Geldmangel: Chinesische (Feuer)-Mauer bröckelt

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Große Chinesische FirewallAlle Zeichen stehen auf bankrott für den umstrittenen “Green Dam”-Filter Chinas. Die Regierung ist laut BBC nicht mehr bereit, die “Green Dam Youth Escort“-Software mit Geld zu versorgen. Ohne Geld müsse man den laden dicht machen, sagt ein Partner in Henan. Die chinesische Regierung bestand darauf, alle Computer ab 1. Juli 2009 mit der Software auszustatten. Die Pläne wurden aber wegen Zensur-Beschwerden zurück genommen. Das Projekt sollte pornographische und gewalttätige Inhalte filtern und blockieren. Kritiker warnten jedoch, dass man die Software auch einsetzen könne, um sensible politische Inhalte zu sperren.

Des Weiteren beschwerten sich Gegner über die Monopolstellung des Programms. Die Regierung ruderte später zurück und machte eine Installation der Software optional. Am Ende wurde die “Green Dam”-Software gerade einmal auf 20 Millionen Rechnern eingesetzt – hauptsächlich in Internet Cafes und Schulen. Laut BBC wurde das Entwickler-Team um “Beijing Dazheng Human Language Technology Academy” aufgelöst. Das selbe Schicksal ereilte das Installations- und Support-Team in der Provinz Henan. Die Regierung erklärte sich damals bereit, die Jahre 2008 bis 2009 mit Geldern zu unterstützen. Weitere Anträge auf monetäre Unterstützung blieben unbeantwortet.

Eine offizielle Stellungnahme gab es seitens der Regierung noch keine. Korrespondenten vermuten, dass dies einen Verlust des Gesichts zur Folge hätte. Green Dam hatte aber auch andere Probleme. Eine Firma aus den USA verklagte die Firma wegen Code-Diebstahl auf 2,2 Milliarden US-Dollar. Die Firma will sowohl die chinesische Regierung, zwei chinesische Firmen und sieben PC-Hersteller vor den Kadi ziehen. Sicherheits-Experten ließen ebenfalls kein gutes Wort an der Software. Darin befänden sich Schwachstellen, mit denen Angreifer betroffene Rechner infiltrieren und kompromittieren könnten.




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