Piraterie macht Kodi zu schaffen – Entwickler haben die Schnauze voll und die Community soll helfen

3 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Die Entwickler des Multimediasystems Kodi haben ein Problem mit der Piraterie. Zwar ist es ihnen im Prinzip egal, was Anwender mit der Open Source Software treiben (solange die GPL eingehalten wird), aber freunde des schnellen Euros geben dem Projekt einen schlechten Ruf mit auf den Weg.

Das Problem ist, dass es Leute gibt, die vorinstallierte Kodi-Systeme bewerben, die nicht offizielle oder schlecht unterstützte Add-Ons vorinstalliert haben. Das führt wiederum zu Security-Lücken und so weiter. Es gibt sogar Builds die Kodi absichtlich so modifizieren und sich wie Viren schlecht wieder deinstallieren lassen. Allerdings haben sie den Vorteil, dass es jede Menge nicht vertrauenswürdige Repositories gibt, von denen viele nicht einmal funktionieren.

Das Problem mit der Piraterie schädigt den Ruf

Diverse der vorinstallierten Systeme werben damit, dass der Anwender kostenlos Filme schauen oder fernsehen kann. Findet ein Nutzer dann heraus, dass die Sache mehr schlecht als recht funktioniert, sind sie sauer. Kodi bekommt einen schlechten Ruf, da diese Anwender nicht zwischen schlechtem Addon Dritter und Kodi unterscheiden. Hinzu kommt noch, dass sie plötzlich in die Welt der Piraterie gezogen wurden. Kodi stellt diese Filme natürlich nicht zur Verfügung.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige Bösewichte die vorinstallierte Hardware mit Kodi im Titel so bewerben, sodass diese legitim erscheinen. Als Beispiel geben die Entwickler ein typischen Angebot an, wie es auf eBay zu finden ist – selbst XBMC ist falsch geschrieben.

Kodi auf einem Jailbroken Amazon TV Fire Stick (Quelle: kodi.tv)

Kodi auf einem Jailbroken Amazon TV Fire Stick (Quelle: kodi.tv)

Dass Team Kodi die Schnauze davon voll hat, kann man verstehen. Vor allen Dingen beschweren sich Anwender im Kodi-Forum, warum man sich erdreistet, so einen Mist zu verkaufen. Das Team bekommt sogar Absagen von potenziellen Partnern, da Kodi hilft, Piraterie zu fördern.

Piraterie als Auslöser: Beschwerden häufen sich im Kodi-Forum (Quelle: kodi.tv)

Piraterie als Auslöser: Beschwerden häufen sich im Kodi-Forum (Quelle: kodi.tv)

Die ganze Geschichte ist so schlimm, dass einige Kern-Entwickler damit gedroht haben, aufzuhören. Es wurde auch so schlimm, dass Kodi aus einem App Store flog.

Lösungsansätze

Eine Lösung ist, dass Team Kodi das Markenzeichen ins Spiel bringen will. Die Entwickler wollen also legal gegen die vorinstallierte Hardware vorgehen. Das gilt auch für YouTuber, die behaupten Kodi-Entwickler zu sein und Anwendern erzählen wollen, Piraten-Addon XYZ ist legal.

Die Community wird um Hilfe gebeten

Die Entwickler stellen noch einmal klar, dass Anwender und Entwickler mit der freien Plattform treiben können, was sie wollen – solange die GPL nicht verletzt wird.

Allerdings will das Team keine wichtigen Entwickler verlieren, nur weil ein paar Idioten schnell Geld mit dem Projekt machen wollen.

Stoßen Mitglieder der Community auf Angebote, die kostenlose Filme mit Kodi und dergleichen bewerben, möchte man das Kodi-Team darüber in Kenntnis setzen.

Es ist weiterhin in Ordnung, Hardware mit einem reinen Kodi zu verkaufen. Aber ein modifiziertes Kodi oder eine Installation mit getauschtem Logo und so weiter ist nicht erlaubt.

Wer einen YouTuber sieht, der das Logo von Kodi missbraucht und das Team durch Kostenlose Filme Versprechen und so weiter in den Dreck zieht, den sollte man ebenfalls melden.

Die Entwickler wollen Kodi besser machen und voran bringen. Allerdings will das Team keine Entwickler verlieren und den Ruf behalten.

Kodi ist Klasse und ich möchte es auf meinem Raspberry Pi 2 nicht mehr missen. Ich hoffe, dass Team Kodi das Problem mithilfe der Community in den Griff bekommt. Es wäre mehr als schade, wenn dieses tolle Projekt nachhaltig Schaden nimmt.

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3 Kommentare zu “Piraterie macht Kodi zu schaffen – Entwickler haben die Schnauze voll und die Community soll helfen”

  1. nymos says:

    Danke für den Hinweis!

  2. fatman says:

    Mir ist noch nicht ganz klar, wo und bei wem ich das dann melden kann.mir sind nämlich z.B. entsprechende Angebote in den hiesigen Ebay-Kleinanzeigen ins Auge gesprungen.

    • jdo says:

      Ich bin davon ausgegangen im Forum, via Google Plus, Facebook oder Twitter ... aber es scheint nicht ganz so klar zu sein, da die Frage öfter unter deren Ankündigung auftaucht.