Opera Max Beta für Android: Das Maximum aus limitierter Bandbreite holen
Man muss Opera einfach mögen und sehr oft zeigt die Norwegische Browser-Schmiede Innovation. Teilweise so offensichtlich, dass andere auch schon daran hätten denken können. Haben sie aber nicht – macht nichts, dafür gibt es Opera.
Opera Max befindet sich derzeit in einem Beta-Stadium und der Zugriff ist limitiert. Ich befinde mich derzeit in einer Warteschlange – nur noch 5861 Leute vor mir …
Den “Off-Road Mode” im Browser gibt es ja schon länger. Damit schickt Opera Daten durch die eigenen Server, komprimiert diese so gut wie möglich und gibt sie dann an den Anwender beziehungsweise dessen Gerät weiter.
Opera Max macht im Prinzip das selbe, ist aber eine Standalone-Applikation und kann den Datenverbrauch aller Apps reduzieren. Derzeit können Android-Anwender aus USA und West-Europa den Dienst in Anspruch nehmen. Mir wurde gesagt, dass es für das Land in dem ich mich befinde nicht verfügbar ist, aber wozu gibt es VPN-Verbindungen … 😉 … so warte und darbe ich.
Die App, Opera Mx, nutzt selbst ebenfalls eine VPN-Verbindung und nimmt Kontakt zur Opera Max Cloud auf. Das Prinzip ist das selbe wie im Opera Browser. Die Daten werden durch die Opera-Server geschoben, dort komprimiert und an den Anwender zurückgegeben. Das gilt auch für Bilder / Fotos, Videos und so weiter. Im Endeffekt verbraucht der Anwender dadurch weniger Daten und die gute limitierte Breitband-Verbindung wird etwas geschont. Beziehungsweise holt der Nutzer das Maximum aus seiner mobilen Breitband-Verbindung heraus und man könnte den Plänen ein Schnippchen schlagen. Opera Max kümmert sich um alle Apps, nicht nur um den Browser.
So könnte das aussehen:
Wo ist der Haken?
Eigentlich gibt es nicht nur einen Haken. Derzeit gibt es Opera Max nur für Android 4.0 ICS (Ice Cream Sandwich). Kein Problem, mein gutes altes HTC Desire S hat ICS.
Dann kann Opera Max lediglich Daten, die unverschlüsselt übertragen werden komprimieren. Läuft eine Seite also über HTTPS (Google, Facebook, ownCloud und so weiter) oder sind anderweitig verschlüsselt, werden die Daten nicht weiter komprimiert.
Halt! Cloud! Böse! Daten gehen durch andere Server! OK, lassen wir die Kirche im Dorf. Wie gesagt lässt Opera Max verschlüsselte Verbindungen außen vor und kümmert sich nur um nicht verschlüsselte Daten. Diese Daten gehen so auch durch alle möglichen Server und können theoretisch abgegriffen und ausgeschnüffelt werden. Aus diesem Grund sehe ich da eigentlich kein großes Problem, ob man die Daten über die Opera Max Cloud zwecks Kompression jagt – irgendwo greift die NSA die Daten ja so oder so ab.
Download / Installation
Sobald ich meine Wartezeit abgesessen habe, werde ich Opera Max auf jeden Fall probieren. Und wenn es nur ein paar MByte sind, die man sich damit sparen kann. Aus Sicht der Security sehe ich persönlich kein Problem. Meine ownCloud-Synchronisation und andere delikate Sachen laufen alle über SSL-Verbindungen. Die sollten dann nicht über die Opera Max Cloud laufen.
Opera Max auf Google Play: Klick
Über 7000 Leute vor mir...die Tatsache, dass ich bei der langen Wartezeit die App installiert haben und dem Anbieter damit gewisse Rechte auf meinem System geben muss, grenzt an Scam. Ich finde es nicht gut, das in der Zeit die App installiert sein muss. Aber Opera kann man ja wirklich trauen, dass da kein Schabernack getrieben wird....der Effekt von Opera Mini war bei schwachem Netz jedenfalls wirklich deutlich spürbar bei mir, wenn Opera Max auch wieder so effektiv wird...top!
Ich verwende den Off-Road-Modus von Opera oft auf dem Mob.tel. Im Schnitt spare ich so 90% (!). Das war neulich bei einem schnarchlangsamen Sateliten-Internet-Anschluss extreeeem hilfreich.
Bei Multimedia-Apps dürfte der Gewinn wohl deutlich tiefer liegen, aber wieso nicht ein Paar Bytes sparen.