Blog in a Box für Raspberry Pi: WordPress plus Pi-Kamera plus SenseHAT

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Automattic sind bekanntlich die Köpfe hinter WordPress.com. Die Entwickler haben eine Blogging-Plattform speziell für den Raspberry Pi entwickelt. Mit Blog in a Box verwandelst Du den Raspberry Pi in eine Blogging-Plattform, die auch eine Website ausliefert.

Allerdings macht sich Blog in a Box die komplette Hardware des Raspberry Pi zunutze. Du kannst damit automatisch Fotos von der Pi-Kamera erstellen lassen oder Daten vom SenseHAT auslesen. Das enthaltene WordPress-Theme bringt also Unterstützung für Pi-Kamera und SenseHAT mit sich!

Du kannst Blog in a Box hier herunterladen. Die tar.gz-Datei ist ungefähr 50 MByte groß. Es gibt spezielle Download-Versionen für Linux, Windows und macOS. Wer unter Linux installieren möchte, braucht das Paket kdesudo. Das ist zugegeben etwas lästig, wenn man kein KDE verwendet. Bei mir unter Linux Mint 18 Cinnamon müssen einige Abhängigkeiten installiert werden.

Nach dem Auspacken der tar.gz-Datei wechselst Du in den Ordner und führst diesen Befehl aus:

sudo ./blog-in-a-box

Nimmst Du die deb-Datei, dann kannst Du die Software über das Terminal ohne ./ aufrufen:

sudo blog-in-a-box

Blog in a Box installieren

Danach folgst Du einfach den Schritten. Natürlich benötigst Du eine entsprechenden SD- oder microSD-Karte.

Blog in a Box: WordPress für Raspberry Pi optimiert

Blog in a Box: WordPress für Raspberry Pi optimiert

Bei ersten Aufruf lädt das Tool die neueste Version von WordPress und ein Blog-in-a-Box-Abbild herunter. Je nach Internet-Geschwindigkeit dauert das etwas. Im ersten Bildschirm (oben) findest Du oben rechts einen kleinen Papierkorb, über den sich alle Downloads wieder löschen ließen. Damit fressen sie keinen Platz.

Blog in a Box: Erst einmal Ressourcen downloaden

Blog in a Box: Erst einmal Ressourcen downloaden

Danach folgt ein Bildschirm mit einfachen Konfigurations-Optionen. Du kannst das WLAN / WiFi-Netzwerk und Passwort festlegen. Ebenso darfst Du an dieser Stellen einen öffentlichen SSH-Schlüssel (Public SSH Key) hochladen. Damit könntest Du Dich später ohne Passwort auf dem Raspberry Pi anmelden. Ich habe das System auf einem Raspberry Pi 3 mit der deb-Datei ausprobiert. Ein Raspberry Pi Zero W sollte eigentlich auch funktionieren.

Einfache Konfiguration

Einfache Konfiguration

Sensible Daten – am besten sichern!

Nun folgt ein Bildschirm mit sensiblen Daten. Blog in a Box legt per Standard zufällig Passwörter für den Blog, die MySQL-Datenbank und den Raspberry Pi fest. Etnweder änderst Du die Parameter entsprechend oder Du schreibst Sie Dir auf. Ich nehme für solche Zwecke den Passwort-Manager KeePassX. Wenn Du die Passwörter vergisst, dann musst Du vielleicht noch einmal installieren.

Fortgeschrittene Konfiguration

Fortgeschrittene Konfiguration

Im Anschluss folgt der Schreibvorgang und der kann je nach Geschwindigkeit der SD-Karte etwas dauern.

Auf SD-Karte schreiben

Auf SD-Karte schreiben

Ist der Schreibvorgang abgeschlossen, fordert Dich das System auf, die SD-Karte noch mal zu verbinden. Ist das erfolgreich, erscheint dieser abschließende Bildschirm. Solltest Du die Login-Daten vorher nicht aufgeschrieben haben, könntest Du Dir diese Details nun hier noch einmal anzeigen lassen.

Letzte Anweisungen

Letzte Anweisungen

Der letzte Bildschirm besagt darüber hinaus, dass Du die SD-Karte nun in einen Raspberry Pi stecken und den Winzling starten kannst. Der Raspberry Pi wird sich mehrmals neu starten, um die Konfiguration abzuschließen.

Für headless gedacht

Blog in a Box ist für headless entwickelt. Das bedeutet, dass Du eigentlich keinen Bildschirm anstecken brauchst. Du kannst das natürlich tun.

Wichtig ist ab jetzt die Adresse bloginabox.local (außer Du hast die Adresse während der Konfiguration geändert). Verwendest Du sie im Browser, darfst Du die WordPress-Instanz konfigurieren. Aber auch über die Konsole und SSH kannst Du Dich via bloginabox.local am Raspberry Pi anmelden. Das Login ist an dieser Stelle pi und das Passwort, das Du in der fortgeschrittenen Konfiguration auf der rechten Seite gesehen oder gesetzt hast.

Übrigens: Auf der Support-Seite gibt es noch ein paar Hinweise, die eventuell interessant sind. Kann auf jeden Fall nicht schaden, sie im Hinterkopf zu behalten.

Kamera-Modul in Betrieb nehmen

Ich habe leider (noch) keinen SenseHAT (mit dem Emulator lässt es sich ja auch schön spielen), aber natürlich Kamera-Module. Sobald Du im WOrdPress Backend angemeldet bist, kannst Du die Kamera in Betrieb nehmen. Das sieht so aus:

Blog in a Box: Kamera aktivieren

Blog in a Box: Kamera aktivieren

Ist das Plugin aktiv, kannst Du Fotos über das entsprechende Plugin aufnehmen. Du kannst das System auch so konfigurieren, dass Fotos automatisch in bestimmten Zeitabständen aufgenommen werden.

Nimmst Du ein Bild auf, erscheint es unter Media.

Blog in a Box: Kamera steuern

Blog in a Box: Kamera steuern

Toll gemacht

Blog in a Box ist ein tolles System für Entwickler, für WordPress-Lernwillige oder einfach Spielkinder. Eine Installation ist echt nicht schwer und hat bei mir weniger als 30 Minuten gedauert. Wer eine SD-Karte übrig hat, dem kann ich Blog in a Box wirklich ans Herz legen.

Nette Pi-Konstellation

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2 Kommentare zu “Blog in a Box für Raspberry Pi: WordPress plus Pi-Kamera plus SenseHAT”

  1. Bitte nicht verwechseln: Automattic sind die Köpfe hinter WordPress.com, welche WordPress kommerziell vermarkten. Die Software WordPress wird von Mitgliedern der WordPress Foundation weiterentwickelt und unter WordPress.org bereitgestellt.

    • jdo says:

      Das ist natürlich völlig korrekt und ich habe bei mir noch ein .com angefügt. Somit sollte das nun klar sein.