Gerade wurde ich erinnert, warum ich kein Microsoft Windows 10 (oder ein anderes) einsetze

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Sicherlich hat Linux dann und wann seine Ecken und Kanten, aber es wird immer besser und – zumindest bei mir – tauchen immer seltener Probleme auf. Vor allen Dingen die Installation der Grafiktreiber konnte lange Zeit ein Auslöser von Frust sein, aber auch das wird einfacher. Die Qualität lassen wir mal außen vor, denn da gibt es noch Luft nach oben. Lese ich aber, was sich Windows-Anwender, vor allen Dingen solche von Windows 10 gefallen lassen müssen, dann läuft es einem schon kalt über den Rücken runter.

So erfährt man auf dieser Seite eine schaurige Geschichte aus der der Welt von Windows 10, die man im Geek-Lagerfeuerkreis sicher mit einer ins Gesicht scheinenden Taschenlampe wiedergeben könnte.

Es wurde Windows 10 Version 1511, also ein Upgrade eingespielt und der betroffene Rechner hatte das Hardware-Informations-Programm Speccy installiert. Nach dem Upgrade hat sich Windows 10 dann gemeldet, dass die Software aus Gründen der Kompatibilität deinstalliert wurde.

Auf reddit berichten mehrere Anwender, dass weitere Software einfach deinstalliert wurde. Darunter auch AMD-Treiber oder Programme wie CPU-Z oder CPUID. Das AMD Catalyst Control Centre fiel dem Upgrade ebenfalls zum Opfer. Einige berichte, dass selbst Steam-Spiele deinstalliert wurden.

Es wäre selbstverständlich etwas anderes, wenn Windows 10 den Anwender warnen würde: Hör mal Microsoftie, dieses Programm könnte Probleme machen, willst Du es deinstallieren?

In diesem Fall läge die Entscheidung beim Anwender aber einfach Sachen ungefragt deinstallieren. Selbst wenn Microsoft der Meinung ist, dass Programme undokumentierte Kernel-Hacks verwenden (CPU-Sachen), dann entfernt man nicht einfach ungefragt Sachen. Wahrscheinlich hat man mit der EULA dem sogar zugestimmt, aber wer liest das Zeug denn wirklich?

Die Frage ist auch, wo das endet oder wo man einen Strich zieht? Erst Programme, dann Bilder, Dokumente … weiterhin muss man sich überlegen, inwiefern Microsoft Einblicke hat, was sich überhaupt auf dem Rechner mit Windows 10 befindet.

Windows 10 ist Malware

Bei gnu.org gibt es einen Artikel, derMicrosoft Windows als Malware bezeichnet. Als Malicious Software bezeichnet man Software, die entwickelt wurde, um schädliche oder unerwünschte Funktionen auszuführen (das gilt nicht für Bugs, da man diese als unabsichtlich betrachtet).

gnu.org bezeichnet Windows 10 als Malware (Quelle: microsoft.com)

gnu.org bezeichnet Windows 10 als Malware (Quelle: microsoft.com)

Liest man sich den Beitrag durch, dann läuft es einem ebenfalls kalt über den Rücken. Relativ am Anfang findet man bereits:

Das Ganze geht dann weiter und die Überwachung seitens Microsoft macht die Sache noch düsterer:

Das sind Verletzungen der Privatsphäre, die einfach nicht tragbar sind. Dass mobile Geräte mit Microsoft Windows goldene Käfige sind, ist ebenfalls bekannt. Das gilt aber auch für Apple und iOS. Sollte Android noch komplett dicht machen, dann gute Nacht.

Deswegen ist es auch so unglaublich schade und frustrierend, wenn vielversprechende Ansätze in den Graben gefahren werden, wie Jolla das mit dem Tablet-Desaster praktiziert hat.

Valve hat den Braten wohl damals gerochen und mit SteamOS eine Antwort gegeben, die in Bezug auf die Performance und die Auswahl der AAA-Titel zugegeben noch nicht ideal ist. Aber Open Source ist an dieser wohl der einzige Weg, sich nicht einsperren und ausspionieren zu lassen.




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Ein Kommentar zu “Gerade wurde ich erinnert, warum ich kein Microsoft Windows 10 (oder ein anderes) einsetze”

  1. postlet says:

    Das fasst das ganze Elend nochmal sehr schön zusammen. Verursachte irgendwie weniger Bauschmerzen, als diese Informationen nur stückweise reinkamen :\

    Mein persönliches Highlight war allerdings die Aktualisierung auf Windows 10, die sich ganz versehentlich in das Windows Update von 7 und 8 geschlichen hatte und u.U. so nebenbei automatisch heruntergeladen und installiert hatte. Ich musste da mal kurz meinen Urlaub unterbrechen ...

    Inzwischen ist es ja offiziell, dass Microsoft weiter Druck machen wird bei Anwendern der Vorgängerversionen eine Aktualisierung anzunehmen. Was übrigens mit den Werbeeinblendungen schon unglaublich professionell angefangen hat. Ich hatte bei meinem Arbeitgeber bislang eigentlich keinen ernsthaften Umstieg auf Linux in Betracht gezogen, aber mein Chef interessiert sich plötzlich sehr für Alternativen für die mittelfristige Planung nach Windows 7.