The Cave für Linux: Hat sich das Warten gelohnt?
Seit den Humble Bundles starte ich Windows eigentlich gar nicht mehr. Das Microsoft-Betriebssystem wurde dann und wann sowieso nur zum Zocken hochgefahren. Da es allerdings ausreichend Spiele gibt, verzichte ich lieber auf Titel, die nur für Windows verfügbar sind. Desura bietet auch einige nette Titel an und mit Steam scheint die Sache nun richtig ins Rollen zu kommen.
Es ist natürlich eine persönliche Sache, aber ich unterstütze aus Prinzip nur noch Desktop-Spiele, die auch für Linux erscheinen. Von daher kaufte ich The Cave erst gestern, als die Entwickler die Linux-Version endlich offiziell freigegeben haben.
Das Spiel hat auf Steam nur eine Wertung von 69. Das finde ich persönlich etwas niedrig, aber ich habe noch nicht lange gespielt. Bisher macht es wirklich großen Spaß. Das Einzige, was mir bisher etwas abgeht ist, dass die Spezial-Fähigkeiten der einzelnen Charaktere zu wenig berücksichtigt sind – so kommt es mir zumindest vor.
Dafür sind die einzelnen Figuren sehr putzig gemacht und auch der Humor des Spiels gefällt mir gut, wenn er bisher auch nicht an Monkey Island, Day of the Tentacle oder Maniac Mansion herankommt. Die versteckten Hinweise und Seitenhiebe auf frühere Adventures sind aber nicht schlecht. Man muss die Rennerei teilweise wirklich sein lassen und sich gut umsehen.
Die Rätsel sind bisher ok, wenn auch … ich will nichts verderben, aber zumindest eine kniffelige Situation erinnert schon an die typischen Lucasarts-Adventures, wo man einfach man weiter rechts laufen musste, um einen neuen Raum zu enthüllen oder eine Tür schließen, weil daran ein Gegenstand klebte. Wenn es gar nicht mehr weitergeht, kreativ denken … 🙂 … aber das macht ein gutes Adventure auch aus.
Von den in Foren beschriebenen Performance-Bugs konnte ich auf meinem Rechner unter Linux Mint 14 (Ubuntu 12.10 Basis) nichts feststellen. Allerdings ist mir das Spiel am Anfang, also in dem kurzen Level beim Personal-Eingang einmal komplett abgeraucht und dann hat es sich beim “Speichern & Beenden” aufgehängt – zum Glück wurde das Spiel noch gespeichert.
Das Spiel ist für den Preis (14,99 Euro) schon eine Empfehlung und wird einen eine Weile beschäftigen. Hardcore-Fans des Genres kommen vielleicht nich ganz auf ihre Kosten – es ist mehr so ein Adventure für Jedermann. Für ein Adventure vom alten Schlag fehlen einfach die Dialoge. Ein paar Sachen nerven ein bisschen. Ein Knopf, um alle Spielfiguren herbeizurufen (sofern möglich) wäre nicht schlecht. An gewissen Stellen macht The Cave das allerdings automatisch und man spart sich sinnlose Rennerei. Ich finde es bereichert die Spiele-Welt unter Linux.
Um die Frage aus der Überschrift zu beantworte: Für mich hat sich das Warten gelohnt, ich mag The Cave … The Cave … ok, ich sage es nicht noch einmal … The Cave … nun ist wirklich Schluss damit … The Cave … 🙂
Kleiner Hinweis: Wenn ich das Spiel mit der integrierten Intel HD 4000 laufen lasse, dann ruckelt es etwas. Verwende ich primusrun und somit die NVIDIA GT 640M, dann läuft es komplett flüssig.
Ich bin auch grosser Fan. Hab noch nicht alle Stories gespielt, aber bisher hat mir alles grossen Spass gemacht 😉