Raspberry Pi 2 – Wissenswertes und Snappy Ubuntu Core

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Das Raspberry Pi 2 ist da und bringt stärkere Hardware mit sich. Die Entwickler setzen auf folgende Komponenten:

  • 900 MHz Quad-Core ARM Cortex-A7 CPU – hier gibt man an, dass dieses Board zirka sechs mal performanter als der Vorgänger ist.
  • 1 GByte LPDDR2 SDRAM, womit der Arbeitsspeicher verdoppelt ist.
  • Vollständige Kompatibilität zum Raspberry Pi 1
Raspberry Pi 2 (Quelle: raspberrypi.org)

Raspberry Pi 2 (Quelle: raspberrypi.org)

Der Preis des Raspberry Pi 2

Eine der besten Neuigkeiten ist, dass das Raspberry Pi 2 zwar mit mehr Dampf kommt, aber dennoch für den gleichen Preis wie das existierende Modell B+ zu haben ist. Nach offiziellen Angaben sind das 35 US-Dollar. Bei Amazon kostet das Modell B+ derzeit 29 Euro und das Raspberry Pi 2 soll gleich teuer sein.

Das sieht man in der Tat nicht oft, dass man mehr Power zum gleichen Preis bekommt. Dafür muss man den Entwicklern ein großes Lob aussprechen. Hier hätte man sicher mehr Profit machen können, tut die Raspberry Pi Foundation aber nicht.

Du kannst das Raspberry Pi 2 ab sofort bei element14 und RS Components bestellen.

Mehr Betriebssysteme für das Raspberry Pi 2

Das Raspberry Pi 2 setzt auf einen ARMv7-Prozessor. Damit lassen sich nicht nur diverse ARM-GNU/Linux-Distributionen betreiben, sondern auch Snappy Ubuntu Core. Du findest eine Auswahl der möglichen Betriebssysteme auf der Download-Seite des Projekts.

Weiterhin wird es Windows 10 für das Raspberry 2 geben. Dafür habe man in den letzten sechs Monaten mit Microsoft zusammengearbeitet. Für Hersteller wird die Windows-Version für das Raspberry Pi 2 kostenfrei sein. Unter WindowsOnDevices.com gibt es weitere Informationen.

Raspbian aktualisiert

Du benötigst für das Raspberry Pi 2 ein aktualisiertes NOOBS und ein Raspbian-Abbild, das einen ARMv7-Kernel enthält. Das gibt es ebenfalls auf der Downloads-Seite. Für den Anfang verwendet man das gleiche ARMv6-Raspbian-Userland für Raspberry Pi 1 und 2. Innerhalb der nächsten Monate wird man sich dann damit beschäftigen. wie man von einem ARMv7-Debian in Sachen Performance profitieren kann. Möglicherweise wird man auch nur diverse Bibliotheken tauschen, um das beste aus beiden Welten zu bekommen.

BCM2836 und Raspberry Pi 2

Man habe in den vergangenen Jahren unglaublich viel Zeit investiert, um das Maximum an Performance aus dem ARMv6 zu holen. Man solle einfach mal eine alte SD-Karte aus dem Jahre 2012 mit einem aktuellen Raspbian vergleichen. Dann wüsste der Anwender sofort, wie viel sich getan hat.

Allerdings gibt es ab einem gewissen Punkt keinen Ersatz mehr für mehr Arbeitsspeicher und besser CPU-Performance. Somit musste man einen Weg finden, damit man nicht alle bestehenden Projekte wegwerfen muss. Man bedankt sich bei Broadcom, dass die Firma das neue SoC BCM2836 zur Verfügung stellte. Es bringt alle Funktionen des BCM2835 mit sich, ersetzt allerdings den einzelnen 700 MHz ARM11 mit einem 900 MHz Quad-Core ARM Cortex-A7. Alles andere ist gleich – ok, der Arbeitsspeicher hat sich noch verdoppelt.

Der Formfaktor ist identisch zum Raspberry Pi 1 Modell B+. Alle Verbindungen sind an der gleichen Stelle und bieten ebenfalls die gleiche Funktionalität. Nun werde ich mir den Kauf überlegen, da ich mein Kamera-Modul weiter verwenden kann. Auf der anderen Seite tut mein Raspberry Pi 1 Modell B genau das, was es soll. Mal sehen.

Was ist mit Raspberry Pi 1 B, B+ und A+?

Die Modelle B und B+ wird es zunächst weiterhin geben. Man wird diese Geräte so lange bauen, so lange Nachfrage dafür besteht. Die beiden Boards werden ebenfalls 35 US-Dollar kosten.

Auch das Modell A+ als Einsteiger-Modell wird man noch eine Weile anbieten. Es kostet 20 US-Dollar. Ein Raspberry Pi 2 A wird es nicht vor Ende 2015 geben.

Man will ein Compute Modul anbieten, das auf einem BCM2836 basiert. Das ist ein mittelfristiger Plan. Derzeit konzentriert man sich aber auf das Raspberry Pi 2 Modell B.

Man setzt weiterhin auf VideoCore IV 3D, da dies der einzig öffentliche 3D-Grafik-Core für ARM-basierte SoCs ist. Im Laufe der Zeit wolle man das Raspberry Pi offener und nicht geschlossener machen.

Wie rechtfertigt man den Benchmark Sechs Mal schnellere Performance?

Laut eigenen Angaben variiert die Geschwindigkeit je nach Anwendung. Verwendet man einen Benchmark für single-threaded CPU, ist der Geschwindigkeitsunterschied lediglich 1,5 Mal so groß. Bei Sunspider sehe man schon einen vierfachen Performance-Sprung. NEON-aktivierte Multicore-Video-Codecs können allerdings bis zu 20 Mal schneller sein. Sechsfache Geschwindigkeit sei eine Hausnummer für einen multi-threaded Benchmark wie zum Beispiel SysBench.

Benchmark-Tests bestätigen allerdings, dass das Raspberry Pi 2 wesentlich mehr Power mit sich bringt. Es lassen sich damit sogar Konsolen der fünften Generation emulieren.

Lohnt sich ein Upgrade auf das Raspberry Pi 2?

Wie oben schon erwähnt, überlege ich. Ein Raspberry Pi 2 mit einem Quad-Core-Prozessor und einem GByte RAM eignet sich sicherlich besser, ownCloud oder Seafile darauf zu betreiben.

Das funktioniert jetzt auch schon, aber die Anzahl der Anwender ist doch sehr limitiert. Mit dem neuen Gerät könnte man womöglich locker einen ganzen Haushalt versorgen. Daten teilen, automatische Backups und so weiter. Ich verwende dafür eine ältere ZBOX mit einem Dual-Core Intel Atom. Hätte ich die nicht, würde ich nicht lange zögern.

Mein Spyfan oder meine Überwachungs-Kamera würde von einem Upgrade nicht profitieren. Das funktioniert bisher auch reibungslos. Man muss sicherlich abwägen, ob man die zusätzliche Performance dringend braucht. Klar ist mehr Geschwindigkeit und mehr RAM immer vorteilhaft. Hat man allerdings weniger Ressourcen, kümmert man sich möglicherweise besser um Optimierung bis zum Anschlag.

Bei Multimedia-Geschichten zeigt sich die verbesserte Performance mit hoher Wahrscheinlichkeit. Sicher ist, selbst wenn ich mir ein Raspberry Pi 2 kaufe, setze ich den guten alten B irgendwo anders ein.

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