Linux Mint 18.2 Beta ist da, Chrome 59 mit Headless-Modus
- Linux Mint 18.2 Beta ist testbereit
- Chrome 59 bringt einen Headless-Modus und ein Image Capture API mit sich
- Skype für Linux 4.3 wird ab dem 1. Juli nicht mehr funktioneren
- Summer Sale bei Gog.com – Spiele bis zu 90 Prozent reduziert
- Humble Mobile Bundle Crescent Moon Games 2
- OpenELEC 8.0.4 ist eine Wartungs-Version
- OMV 2.x (Open Media Vault) wird bald nicht mehr unterstützt
- Canonical Kernel Livepatch Service für Ubuntu 14.04 LTS ist verfügbar
- Bei Ubuntu 17.10 Daily Images hat der Übergang zu GNOME bereits stattgefunden
- KaOS 2017.06 mit Plasma Desktop 5.10.0
Linux Mint 18.2 Beta Sonya
Ab sofort stehen Beta-Versionen für Linux Mint 18.2, Codename Sonya, Cinnamon und MATE zur Verfügung. Es gibt umfangreiche Neuerungen und Verbesserungen.
Linux Mint 18.2 Beta Cinnamon
Cinnamon 3.4 ist natürlich ein Highlight. Eine der sichtbarsten Neuerungen ist, wie Cinnamon 3.4 die Desktop-Symbole verarbeitet. Sie lassen sich nun automatisch in Reihen oder Spalten anordnen. Weiterhin kannst Du die Symbole nach Name, Größe, Type oder geändertem Datum sortieren lassen. Die Größen darfst Du mit einem Klick auf eine Schaltfläche ändern. Außerdem sind die Desktop-Symbole mit einem eigenen Prozess versehen.
Die verschiedenen Plugins des Einstellungs-Daemon laufen nun ebenfalls in eigenen Prozessen und unabhängig voneinander. Deswegen ist es viel einfacher, ein Plugin zu identifizieren, das sich eigenartig verhält oder viele System-Ressourcen frisst. Stürzt ein Plugin ab, ist der Rest von Cinnamon nicht betroffen.
Um die Performance für den Cinnamon-Desktop zu verbessern, basiert der CJS Javascript Interpreter nun auch mozjs38.
Die Website für Cinnamon Spices wurde komplett überarbeitet. Dabei spielte die Optik eine untergeordnete Rolle. Die Entwickler wollten bessere Qualität und Kompatibilität sowie höhere Security garantieren.
Cinnamon 18.2 Beta MATE
Die MATE-Version der Linux-Distribution bietet MATE Desktop 1.18, das komplett auf GTK3 setzt.
Das betrifft beide Versionen
Die Unterstützung für Bluetooth wurde in Linux Mint 18.2 verbessert. Das Blueberry User Interface sieht nun so aus:
Weiterhin werden Dateiübertragungen via OBEX unterstützt, ohne dass Du nachbessern musst. Weiterhin gibt es eine Option, mit der sich der Bluetooth-Name des Computers einfacher ändern lässt.
Weiterhin haben die Entwickler viel Arbeit in den allgemeinen Texteditor Xed gesteckt. Zum Beispiel lässt sich zwischen den Tabs mit dem Mausrad umschalten.
Ebenso gibt es Verbesserungen beim Xplayer. Ich muss ja zugeben, dass mir persönlich VLC immer noch am liebsten ist. Von daher …
Im Bildbetrachter Pix lässt sich nun einfacher navigieren. Die Kürzel für Maus und Tastatur wurden überarbeitet und verbessert. Sie sollten nun intuitiver sein und sich an anderen Anwendungen wie zum Beispiel Xviewer orientieren.
Dem Dokumenten- und PDF-Betrachter Xreader wurden Bugfixes spendiert. Auch da gibt es Verbesserungen. Zum Beispiel haben die Entwickler Unterstützung für Touchscreens implementiert. Mit Wischen darfst Du umblättern und Zoom mit zwei Fingern ist ebenfalls möglich.
Genau wie bei Xreader und Pix wurde bei Xviewer die Toolbar neu designend und es gibt Unterstützung für dunkle Themen.
Update Manager
Dem Update Manager wurden ebenfalls Verbesserungen spendiert. Die Richtlinien und Definitionen der Upgrade-Wichtigkeit werden besser dargestellt. Die meisten Updates sind nun als Level 2 eingestuft. Anwendungs-Updates, die das Betriebssystem nicht betreffen sind Level 2. Toolkits, Desktop-Umgebungen oder Bibliotheken sind Level 3. Kernel und andere sensible Komponenten sind Level 4. Die 5. Stufe ist extrem selten und wird per Standard nicht mehr genutzt. Sie weist auf kaputte oder gefährliche Update hin.
Es gibt wesentlich mehr Informationen bei den Kernels. Eine eigene Hilfe-Sektion erklärt, wie ein Kernel installiert wird, wie das Grub-Menü funktioniert und so weiter.
Außerdem gibt es ein neues CLI, das sich mintupdate-tool nennt. Damit lassen sich Updates automatisieren. Kommandozeilen-Ninjas wird das gefallen. Das Werkzeug unterstützt alle Funktionen, die es auch im UI gibt. Damit sind die Auswahl der Level gemeint, Security-Updates, Blacklisting und so weiter. Du kannst mit dem mintupdate-tool sowohl Updates anzeigen als auch einspielen lassen. Am besten fängst Du damit so an:
mintupdate-tool --help
Bei den Software-Quellen gibt es ebenfalls Verbesserungen. Das Entfernen oder Downgraden von fremden Paketen ist für den Anwender nun übersichtlicher und einfacher.
LightDM ist der neue Login-Bildschirm
Der Display Manager LightDM ist ab sofort für den Login-Bildschirm bei Linux Mint 18.2 zuständig. Im Einsatz sind außerdem der Slick Greeter und das Konfigurations-Tool LightDM Settings. Der Slick-Begrüßungsbildschirm unterstützt HiDPI.
LightDM untersützt NVIDIA Prime sowie mehrere Bildschirme. Außerdem sind damit Gast-Sitzungen möglich. Damit dürfen Gäste den Computer verwenden und brauchen kein Konto. Das temporäre Gast-Konto wird dabei bei Bedarf erzeugt.
Weitere nennenswerte Änderungen am System
Brasero ist immer noch in den Repositories, aber nicht mehr per Standard installiert.
Während der Installation bekommt das root-Konto ein zufälliges Passwort. Du kannst mit Deinem eigenen Passwort root werden, indem Du diesen Befehl benutzt:
sudo -i
Der Befehl apt unterstützt ab sofort die Befehle markauto und markmanual. Damit kannst Du Pakete markieren, damit sie manuell respektive automatisch installiert werden.
Linux Mint 18.2 Beta wird mit linux-firmware 1.157.10 und Linux-Kernel 4.8.0-53 ausgeliefert.
Download Linux Mint 18.2 Beta
Du findest direkte Download-Links für Linux Mint 18.2 Beta in den jeweiligen Ankündigungen für Cinnamon und MATE. Dort gibt es außerdem Hinweise, wie Du an die 32-Bit-Version kommst, sollte das notwendig sein. Hier sind die Torrents:
Wie Du die ISO-Abbilder überprüfst (SHA256), steht hier.
Chrome 59 mit Headless-Funktion
Chrome 59 ist da und bringt interessante Funktionen mit sich. Das Highlight ist wohl der Headless-Modus. Das bringt Chrome 59 sozusagen auf die Kommandozeile. Der Modus eignet sich für Tests, wenn Du kein UI benötigst. Die Entwickler geben einige Beispiele an:
- Mit Selenium die progressive Web App testen
- Ein PDF von einer Website erzeugen
- Eine Seite mit den DevTools erzeugen
Ein PDF einer Website erzeugst Du zum Beispiel so (als Aufruf ist eigentlich chrome angegeben, unter Linux, zumindest Linux Mint brauche ich aber google-chrome):
google-chrome --headless --disable-gpu --print-to-pdf <https://Adresse-der-Website>
Die Option --diable-gpu
ist derzeit noch notwendig. So erstellst Du einen Screenshot von einer Website:
google-chrome --headless --disable-gpu --screenshot <https://Adresse-der-Website>
Oder mit Angabe der Auflösung:
google-chrome --headless --disable-gpu --screenshot --window-size=1280,1696 <https://Adresse-der-Website>
Du findest in diesem Beitrag weitere Informationen zum Headless-Modus in Chrome 59. Dort steht auch, wie Du das DevTools-Protokoll aktivierst und so weiter.
Mithilfe dem Image Capture API in Chrome 59 kannst Du auf die komplette Bildauflösung jeder verfügbaren Kamera zugreifen. Das API erlaubt die Kontrolle von Funktionen wie zum Beispiel Zoom, Helligkeit, Kontrast, ISO und sogar Weißabgleich. Weitere Informationen dazu gibt es in diesem Beitrag.
Die Entwickler haben außerdem ein Video mit den Neuerungen veröffentlicht.
Darüber hinaus haben die Entwickler diverse Security-Lücken ausgebessert. Fünf davon sind als High angestuft, acht als Medium und drei als Low. Du findest Details in der Ankündigung. Google Chrome 59 kannst Du im Download-Bereich der Projektseite herunterladen.
Skye für Linux 4.3 bald nicht mehr unterstützt
Mit Skype für Linux 4.3 wird klappt es ab dem 1. Juli 2017 nicht mehr. Zumindest steht das auf der Website von Skype – auf derzeit nur auf der englischen Version. Die deutsche Seite gibt die Warnung noch nicht aus:
Mit Skype für Linux 5 (Beta) lassen sich in der Zwischenzeit aber auch Anrufe tätigen. Vielleicht ist der Hinweis ein Indikator, dass Skype für Linux 5 sehr bald in einer stabilen Version erscheint. Skype für Linux (5.3) kannst Du hier herunterladen, das ist aber noch als Beta deklariert.
Spiele und Linux
Bei Gog.com ist Summer Sale und die Spiele sind um bis zu 90 Prozent reduziert. Über 1500 Angebote gibt es. Davon sind einige Pakete, wie zum Beispiel diese neun Rollenspiele. Ob sich das für Linuxer lohnt, musst Du selbst gucken. Nicht alle diese Spiele gibt es für Linux. Mit dem ersten Kauf gibt es Rebel Galaxy kostenlos, das allerdings nur für Windows und macOS verfügbar ist.
Humble Mobile Bundle Crescent Moon Games 2
Wer gerne unter Android zockt, den dürfte das Humble Mobile Bundle Crescent Moon Games 2 interessieren. Wie immer ist das Angebot gestaffelt. Außerdem steht bei vielen Titeln Premium Unlocked Version dabei.
Bezahle, was Du möchtest und Du bekommst Stellar Wanderer, EXILES, Almightree: The Last Dreamer und Atomic Super Lander.
Schlägst Du den Durchschnitt von derzeit mindestens 4,68 US-Dollar, dann gibt es folgende Titel noch oben drauf: The Deer God, Maze Lord, Ravensword: Shadowlands und Aralon: Forge and Flame.
Ab fünf US-Dollar bekommst Du noch zusätzlich Legend of the Skyfish, 2-bit Cowboy Rides Again und den Dungeon Crawler The Deep Paths: Labyrinth Of Andokost.
Wenn Du Dich für die Spielesammlung interessierst, dann schnapp sie Dir. Es sind noch über zehn Tage Zeit.
Kurz notiert
OpenELEC 8.0.4 ist eine Wartungs-Version der Serie OpenELEC 8.x. Wer OpenELEC 8.0.x bereits einsetzt, sollte das Update automatisch bekommen. Benutzer von 7.x müssen manuell aktualisieren. OpenELEC 8 setzt auf Kodi 17 Krypton. Führst Du ein Upgrade von einer früheren Version aus, raten die Entwickler zu einem kompletten Backup, da die Kodi-Version ebenfalls einen große Sprung macht.
OMV 2.x (Open Media Vault) wird bald sein Lebensende erreichen. Wer das noch am Laufen hat, sollte zeitnah aktualisieren – hmmmm … allerdings befindet sich OMV 3.x immer noch in einer Beta-Phase. Nun kann man wohl mutmaßen, dass Open Media Vault 3 bald veröffentlicht wird.
Canonical hat angekündigt, dass der Kernel Livepatch Service für Ubuntu 14.04 LTS zur Verfügung steht. Damit lassen sich kritische Security-Lücken im Kerne zur Laufzeit schließen, ohne dass ein Neustart notwendig ist. Auf bis zu drei Systemen können Anwender den Canonical Kernel Livepatch Service nutzen. Er funktioniert auch mit Ubuntu 16.04 LTS. Wer mehr als drei Systeme damit versorgen möchte, der soll sich an Canonical wenden (Ubuntu Advantage). Wie Du den Livepatch Service aktivierst und Deinen Token dafür bekommst, findest Du in der Ankündigung.
Lädst Du Dir ein Daily Image Pending von Ubuntu 17.10 Artful Aardvark herunter, dann wirst Du feststellen, dass per Standard nicht mehr Unity 7 gestartet wird sondern GNOME. Der Transfer ist also in vollem Gange.
KaOS 2017.06 mit Plasma Desktop 5.10.0 and Qt toolkit 5.9.0 ist veröffentlicht. Du findest weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung.