postmarketOS – ein Android-Ersatz mit 10 Jahren Unterstützung – basiert auf Alpine Linux
Bevor nun gleich die Jubelstürme losgehen, muss ich leider gewaltig auf die Bremse drücken. postmarketOS oder pmOS ist alles andere als fertig und selbst auf der Website ist geschrieben, dass es für die meisten Anwender noch nicht benutzbar ist. Es ist ein Ersatz-Betriebssystem für Android-Geräte, also Smartphones und Tablets, die nicht mehr unterstützt werden und Updates bekommen. <sarkasmus>Damit sind dann 90 Prozent aller Android-Geräte gemeint, die älter als sechs Monate sind.</sarkasmus>. Auch Nicht-Android-Geräte wollen die Entwickler verarzten. Im Speziellen sind alte iPhones genannt.
Was ist postmarketOS oder pmOS?
postmarketOS ist ein Betriebssystem, das auf Alpine Linux basiert. Das OS bringt eigene Pakete mit, die sich auf Smartphones und Tablets installieren lassen. Wie bereits erwähnt, ist das Zeug derzeit nicht massentauglich.
Die Entwickler haben eigentlich die richtige Idee. Wenn moderne und leichtgewichtige Linux-Systeme auf älterer Hardware laufen, dann lässt sich dieses Konzept auch auf den mobilen Markt übertragen. Wir werfen zu viel weg und ich liebe den alten iMac, den ich vor kurzem geschenkt bekommen habe. macOS lief darauf überhaupt nicht mehr oder nur sehr zäh und Linux Mint 18.2 kann ich ohne Probleme verwenden (tue ich gerade).
Ich kann die Meinung der Entwickler sehr gut teilen. Nimm einen Rechner, der zehn Jahre alt ist und schieb eine leichtgewichtige Linux-Distribution drauf. Das Ding lebt wieder! Muss ja auch, denn die DInger vor zehn Jahren waren schneller als ein Raspberry Pi und darauf lässt sich sogar Ubuntu Mate 16.04 ganz gut betreiben.
Problematisch ist aber oft, dass ältere Hardware einfach auf das Abstellgleis geschoben und nicht mehr mit Updates versorgt werden. Das ist natürlich so gewollt, denn die Hersteller möchten ihre Sachen verjubeln. Wir brauchen schließlich Wachstum, Wachstum, Wachstum und der ideale Mensch ist eigentlich ein wandelnder Geldbeutel. Auf der anderen Seite ist es auch problematisch, wenn Security-Lücken auftauchen, die nicht mehr gestopft werden.
Die Community soll es richten
Nun wird die Community aufgerufen, etwas gegen dieses Dilemma zu tun. Es gibt bereits einige offiziell unterstützte Geräte und wer so eins noch im Schrank liegen hat, der kann es gerne ausprobieren.
Ein HTC Desire S hatte ich mal, aber das war nach einer Rundfahrt in der Waschmaschine beleidigt. Mein Google Nexus 7 ist ein Modell 2013, aber das Sony Xperia Z1 Compact habe ich. Das ist allerdings noch nicht ausgemustert, macht aber in der jüngeren Vergangenheit zicken – nach zirka 3,5 Jahren. Es startet sich mehrmals am Tag neu und ich vermute es ist die interne Speicherkarte oder der Arbeitsspeicher. Richtig brauchbar ist es nicht mehr. Sobald ich einen Ersatz habe, werde ich es zurücksetzen oder tatsächlich postmarketOS probieren.
P.S: Ich habe mir geschworen, nie wieder ein teures Smartphone zu kaufen. Die halten auch nicht viel länger und der ganze Schnickschnack daran interessiert mich nicht. Wenn ich Fotos machen will, nehme ich eine vernünftige Kamera in die Hand. Den Seeadler im Flug hätte die Kamera eines Smartphone niemals erwischt. Ja, die Kameras sind ganz ordentlich geworden, aber trotzdem … 🙂
Nun kommen wir zu einem Dilemma, das ich für problematisch halte und mit einer Frage starten möchte. Kennt jemand ein Smartphone, das älter als 5 Jahre ist und noch funktioniert? Ich ehrlich gesagt nicht und kenne auch niemanden in meinem Freundeskreis, der so ein Gerät hat. Allerdings höre ich relativ oft etwas in dieser Richtung: “Genau 2 Jahre und 3 Monate hat der Dreck gehalten und nun ist das Ding verreckt!”
Die Hardware wird ja auch nicht mehr für die Ewigkeit gebaut. Das ist natürlich ebenfalls so gewollt, denn wenn nichts kaputt geht, muss der wandelnde Geldbeutel ja auch nicht mehr aktiv werden. Wer soll denn die ganzen 1000-Euro-Geräte kaufen, wenn die alten ewig halten?
Wie gesagt finde ich die Idee von postmarketOS eigentlich richtig. Ich hoffe, da wird was draus. Ich selbst brauch oft nur Browser, SMS und Telefon. So ein altes Gerät mit diesen Funktionen, das aber angenehm schnell ist, würde ich verwenden. Auf der Website des Projekts findest Du weitere Informationen.
Nette Pi-Konstellation
Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.
Danke für die Info und Deinen Beitrag!
Ich darf mich freuen: Bei mir laufen ein Nexus 4 und ein Note 2 im täglichen Betrieb. Allerdings haben beide Geräte das zweite Display 🙂
LG;
Stammleser James