Edge schickt Bilder, die Du online anschaust zu Microsoft

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Der Browser Microsoft Edge basiert auf Chromium und ist bekanntlich der Nachfolger des Internet Explorer. In der Zwischenzeit sind viele Funktionen in Microsoft Edge eingeflossen, die mehr oder weniger nützlich sind. Tools sind eigentlich dafür da, Dein Surferlebnis zu verbessern und sollen es Dir bequemer machen. Solche Funktionen können aber immer auch Schattenseiten haben, insbesondere dann, wenn Daten an den Entwickler des Tools geschickt werden.

Edge hat ein Tool, womit sich die von Dir online angeschauten Bilder verbessern lassen. Laut Microsoft wird damit Klarheit, Schärfe, Beleuchtung und Kontrast von Bildern im Web verbessert. Das klingt zunächst interessant.

In der jüngeren Vergangenheit sind aber mehr Informationen ans Tageslicht gekommen, wie genau diese Verbesserung von Bildern funktioniert. Es gibt in diversen englischen Versionen von Edge nun einen Hinweis, dass die Links zu den Bildern an Microsoft geschickt werden. Microsoft rollt neue Funktionen allerdings schrittweise aus. Bei mir gibt es den Hinweis direkt in den Einstellungen noch nicht. Es sieht wie folgt aus und ist hinter dem ? als experimentelle Funktion deklariert.

Bilder in Microsoft Edge verbessern?
Bilder in Microsoft Edge verbessern?

Die Verbesserungen werden nicht lokal auf dem Gerät durchgeführt. Das ist bedenklich. Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass im Datenschutz-Whitepaper von Microsoft steht:

Microsoft Edge verschlüsselt und überträgt Bilder an Microsoft-Server, um eine Bildverbesserung durchzuführen. In den Anfragen an die Server sind keine Benutzerkennungen enthalten. Die Bilder werden für 30 Tage zwischengespeichert, um die Leistung zu verbessern.

Bedeutet keine Benutzererkennungen auch, dass keine IP-Adressen und so weiter an die Server übertragen werden? Man könnte es so interpretieren, aber ausformuliert ist es so nicht.

Bilderverbesserungen in Microsoft Edge deaktivieren

Die gute Nachricht ist, dass Du selbst entscheiden darfst, ob Edge die Bildverbesserung nutzen soll oder nicht. Du kannst die Funktion aktivieren oder entsprechend deaktivieren. Dafür passt Du einfach den nachfolgenden Schieberegler an (edge://settings/privacy).

Einstellungen > Datenschutz, Suche und Dienste > Bilder in Microsoft Edge verbessern

In kommenden Updates sollst Du bestimmen dürfen, dass Bilder auf bestimmten Websites nie verbessert werden. Du kannst also eine Liste mit Websites anfertigen, von denen keine Daten an Microsoft geschickt werden.

Alternative Browser

Den Internetbrowser Microsoft Edge gibt es auch für Linux, wobei ich bezweifle, dass er stark verbreitet ist. Bei vielen Linux-Distributionen ist Firefox vorinstalliert und in den Repositories findest Du relativ einfach alternative Browser, die mehr oder weniger populär sind. Chromium ist in den meisten Repos enthalten.

Mullvad Browser ist garantiert Datenschutz-freundlich
Mullvad Browser ist garantiert Datenschutz-freundlich

Du könntest Dir aber auch überlegen, Vivaldi, Brave oder den Mullvad Browser einzusetzen. Unter bestimmten Umständen ist auch der Tor Browser eine Überlegung wert.

Zusätzlich könntest Du mit einem guten VPN Deine IP-Adresse verschleiern und Dich damit zusätzlich schützen, wenn Du die Edge-Funktion zur Bildverbesserung nutzen möchtest. Sicher ist sicher.




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