Die Zukunft gehört Ethereum
Als kleiner Bruder von Kryptowährung-Pionier Bitcoin ($BTC) wird Ethereum ($ETH) teilweise bezeichnet. Das ist zwar theoretisch richtig – beide gehören einer wachsenden Familie dezentral verwalteter, virtueller Währungen an, beide hatten gewaltige Zuwächse im vergangenen Jahr, wenn sich auch die Kurse seitdem wieder korrigiert haben, und die zwei teilen sich die Spitzenpositionen. Das führt zu immer neuen Spekulationen, ob Bitcoin die Nummer Eins bleibt oder von Ethereum überholt wird.
Dabei gibt es grundlegende Unterschiede, die beim Kauf von Etherum berücksichtigt werden sollten.
Ethereum ist noch offen. Es werden ständig neue Ether erzeugt. Pro Jahr kommen derzeit 26 Prozent hinzu, was die virtuelle Währung inflationär macht. Auf der integrierten Plattform können alle Arten von Wert festgeschrieben und transferiert werden. Auch neue Währungen machen sich das zunutze und verwalten ihr Startkapital vor dem eigenen Launch auf der Blockchain-Plattform. Es gibt aber Diskussionen, dass Ethereum künftig Proof of Stake werden soll. Damit würde die Kryptowährung deutlich knapper. Das bleibt auf jeden Fall spannend.
Ethereum kann bis zu 15 Transaktionen pro Sekunde in Realzeit in jeder Währung durchführen und will das in Zukunft noch kräftig erhöhen. Gründer Vitalik Buterin ist überzeugt, dass Ethereum in nicht allzu ferner Zukunft auf eine Million Transaktionen und mehr skalieren wird. Damit ist die Blockchain-Währung gerade für Unternehmen vom Hinterhof-Start-Up bis zum Industrieriesen interessant. Smart Contracts, intelligente Verträge, sind dabei eine Alternative zu den im bisherigen Handelsverkehr üblichen Geschäftsverträgen. Dabei wird eine Transaktion in dem Moment ausgelöst, wenn die festgelegten Bedingungen seitens aller Vertragspartner erfüllt sind. Das funktioniert schnell, sicher und trotz Verschlüsselung für die Beteiligten transparent. Für Transaktionen fallen als sogenannte „Proof of Work“-Gebühren an.
Wie Bitcoin werden auch Ether in aufwendigen Rechenprozessen, auch Mining genannt, geschürft.
Im Gegensatz zu Ethereum wurde bei Bitcoin die Anzahl der virtuellen Münzen von vorherein festgelegt. Sie ist im System auf eine Höchstzahl von 21 Millionen begrenzt.
Die ersten Wechselkurse wurden 2010 noch in Bitcoin-Foren ausgehandelt. Wer in den Anfangstagen den Einstieg gewagt hat, hat heute je nach Anlage ausgesorgt. Am 22. Mai 2010 waren 10.000 Bitcoin rund 30 Euro wert. Heute gibt es dafür mehrere Millionen.
Aktionäre der Bitcoin Group SE haben Grund zur Freude, wenn auch nicht in dem Ausmaß, das sich viele Spekulanten erhofft hatten. Bei der Hauptversammlung der Tochtergesellschaft Bitcoin Deutschland AG wurde eine Dividendenausschüttung von 2,5 Millionen Euro beschlossen. Das in Düsseldorf gelistete Unternehmen gehört zur Bitcoin Gruppe und fördert Start-Ups. Außerdem verdient es an Transaktionen von Bitcoins.
Sämtliche Kryptowährungen sind (noch) frei von jeglicher Kontrolle durch Banken und Regierungen. Jede einzelne Transaktion innerhalb der Blockchain wird in einer Art Kontobuch registriert, so das genau nachzuvollziehen ist, wo jede einzelne Münze steckt. Findet eine Transaktion statt, bekommen alle Käufer im Netzwerk Bescheid, dass ein bestimmter Betrag von einer Adresse zu einer anderen geschickt werden soll. Der Inhaber der jeweiligen Adressen ist allerdings verschlüsselt. Die einzelnen Transaktionen werden als Block an die Informationskette gehängt – daher der Begriff Blockchain.
Selbst mittels PC, CPU und GPU Bitcoin zu schürfen ist nicht unbedingt zu empfehlen. Die virtuellen Münzen sind extreme Stromfresser und damit teuer. Laut Bitcoin Energy Consumption Index verbraucht eine einzige Transaktion die gleiche Menge Energie wie 32 US-Haushalte (stand 23. Juli 2018) an einem Tag.
Die virtuellen Münzen, die in erster Linie als Anlage benutzt werden – als alltägliches Zahlungsmittel sind Gebühren und dauernde Kursschwankungen ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor -, können genau wie Ethereum auch für Smart Contracts genutzt werden. Die Entwicklung steht auch bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen nicht still. Viele sind überzeugt, dass wir uns noch in den Kinderschuhen befinden. Es wird sich noch viel Spreu vom Weizen trennen, aber Ethereum als Plattform für andere sollte einen relativ sicheren Stand haben.
Wenn auch die Phase, in der ein Anleger im Handumdrehen an den beiden führenden Kryptowährungen reich werden konnte, gelten Kryptowährungen dennoch weiter als absolut zukunftsträchtig. Spekulanten müssen nur etwas mehr Geduld mitbringen, sind sich viele Visionäre einig.
Wichtig! Dieser Beitrag ist keine finanzielle Beratung. Der Kauf von Kryptowährungen birgt Risiken, über die Du Dich informieren solltest. Aktien würdest Du auch nicht blind kaufen, oder? Experten raten, dass Du nicht mehr investieren solltest, wie Du Dir leisten kannst, zu verlieren!