Alan Cox: Fedora 18 ist die schlimmste Red-Hat-Version aller Zeiten

8 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)
Alan Cox auf der FOSS 2007 (Quelle: Wikipedia)

Alan Cox auf der FOSS 2007 (Quelle: Wikipedia)

Linux-Urgestein und Kernel-Entwickler Alan Cox ist von Fedora 18 alles andere als angetan. Er bezeichnet das Betriebssystem, das mit mehr als 2 Monaten Verspätung kam sogar als die schlimmste Red-Hat-Distribution, die ihm je untergekommen ist.

Der neue Installations-Assistent (das neu geschriebene Problemkind Anaconda) sei unbrauchbar und der Updater verbuggt. Sobald man den Standard-Desktop dann doch irgendwie zum Laufen gebrach, scheint der überflüssig wie ein Kropf zu sein. Aber anstatt die Fehler auszubessern, hat man einfach mehr Funktionen hinzugefügt. Er könne nicht einmal ein gültiges inirds auf einer Maschine schreiben, ohne die Kiste in einen nicht nachvollziehbaren systemd-Fehler zu bombardieren. Es sei an der Zeit, diese Kiste neu zu installieren – allerdings nicht mit Fedora.

Fedora 18: Alan Cox is not amused ...

Fedora 18: Alan Cox is not amused …

Und weil man schon in übelster Schimpferlaune ist … Alan Cox hat auf der Problem-Box Ubuntu installiert und fast alles hat auch ganz gut funktioniert. Das Konfigurations-Tool für die Bildschirme sei aber eine Katastrophe und total fehlerhaft. Aber das größte Problem sei die Farbe Orange gewesen – die musste unbedingt weichen. Ubuntu ist nun blau und zumindest in diesem Bereich mache Fedora etwas richtig. OpenSCAD sei veraltet und GNOME3 unter Ubuntu sei besch… – er verwendet nun Cinnamon als Desktop-Umgebung.

Ubuntu: Farbe und Oberfläche unmöglich

Ubuntu: Farbe und Oberfläche unmöglich

Was ich an den Threads besonders witzig fand sind die Ratschläge. Nimm doch Arch oder Debian … und so weiter. Manchmal hat man das Gefühl, die wissen nicht wirklich, wer der Herr Cox ist. Der gute Mann hat von 1999 bis 2009 für Red Hat gearbeitet und ist ein Kernel-Entwickler der ersten Stunde. An GNOME und X.Org hat er auch mal mitgearbeitet. Der Herr Cox wird schon selbst wissen, was er installieren soll. Das ist als würde man Michael Schumacher sagen, er solle mal nen Mercedes als F1-Wagen … äh, halt … anders … 🙂 … Nach einer Auszeit arbeitet Cox im Moment für Intel. Und wenn ich mich nicht irre, hat er den selben Bart-Berater wie Richard Stallman … 😉




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8 Kommentare zu “Alan Cox: Fedora 18 ist die schlimmste Red-Hat-Version aller Zeiten”

  1. Marcus Moeller says:

    Google+ Trollen scheint die neue Sportart von Kernelentwicklern zu sein. Einfach nicht ernstnehmen 😉

    • jdo says:

      Dass die ab und zu mal Dampf ablassen müssen, ist eigentlich nur mehr als menschlich ... ich finde die dadurch ausgelösten Diskussionen um so unterhaltsamer ...

  2. Rayman says:

    Ja, sehr unterhaltsam – schade, dass ich gerade kein Popcorn da habe …

    An Richard Stallman musste ich auch sofort denken, als ich das Foto gesehen habe.

    • jdo says:

      🙂 ... ich wollte nur anmerken, dass mein Kommentar diesbezüglich nicht respektlos sein sollte - ich haben sowohl vor Stallman als auch Alan Cox sehr großen Respekt ... aber auch diesen außergewöhnlichen Computer-Fachleuten sollte ab und zu etwas Menschlichkeit eingeräumt werden und dann kommt eben eine kleine Schimpf-Tirade raus ...

  3. Valentin says:

    Naja, ganz Unrecht hat er wahrscheinlich nicht. Ich hab in meinem Leben schon x verschiedene Linux-Distributionen hunderte Male installiert. So ein seltsames Partitionierungswerkzeug ist mir noch nie untergekommen.

    Ich hab eine Weile herumprobiert, eine Partition zu formatieren und auf diese Fedora aufzuspielen. Geschafft habe es nicht und irgendwann war es mir dann zu blöd und das Risiko zu groß, dass das Programm meine komplette Festplatte löscht. Mit älteren Fedora-Installationsprogramme hatte ich nie solche Probleme, keine Ahnung was sich die Entwickler dabei gedacht haben.

    • jdo says:

      Der Partitionierer ist echt komisch, aber sonst finde ich das neue Anaconda gar nicht so übel. Er versucht halt kompliziertes visuell darzustellen - den Weg finde ich richtig, die Umsetzung lässt noch zu wünschen übrig.

  4. Valentin says:

    Apropos "Dampf ablassen", vielleicht sollte ich meine kleine Seite mal ins Englische übersetzen. Die ganzen Kernel-Entwickler würden sich da bestimmt wohl fühlen: http://www.dampf-ablassen.net/ 😉

    • jdo says:

      *hihihi* ... die muss ich mir merken ... nur wenn ich jetzt über MS und Focus meckere, wär es ja nicht mehr anonym ... 😉