändern. Hier ein paar Bilder dazu, damit Du siehst, wie einfach das ist.
Nachdem Dudie Software startest, liest es alle Einträge des Bootloaders ein und präsentiert sie wie folgt.
Klickst Du nun auf den Reiter Allgemeine Einstellungen, kannst Du bestimmen, was der Bootloader bei Start des Systems machen soll. Ich habe hier wieder auf Linux Mint 20.1 umgestellt.
Außerdem darfst Du festlegen, wie lang die Wartezeit sein soll, bis der Standard-Eintrag automatisch starten soll. Also mir reichen die Startzeit und welcher Eintrag per Standard gestartet werden soll. Der Bootvorgang ist nun nichts, auf das ich den ganzen Tag schaue. Ich schalte aber gerne den Rechner an und gehe mir dann einen Kaffee oder Tee machen. Da ist es dann ärgerlich, wenn nicht das gewünschte Betriebssystem gestartet hat.
Das Auge bootet mit
Nun gibt es noch den Reiter Darstellung und der ist für rein kosmetische Zwecke. Hier darfst Du das Aussehen von GRUB verändern. Du darfst sogar ein Hintergrundbild festlegen.
Das hier ist ein Schnellschuss für Demonstrationszwecke. Ich habe gerade keine Zeit, mich umfassend mit dem Design von GRUB zu befassen. Aber als Demo taugt es. Starte ich mein Tuxedo Fusion 15 nun, sieht das wie folgt aus.
Das ist zugegeben ein relativ hässliches Foto, aber so schnell mit dem Smartphone aus der Hüfte geschossen und als Demo reicht auch das.
Auf jeden Fall siehst Du, dass keine Kommandozeilen-Orgien notwendig sind, um den Bootloader anzupassen. Das ist zumindest dann der Fall, wenn Du Grub Customizer einsetzt.
Kein manuelles update-grub notwendig
Veränderst Du die Konfigurationsdateien des Bootloaders über die Kommandozeile, dann werden die Änderungen nicht sofort wirksam. Das ist erst der Fall, nachdem Du einen weiteren Befehle ausgeführt hast.
sudo update-grub
Diesen Schritt übernimm Grub Customizer ebenfalls für Dich. Sollte das nicht der Fall sein, kannst Du den Befehl auch manuell ausführen. Schaden tut er auf jeden Fall nicht – solange die Konfigurationsdateien in Ordnung sind.