Tor und Mozilla rufen zum digitalen Widerstand auf – alle Macht der Zwiebel!

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Also eigentlich ruft das Tor-Projekt zum digitalen Widerstand auf, aber Mozilla hilft mit. Die Betreiber von Tor haben zu einer Crowdfunding-Kampagne aufgerufen, die sich Powering Digital Resistance nennt. Damit will Tor (The Onion Router) auf die Menschenrechte aufmerksam machen. Was Mozilla mit der Sache zu tun hat? Bis zu 500.000 US-Dollar spenden wird Mozilla jeden US-Dollar verdoppeln.

Powering Digital Resistance – weil es sein muss

Immer mehr Zensur gibt es und immer mehr Angriffe auf die Privatsphäre oder die Daten der Anwender. In Russland werden VPNs verboten, in China die Great Firewall ausgebaut und sogar WhatsApp scheint gesperrt zu sein. Soziale Medien werden massiv überwacht und so weiter. In Ägypten sind mehr als 400 Websites und eigentlich all VPN-Anbieter geblockt. In der Türkei wird immer mehr zensiert und die USA verwässern den Datenschutz auch immer mehr und die ISPs (Internet Service Provider) dürfen sogar die Daten der Nutzer verkaufen – alles unter dem Deckmantel der Terrorabwehr.

Daten werden also nicht nur zur Überwachung eingesetzt, sondern sind auch ein digitales Gold für Werbetreibende. Die Entwickler von Tor haben die Software in diesem Jahr noch besser gemacht und somit lässt sich Zensur leichter umgehen.

Tor probt den digitalen Widerstand (Quelle: torproject.org)

Tor probt den digitalen Widerstand (Quelle: torproject.org)

Ein Katz- und Maus-Spiel

Es sieht derzeit nicht so aus, als würde die Sache besser werden. Für das Jahr 2018 werden weitere Eingriffe in die Privatsphäre erwartet. Zensur darf aber nicht zur Norm werden und Datenschutz darf nicht einfach angenommen werden. Die Methoden werden immer ausgereifter und selbst wenn Du Cookies und so Zeug blockierst, lassen sich Deine Aktivitäten vielleicht trotzdem durch sogenanntes Fingerprinting oder Footprinting verfolgen.

Tor hat Anti-Fingerprinting Patches entwickelt und die sind in der Zwischenzeit auch in Firefox eingeflossen. Der Tor Browser basiert bekanntlich auf Mozilla Firefox. Im Aufruf zum digitalen Widerstand sprechen die Entwickler, dass noch weitere Patches unterwegs sind.

Wer Tor also unterstützen will, der hilft dem Projekt mit einer Spende im Moment doppelt. Wie schon erwähnt, legt Mozilla für jeden US-Dollar noch einen drauf. Auf der Spendenseite springen einem zunächst Kreditkarte und PayPal ins Gesicht. Darunter gibt es aber einen Link Other Way to Donate. Dort kannst unter anderem auch Bitcoin spenden oder eine Überweisung tätigen.

P.S: Tor kannst Du auch unter Android relativ einfach nutzen. Außerdem kannst Du mit OONI (Open Observatory of Network Interference) selbst prüfen, ob zensiert wird oder nicht. Die Karte bei OONI spricht ein deutliches Bild.

OONI zeigt Zensur

OONI zeigt Zensur




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