ownCloud 4 bringt Datei-Versionsverwaltung und einen ODF Viewer

15 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

ownCloud Logo 150x150Knapp vier Monate nach ownCloud 3, haben die Entwickler eine neue große Version mit diversen Neuerungen vorgestellt. Ab sofort gibt es eine kleine Zeitmaschine. Diese Versionsverwaltung für Dateien ist bei einer Neuinstallation automatisch aktiviert. Du findest den Haken dafür unter Verwaltung. Allerdings ist die deutsche Ausgabe noch nicht komplett übersetzt, aber damit kann man leben. Die entsprechende Zeile heißt: 

ownCloud 4 Versionsverwaltung

ownCloud 4: Versionsverwaltung

ownCloud 4 Versionsverwaltung

ownCloud 4 Versionsverwaltung

Wie das Ganze funktioniert, war mir aber anfangs nicht ganz klar. Auf der Seite mit der Funktions-Beschreibung sprechen die Entwickler von Änderungen einer geteilten Datei, die sich dann automatisch speichert. Und man könne selbst konfigurieren, wie viel gespeichert werden soll. Wo sich diese Einstellung befindet, ist mir ein Rätsel. Und die Versionsverwaltung funktioniert tatsächlich nur, wenn mehr als ein Anwender an der Datei gearbeitet hat. Lege ich zwei Anwender an, teile eine Datei und verändere diese, speichert ownCloud 4 tatsächlich mehrere Versionen.

ownCloud 4 ODF-Viewer

ODF-Viewer funktioniert bei mir nicht.

Ebenfalls neu ist ein ODF-Betrachter für Dateien der Formate .odt, .odp und .ods. Damit lassen sich direkt in ownCloud Dateien, die zum Beispiel mit LibreOffice oder Apache OpenOffice erzeugt wurden, anzeigen – theoretisch. Das hat bei mir allerdings nicht geklappt, weder mit Firefox noch mit Google Chrome unter Linux. Dabei war die Text-Datei wirklich nur mit “Lorem Ipsum …” über eine einzige Seite bestückt. Hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht oder stelle ich mich einfach etwas dumm an?

Des Weiteren gibt es eine experimentelle Funktion, um externe Dateiquellen einzubinden. Unter anderem sind hier Dropbox, FTP und Google Drive mit von der Partie. Das finde ich eigentlich eine ziemlich clevere Idee. Somit könnte sich ownCloud zu einer echten Zentrale für mehrere Cloud-Anbieter entwickeln. Das Problem ist nur, dass ich nach Aktivierung der Applikation nicht finden konnte, wie man nun zum Beispiel ein Dropbox-Konto (oder FTP, oder Drive) integriert. Gut, die Funktion ist experimentell und vielleicht geht es über die Konsole. Aber hier ist wirklich eines der Hauptprobleme von ownCloud, dass man oft wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg steht. Dem Anwender dann und wann etwas mehr unter die Arme greifen oder den richtigen Weg weisen, würde nicht schaden. Auf den Seiten für Aktivierung und Deaktivierung ist so viel Platz, dass man hier in einem Satz Hinweise geben könnte, wie es denn nun weitergeht. Ich habe 5 Minuten gesucht, dann wurde es mir zu dumm. Ich schaue in der nächsten Version noch einmal nach.

Was sehr gut funktioniert ist das neue Drag & Drop. Damit lassen sich Dateien wirklich einfach und schnell hochladen. Ebenso können Anwender den eigenen Kalender synchronisieren und diesen mit anderen Nutzern teilen. Des Weiteren ist eine Server-seitige Dateiverschlüsselung vorhanden. Damit ist mehr Datensicherheit gegeben und nicht einmal Administratoren können die Inhalte der Dateien einsehen – so gehört sich das.

ownCloud Sync-Client

ownCloud Sync-Client

ownCloud Sync-Client weiteres Verzeichnis

Weiteres Verzeichnis hinzufügen

Was ebenfalls gut funktioniert ist der Sync-Client für Linux. Diesen gibt es bei openSUSE.org und es sind Installations-Anweisungen für Ubuntu, openSUSE, Fedora, Debian und CentOS vorhanden. Sich mit der ownCloud zu verbinden ist ein Kinderspiel. Der Client legt einen neuen Ordner in der ownCloud mit Namen clientsync an und das war es. Es gibt außerdem Clients für Windows und Mac OS X. Weitere Informationen dazu gibt es hier. Über die Android-App für ownCloud hatte ich hier kurz berichtet.

ownCloud zu installieren ist nicht besonders schwer und es gibt eine recht klare Anleitung auf der Projektseite. Auch wenn das Projekt noch nicht ganz ausgereift ist, verfolge ich es mit sehr viel Spannung. Die ownCloud sieht derzeit wie die optimale Lösung aus, wenn man einen eigenen Server zuhause am Laufen hat, der aus dem Internet erreichbar ist. Meine Daten sind auf meinem eigenen Server und unter meiner Kontrolle. Selbstverständlich muss ich mich dann auch um die eigene Sicherheit und Datensicherheit des Servers kümmern, was ich aber gerne in Kauf nehme.

Wer mit ownCloud ein bisschen experimentieren möchte, kann sich unter https://getfreecloud.com/ ein kostenloses Konto mit 6 GByte Speicher anlegen.




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15 Kommentare zu “ownCloud 4 bringt Datei-Versionsverwaltung und einen ODF Viewer”

  1. GB says:

    Danke für den ausführlichen Bericht, mal eine Frage, welche Möglichkeiten zum Verbinden bietet denn ownCloud eigentlich an, auch ftp, sftp, scp?! Für eine Info wäre ich wirklich dankbar. 😉

    GB

    • jdo says:

      WebDav und CalDav sind verfügbar. Mit ersterem sollte jedes OS zurecht kommen.

  2. hello says:

    funktioniert die verschlüsselung denn bei dir? Ich habe das Plugin aktiviert, konnte danach aber problemlos per sftp auf die daten im data verzeichnis zugreifen.

    • jdo says:

      Ich hab das gerade ausprobiert und es funktioniert anscheinend nur so:

      Bei den alten angelegten Konten geht es nicht. Wenn ich erst Verschlüsselung aktiviere und dann einen Nutzer anlege, scheint es zu klappen. Zumindest wurde die von mir hochgeladene Datei (einfach ne PHP-Datei) verschlüsselt.

      • Stefan says:

        Hallo,
        könntet ihr das Thema Verschlüsseln etwas genauer beschreiben, welches Plugin brauche ich denn da , und was muss man einstellen.
        Gruß

        • jdo says:

          Du musst als Admin unter Verwaltung einfach die Verschlüsselung aktivieren. Danach wird jeder neu angelegte Nutzer automatisch von der Dateiverschlüsselung profitieren. Bereits bestehende Nutzer nutzen die Verschlüsselung meines Wissens nicht und es gibt auch keine einfach Möglichkeit, dies nachträglich zu erzielen.

  3. hello says:

    ok danke ich probiere das mal aus

    • jdo says:

      Eigentlich ist das ziemlich dämlich, weil des Admins Daten damit nie verschlüsselt werden können. Stört vielleicht nicht so besonders, aber was ist, wenn der ownCloud- und der Server-Admin verschiedene Leute sind? Dann müsste man also einen zweiten in der Gruppe Admin anlegen, nachdem die Verschlüsselung aktiviert wurde. Hier fehlt irgendwie noch eine Option, alles nachträglich verschlüsseln zu können. Wie oben erwähnt gefällt mir ownCloud sehr sehr gut und ich will es gar nicht schlecht reden. Aber einige Dinge scheinen eben etwas unausgereift, beziehungsweise vorschnell aufgenommen worden zu sein - das gilt auch für die Android App, die einem Smartphone gut aussieht - auf einem Tablet aber grauenvoll ist.

  4. jorval says:

    also das Problem mit den .odf Dateien die nicht angezeigt werden kann ich verifizieren.

    bei mir kommt nur eine urlartige Zeile im kopf. Um das OS auszuschliessen habe ich dann noch die Virtualbox mit einem bösen 7 angeschmissen aber dort ist es der selbe effekt.

    Leider funktioniert die Syncronisierung bei mir unter Ubuntu 12.04 nicht. (client 1.0.2) die funktioniert unter dem 7er einwandfrei.

    Ein weiteres Problem habe ich noch mit dem Calender im Thunderbird festgestellt. der User-Kalender funktioniert weitestens, manchmal werden die Einträge nicht angezeigt.
    Ein geteilter Kalender eines anderen Users (den ich extra für die Abteilung angelegt hatte) funktioniert leider nicht. Kann nicht synchroniseren,

    Zum ODF habe ich überlegt ob ich einfach einmal LibreOffice auf dem Server mit installiere. und bei den restlichen Sachen ob ich das 4er nochmals clean neu installieren und konfigurieren soll. (ist ein Update 0.2 -> 0.3 -> 0.4)

    Für Hinweise wäre ich jedenfalls dankbar.
    Martin aka Jorval

  5. Ribiku Sith says:

    In letzter Zeit hört man ja recht viel über OwnCloud. Ich selbst nutze viele Googledienste und bin soweit auch damit zufrieden, wenn die Daten nicht in USA wären. Hat jemand schon getestet wie es sich mit dem Client für Androide verhält? Ich synchronisiere mehrere GMail-Konten und frage mich, wie das dann ist, wenn ich ein OwnCloud-Konto hinzufüge.

    Hat das schon mal wer getestet mit Kontakten, Kalender etc.?

    • jdo says:

      Die Android-App für ownCloud kann noch gar keine Kontakte oder Kalender-Funktionen. Die App kam aber auch erst vor kurzer Zeit heraus. Die Entwickler wollen da aber nachlegen.

      ownCloud kann aber CardDav und CalDav. Dafür gibt es Apps in Google Play. Ich habe aber noch keines davon getestet - sollte ich vielleicht machen 🙂

      • Haiko says:

        Bei Play gibt es eine kostenpflichtige App "CalDAV Sync (beta)" die ich nutze um Owncloud und den nativen Androidkalender synchron zu halten. Funktionierte bisher ohne Probleme. Bin gespannt was aus der Owncloud-App werden wird, bisher erkenne ich kaum einen Unterschied zu einem WebDAV-Clienten - in meinem Fall den "WebDAV File Manager" (kostenlos). Schöne Pfingsten!

  6. Michael says:

    Eventuelles Sicherheitsproblem in OwnCloud 4. Kalender und Kontaktdaten ohne Passwort aufrufbar!
    http://www.christiandinse.de/blog/2012/05/24/owncloud-4-sicherheit-kalender-und-kontaktdaten-ohne-passwort-aufrufbar/

    • jdo says:

      Kann ich nicht bestätigen. Bei mir kommt eine Passwort-Abfrage. Es funktioniert auch dann nicht, wenn ich im selben Browser an der ownCloud angemeldet bin.

  7. Andrej says:

    Hallo, danke für den Artikel.
    Das Problem mit dem Viewer kann ich bestätigen.
    Anscheinend kann man ja auch txt-Dateien direkt anlegen und bearbeite. Wenn ich die dann speichere und öffne, ist der Inhalt aber weg.

    Zu Deiner Frage, wie man externes Storage einbindet: dazu musst du die Datei config/mount.php editieren. Mehr dazu findet sich in der Doku: http://owncloud.org/support/custom-mount-configuration/
    Ausprobiert habe ich es aber nicht.
    Gruß, A.