Ocean ist ein Linux-Server für die Hosentasche – lädt auch Smartphones auf

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

iCracked ist eigentlich bekannt dafür, alles im Zusammenhang mit iOS reparieren zu können. Nun hat die Firma ein Gerät vorgestellt, das sich Ocean nennt. Es handelt sich dabei um einen winzigen Server, auf dem die Linux-Distribution Debian Jessie (Linux 3.4.105+) installiert ist. Das Gerät unterstützt aber auch Android, Raspbian und so weiter.

Ausgestattet ist das Ocean mit einem Dual-Core Cortex-A7-based Allwinner A20 SoC, der mit 1 GHz getaktet ist.Weiterhin sind 1 GByte Arbeitsspeicher (DDR3) installiert und 4 GByte Flash-Speicher für das Linux-System. Einen microSD-Einsteckplatz gibt es auch und es werden bis zu 64 GByte Flash Storage unterstützt.

Eigentlich sind eine Mali-400 GPU und andere A/V-Subsysteme installiert. Da das Gerät logischerweise headless läuft, schlafen diese Komponenten aber. Laut iCracked wollte man damit sowohl Strom sparen, als auch eine zusätzliche Security-Schicht realisieren.

Die Abmessungen des Geräts sind 150 x 78 x 12 mm. Außerdem sind WiFi 802.11b/g/n und Bluetooth 4.0 mit Unterstützung für BTLE enthalten. Einen USB-Steckplatz gibt es auch, der mit USB 3.0 ausgestattet ist. Es wiegt 170 Gramm.

Anders gesagt ist das Ocean im Grunde genommen ein Smartphone ohne Video, Audio und Eingabegeräte.

Ocean dient auch als Zusatzakku

Das Besondere am Ocean ist, dass es nicht nur ein Server ist, sondern auch als Aufladegerät für ein Smartphone oder Tablet dienen kann. Der Akku hat 4200mAh. Laut eigenen Angaben reicht der Akku unter Vollast für zirka zwei Tage. Ein iPhone 6 lässt sich mit dem Akku ungefähr 1,33 Mal laden.

Aufladen lässt sich das Gerät durch den micro-USB Port (vier bis fünd Stunden) oder durch drahtloses Qi Wireless Charging (dauer zirka zehn Stunden bei 1000 mA).

Auf der Produkteseite des Ocean schlagen die Entwickler einige Anwendungsfälle vor. Unter anderen befinden sich darunter ein portabler Webserver. Sollte man irgendwo hinfahren und etwas demonstrieren wollen, dann wäre so ein Gerät leicht zu transportieren.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man daraus einen tragbaren ownCloud-Server macht. Zumindest könnte man eine ownCloud-Instanz für unterwegs mitnehmen, die als temporäres Backup dient. Sobald man dann wieder zu Hause ist, fügt man die Daten von seinem Notebook und so weiter in die normale Backup-Strategie ein. Also ich würde das so machen.

Man könnte auch Kali Linux darauf installieren und … 🙂

Per Standard kann man auf das Ocean über ein Web Dashboard zugreifen. Alternativ dazu steht ein REST API zur Verfügung, über das man an die entsprechenden Daten kommt. Auch ein Zugriff über SSH ist möglich.

Ocean - ein tragbarer Linux-Server

Ocean – ein tragbarer Linux-Server

Preise

Das Gerät wird in drei Varianten angeboten. Die 16-GByte-Version kostet 149 Euro. Mit 32 GByte schlägt das Ocean mit 179 und mit 64 GByte mit 199 Euro zu Buche. Die 4 GByte Flash sind in jedem der Geräte enthalten.

Die 16-Gbyte-Version ist limitiert und wird im Februar 2016 ausgeliefert. Wer eine Variante mit mehr Storage haben möchte, muss sich bis April 2016 gedulden.

Auf der Produktseite zu stöbern ist ganz interessant. Dort beantwortet man zum Beispiel auch die Frage, warum man nicht einfach ein Raspberry Pi verwendet hat. Für Kenner der Szene liegt die Antwort auf der Hand. Das Raspberry Pi hat per Standard kein Bluetooth und keine WLAN-Karte implementiert. Außerdem würden sich die Gehäuse nicht wirklich eignen, da sich die offen liegenden GPIO Pins leicht verbiegen könnten. Die GPIO Pins sind wohl für das Ocean sowieso obsolet, da man hier ein etwas anderes Ziel verfolgt.

(via)


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