Btrfs könnte Ubuntus neues Standard-Dateisystem werden
Ubuntu hat bereits Pläne, eine Installation auf das Dateisystem Btrfs zu unterstützen. Nun ist eine Diskussion im Gange, ob man das Dateisystem nicht als Standard verwenden wird. Beziehungsweise wurde diese Frage von Ubuntus Scott Remnant in den Raum gestellt. Bevor man sich darüber allerdings ernsthafte Gedanken macht, müssten einige Dinge zunächst eintreffen:
- Btrfs muss als stabil gekennzeichnet werden und nicht als experimentell. Dies soll voraussichtlich mit Kernel 2.6.35 eintreffen, den man auch für Maverick Meerkat (Ubuntu 10.10) verwenden will.
- Btrfs wird derzeit nicht vollständig von Grub 2 unterstützt. Dies sei ebenfalls eine Voraussetzung bevor der Code für Ubuntu 10.10 eingefroren wird (Feature Freeze)
- Sollten die oberen Punkte eintreffen, wird man aus Testgründen Btrfs als Standard-Dateisystem für die erste Alpha-Version einsetzen. Diese Tests müssten dann reibungslos verlaufen
- Wenn man das Szenario mag und glücklich damit ist, dann könnte Btrfs das Standard-Dateisystem für Ubuntu 10.10 werden.
Ein Kommentator bezeichnet die Idee als verrückt. Täglich kämen Berichte über Kernel-Abstürze und inkonsistente Daten über die Mailing-Liste von Btrfs. man solle sich mit dem Gedanken erst gar nicht befassen, so lange das Dateisystem als “verdammt stabil” erwiesen habe. Ebenso wenig verstehe er die Eile. Es fühle sich an, als wolle Ubuntu seine Anwender als Beta-Tester missbrauchen (dafür ist doch Microsoft zuständig, oder?). Andere zeigen sich allerdings begeistert von diesem Schritt.
Ubuntu wäre nicht einmal die erste Linux-Distribution, die auf Btrfs per Standard setzt. Die Entwickler des Linux für mobile Geräte MeeGo haben erst kürzlich beschlossen, Btrfs als Default einzusetzen. Auch die Fedora-Entwickler beschäftigen sich schon mit Btrfs und hab in Fedora 13 Beta eine Schnappschuss-Funktion (System Rollback) auf Btrfs basierend implementiert. Somit können sich Veränderungen komplett rückgängig machen lassen. So eine Funktion ist natürlich eine feine Sache, aber es muss auch komplett problemlos funktionieren.