Hybryde: Schnell zwischen Desktop-Umgebungen hin- und herschalten

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Hybryde Teaser 150x150Meine Frau ist jetzt endgültig der Meinung, ich sei ADHS’ler in Höchstform, entdeckte ich doch kürzlich „Hybryde“. Hybryde ermöglich mir nämlich, in einigen Sekunden die Oberfläche meines Rechners zu wechseln von beispielsweise Unity zu Openbox. Ich muss mich nicht einmal abmelden. Die Zeiten sind vorbei, wo ich mich nur mittels einer Dia-Show des Hintergrundbildes mit neuen Reizen füttern konnte; dank Hybryde wechsele ich gleich die Umgebung meines Wallpapers. Ich kann also die ersten zehn Minuten mit Openbox arbeiten. Dann eine halbe Stunde unter FVWM und zum Schluss noch einmal zehn Minuten mit LXDE. Oder mit KDE oder Gnome 3, Gnome Panel, Unity oder Enlightenment E 17.

Französischen Entwicklern (http://www.hybryde.org/) ist gelungen, mit einem eigens entwickelten Menü diesen Oberflächenwechsel zu managen. Anders als bei der Ultimate Edition (http://ultimateedition.info/), bei der ebenfalls verschiedene Oberflächen in einem System vereint sind, braucht es kein An- und Abmelden. Die Softwarepakete der Oberflächen wurden in der Regel nicht gedoppelt (also LibreOffice plus Calligra plus Abiword). Ausnahmen bilden die Texteditoren Gedit, Kate, Nano und Leafpad und verschiedene Terminals.

Hybryde: Oberflächenwechsel

Hybryde: Oberflächenwechsel

Hybryde läuft bei mir in der virtuellen Maschine. Es hat Ubuntu 12.04 als Basis. Die Installation verläuft völlig regulär. Der Start braucht gefühlt etwas länger als Kubuntu in der Virtualbox. Um von einer Oberfläche zur anderen zu wechseln, braucht Hybryde etwa 25 Sekunden. Meine Erfahrung ist, dass normal installierte Betriebssysteme um das Doppelte bis zwei Drittel schneller sind als in der virtuellen Maschine. Wenn der Wechsel also Zeit braucht, so arbeitet das System selbst nach Start zügig; unter Unity und Gnome Panel gibt es hübsche graphische Effekte beim Öffnen von Fenstern.

Die Konfiguration von Anwendungen wird mit in die andere Oberfläche genommen. Angenommen, ich konfiguriere Kate unter KDE entsprechend meinen Ansprüchen, dann wird mit Kate unter E17 dasselbe Verhalten zeigen.

Für wen ist das gut? Neben den Freunden der Abwechslung bietet Hybryde all denen einen großen Vorteil, die die verschiedenen Oberflächen kennen lernen oder zeigen wollen.

Was Hybryde (noch) nicht kann: Eine geöffnete Anwendung in eine andere Oberfläche mit nehmen. Was man Hybryde und sich selbst besser nicht antun sollte: Auf 12.10 upgraden. Das Ergebnis ist bestenfalls ein hoher Speicherverbrauch für das BS und der Zugang zu nur noch einer Oberfläche, die sehr träge reagiert.

  • Core17
Hybryde

Ein Betriebssystem - viele Desktop-Umgebungen ...

Vielen Dank an Bostaurus (* 1953) für diesen Beitrag! Der Autor ist mit Linux beruflich und privat seit 2008 unterwegs. Bevorzugt zur Zeit eine Debianbasis (Kubuntu oder Aptosid) und KDE.




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Ein Kommentar zu “Hybryde: Schnell zwischen Desktop-Umgebungen hin- und herschalten”

  1. Michael says:

    Ha! Und ich dachte bereits du seits verheiratet, aber das bezieht sich ja auf Bostaurus 😀