Canonical mit Snappy Ubuntu Core für das Internet der Dinge (IoT)
Das Internet der Dinge (IoT / Internet of Things) will uns in eine Welt umgeben von intelligenten Geräten führen. Es geht hier um praktisch alles Vorstellbare. Das kann der Kühlschrank, der Toaster, Klimaanlagen und so weiter sein. All diese Geräte sind mit dem Internet verbunden und lassen sich von uns managen, beziehungsweise könnten sich miteinander unterhalten.
Ein Beispiel, wenn möglicherweise auch ein blödes ist, wenn man früh morgens den Wecker ausschaltet, teilt der Wecker dem Wasserkocher das mit und der schaltet sich an. Bis wir dann aus dem Bett gekrochen sind, ist das Wasser heiß. Gibt sicher auch noch bessere Beispiele. 🙂
Das Internet der Dinge soll uns also helfen, Zeit zu sparen und effizienter zu werden. Ob wir diese Zeit überhaupt sparen wollen und uns das Leben von kleinen mit dem Internet verbundenen Geräten diktieren lassen wollen, ist die andere Frage.
Lassen wir außerdem mal außen vor, was dabei schon schief gehen kann oder was passiert, wenn die Hersteller die Bugs in ihren Toastern nicht patchen. Jedes dieser Geräte im Internet der Dinge würde dann natürlich eine Firmware besitzen.
Snappy Ubuntu Core für das Interne der Dinge
Jeder ist natürlich in Aufbruchstimmung und wittert das nächste große Geschäft mit den intelligenten Toilettenschüsseln und dem Internet der Dinge. Auch Canonical möchte mitmischen, was völlig verständlich ist, und bringt Snappy Ubuntu Core von der Cloud auf lokale Geräte. Der Unterschied ist, dass man in dieser Version von Snappy Ubuntu Core einen Hardware Abstraction Layer hinzugefügt hat, auf dem Plattform-spezifische Kernel laufen.
Snappy Ubuntu Core wird speziell für den Einsatz auf ARM- und x86-Geräten entwickelt, die als Ding im Internet der Dinge Einsatz finden.
Snappy Apps und Ubuntu Core lassen sich automatisch aktualisieren und auch zurückrollen, sollte das notwendig sein. Das ist natürlich für Installationen wichtig, die eine gewisse Sicherheit oder Ausfallsicherheit brauchen. Klappt ein Upgrade oder dergleichen nicht, macht man eben eine Rolle Rückwärts. Die Entwickler nennen das auch ein Ubuntu with transactional Updates, was man im Deutschen möglicherweise ein Ubuntu mit Transaktions-basierten Aktualisierungen übersetzen würde.
Snappy Ubuntu Core, also die Version für Smart Devices, bringt die selben Funktionen, APIs und Security Update wie die Cloud-Version mit sich. Durch Zugriff auf einen App-Store (Snapp-Store) gibt es Zugriff auf die Arbeit der Community. Darüber will man auch die Updates verteilen.
Als Systemanforderungen gibt Canonical an, dass Snappy Ubuntu Core einen Prozessor mit 600 MHz und 128 MByte RAM benötigt. Die Geräte brauchen mindestens vier GByte Flash-Speicher für das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen und System-Rollbacks. Snappy Ubuntu Core selbst gibt sich mit 40 MByte RAM zufrieden. Der Rest ist dann für die Anwendungen verfügbar. Als ARM-Entwickler-Boards werden die Geräte Beaglebone Black and Odroid-C1 empfohlen. Bei x86 tut es laut Angaben der Entwickler jedes Notebook, jeder PC oder einfach eine virtuelle Maschine. Details zur Installation gibt es unter ubuntu.com/snappy.
Wer Snappy Ubuntu Core ausprobieren möchte, kann das in der Cloud oder lokal tun. Informationen dazu gibt es über den oben genannten Link.
Auch Mark Shuttleworth findet in seinem Blog Worte zu Snappy Ubuntu Core.
Spanndende Geschichte, auch wenn ich persönlich dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) eher skeptisch gegenüberstehe. Bis man das auf die Menschheit loslässt, sollte man sich erst viele viele Gedanken über die Security machen, dann noch mehr Gedanken darüber, dann noch einmal von vorne anfangen und dann Pilotprojekte starten. Das wird natürlich nicht passieren, weil die Hardware- und Geräte-Hersteller in der Regel lieber Anwender als günstige Beta-Tester missbrauchen.