Sicherheits-Distribution: BackBox Linux 2.01 ist veröffentlicht

3 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

BackBox Logo 150x150Das BackBox-Team hat eine neue Version der gleichnamigen Linux-Distribution zur Verfügung gestellt. Einige werden es als Hacker-Distribution bezeichnen. Für andere sind solche Werkzeuge dringend notwendig, um die Sicherheit im eigenen Netzwerk zu gewährleisten. Sicherlich kann man mit solchen Distributionen viel Unsinn anstellen, womit man sich schnell am Rande der Legalität befindet. Benutzt man Sie aber als Abwehr- und Präventions-Tools, hat man eine gute Waffe gegen kriminelle Hacker in der Hand.

Die neueste Version basiert auf Ubuntu 11.04, bringt Linux-Kernel 2.6.38 und Xfce 4.8.0 mit sich. ISO-Abbilder gibt es in den Geschmacksrichtungen x86 und x86_64. Als Minimal-Anforderungen geben die Entwickler 256 MByte Arbeitsspeicher aus. Wer das Betriebssystem installieren möchte, braucht außerdem mindesten 4,5 GByte Festplattenplatz.

BackBox 2.01 Sniffing

Sektion Sniffing

BackBox Linux 2.01 ist laut eigener Aussage schneller geworden. Ebenso hat man der Distribution einen neuen Anstrich verpasst und das Start-Menü verbessert. Es wurden neue Sektionen wie Forensic Analysis, Documentation & Reporting und Reverse Engineering eingeführt. Des Weiteren sind neue Tools vorhanden. Dazu gehören Dradis 2.8, Ettercap 0.7.4.2, John 1.7.8, Metasploit 4.2, Nmap 5.51, set 2.5.2, Sleuthkit 3.2.1, w3af 1.0, weevely 0.5 und Wireshark 1.6.3.

Darüber hinaus liefert BackBox Linux 2.01 diverse Anwendungen, die die Distribution auch als Arbeitsstation sofort einsatzfähig machen. Es befinden sich unter anderem Firefox, Thunderbird, Abiword, Gnumeric und Pidgin an Bord. Ebensfalls ist Vidalia installiert und entsprechend die Firefox-Erweiterung Torbutton. Damit lässt sich der Anonymisier-Dienst schnell verwenden. Durch die Kompatibilität mit Ubuntu und Zugriff auf das Ubuntu Software Center kannst Du Dir natürlich tausende weitere Pakete nachinstallieren und Dir BackBox so einrichten, wie Du das gerne hättest. Der Fantasie sind da wenig Grenzen gesetzt.

  • Grml 2011.12
BackBox Linux 2.01

Basiert auf Ubuntu 11.04 ...

Mittels BleachBit kannst Du Dein System aufräumen und Deine Privatsphäre verwalten. Für Firefox kannst Du zum Beispiel den Download-Verlauf löschen. Ebenso lassen sich die Swap-Datei, der Arbeitsspeicher, der Papierkorb leeren und temporäre Dateien löschen. Für die Datenrettung sind Tools wie TestDisk und PhotoRec an Bord.

BackBox 2.01 Tor-Button

Tor-Button für Firefox

Persönlich würde ich BackBox Linux 2.01 in die Kategorie Sicherheits- und Datenrettungs-Distribution stellen. Wie anfangs erwähnt ist der Benutzer selbst verantwortlich, was er mit solchen Werkzeugen anfängt. Ich möchte mich von einer Aufforderung zum Hacken klar distanzieren. Ausnahmen sind natürlich eigene Geräte und Absprachen mit den Verantwortlichen einer Firma, um das eigene Netzwerk auf Herz und Nieren zu testen. Immer schön legal bleiben, bitte!

Ob BackBox Linux 2.01 nun besser oder schlechter ist als BackTrack – ich möchte mir kein Urteil anmaßen. Es ist eben das Schöne in der Welt der Linux-Distributionen, dass es immer eine Alternative gibt. Geschmäcker sind verschieden und Du kannst selbst entscheiden, welche Sicherheits-Distribution Du bevorzugst.

Du findest die ISO-Abbilder, installierbare Live-DVDs im Download-Bereich der Projektseite: backbox-2.01-i386.iso (972 MByte, torrent), backbox-2.01-amd64.iso (995 MByte, torrent)

Das BackBox-Projekt stellt übrigens auch ein Launchpad zur Verfügung.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

3 Kommentare zu “Sicherheits-Distribution: BackBox Linux 2.01 ist veröffentlicht”

  1. Steffen says:

    Hallo

    super Artikel 🙂

    was alle mit "Hacker-Distro" immer wollen versteh ich auch nicht. Distro á la Arch oder Gentoo könnte man auch schnell in solche Hacking-Distros umwandeln.

    Und außerdem ist ein Hacker ja gut, Cracken ist das böse 😉

    MfG
    Steffen

    • jdo says:

      Ich finde ja die Aktion "Hacker-Paragraph" der Spezialisten von Politikern heute noch zum totlachen. Da haben die tatsächlich geglaubt, einfach die Software zu verbieten, löst das Problem. Dass sich die bösen Hacker aber eine Dreck darum scheren und man die guten beim Einsatz von Sicherheits-Tools kriminalisiert, soweit denkt man halt nicht.

      Wie zum Geier soll ich mich denn wehren, wenn ich nicht weiß, wo ich anfällig bin und was für Werkzeuge die Cyberkriminellen in der Hand haben?

  2. WsdV-Blog says:

    Danke, werde ich mir mal anschauen. Ubuntu als Basis hört sich nicht schlecht an.
    Zu den scheinheiligen Gesetzen(allgemein), sage ich mal nichts.