Debian-Gründer Ian Murdock hat laut Autopsie-Bericht Selbstmord begangen

9 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Der Debian-Gründer Ian Murdock ist am 28. Dezember 2015 gestorben. Damals war die Todesursache unklar. Er wurde aber zwei Tage vor seinem Tod betrunken festgenommen. Er hat mit Gewalt an die Tür seiner Nachbarn gehämmert, hieß es. Angeblich widersetzte er sich der Festnahme. Im Anschluss hat Murdock einige Tweets abgesetzt, in denen er behauptete, Opfer von Polizeigewalt zu sein. Er sagte, von der Polizei verprügelt worden zu sein.

Nur Stunden bevor er sich das Leben nahm, twitterte er, dass jeder gerne vorbei kommen und sich überzeugen könnte, was ihm die Polizei angetan hat. Sie hätten ihn zweimal verprügelt und dann 25.000 US-Dollar Strafe abgenommen, damit er aus dem Gefängnis darf. Danach seien sie ihm nach Hause gefolgt, hätten ihn aus dem Haus gezerrt und abermals verprügelt.

Mediziner bestätigten das nicht. Er habe zwar blaue Flecken, aber diese seien nicht auf tätliche Angriffe zurückzuführen. Die Polizei sagt, sie habe ihn in ein Krankenhaus gefahren, nachdem er den Kopf immer wieder gegen das innere der Polizeiwagens geschlagen hatte.

Ein CNN-Journalist hat am Mittwoch (6. Juli 2016) einen Autopsie-Bericht (PDF – 14 Seiten lang) erhalten, der von Selbstmord spricht. Die Todesursache sei Erhängen. Weiterhin steht im Bericht, dass Murdock ein Alkoholproblem hatte und unter dem Asperger-Syndrom litt. Der Fall scheint damit abgeschlossen zu sein und Ian Murdock kann in Frieden ruhen.

Auch die Nachbarn sagten aus, dass er gerne zu tief ins Glas guckte. Seine Schwester bestätigte den Behörden, dass Murdock bereits seit ungefähr 20 Jahren psychologische Probleme hatte.

Ian Murdock hat Debian gegründet

Es zweifeln aber auch wenige an seinem Genie. Er hat im Jahre 1993 die Linux-Distribution Debian gegründet. Der Name setzt sich aus Ian und Deb zusammen. Debra Lynn war damals seine Freundin. Die beiden hatten noch im gleichen Jahr geheiratet. 2008 haben sich Ian und Debra scheiden lassen.

Vor seinem Tod hat Ian Murdock für Docker gearbeitet und davor als CTO für die Linux Foundation. Auch für Sun Microsystems und Salesforce war er tätig.

Debian-Gründer Ian Murdock wurde 42 Jahre alt

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9 Kommentare zu “Debian-Gründer Ian Murdock hat laut Autopsie-Bericht Selbstmord begangen”

  1. tux. says:

    Wer für Docker arbeitet, kann nicht besonders klug sein. 😉

    Was mich aber aufregt: "An Asperger leiden". Woraus schließt du, dass er daran "litt"? Wo steht das? Im Original ist davon nicht die Rede. Er "hatte" es. Er litt nicht daran.

    • jdo says:

      Es ist eine Krankheit und an einer solchen leidet man in der Regel auf die eine oder andere Weise.

  2. tux. says:

    Es ist KEINE Krankheit, wie dir jeder Träger des Asperger-Syndroms gern bestätigen wird.

  3. tux. says:

    Das Thema ist "Kommentare zum Artikel". Bitte, gerne. 😉

    • jdo says:

      Den Ausdruck "unter Autismus leiden" habe ich aber auch nicht zum ersten Mal bei mir gelesen ... Man kann ja auch an einem Umstand leiden ... egal ... ein Fall für die Goldwaage ...

  4. tux. says:

    Ich kenne ein paar Autisten. Die würden mir was husten, würde ich ihnen unterstellen, dass sie krank sind oder leiden. Es ist ja auch nicht jeder Rollstuhlfahrer "gefesselt" ... 🙂

    Wie gesagt, im Original (das du hier nach eigener Aussage nur wiedergegeben hast) ist von Leid auch keine Rede. Also nicht diesbezüglich jedenfalls.

    War mir nur aufgefallen.

  5. struppi says:

    tux wird SJW! 🙂

    Das leiden auch als Teil einer Erkrankung gesehen wird ist ja nur die halbe Warheit. Das Problem ist, das manche "leiden" als Vorwurf oder im besten Fall Mitleid sehen

    Aber ich finde auch, dass beim "wording" zu viel auf die Goldwaage gelegt wird. In dem Wort "leiden" steckt auch bei genauer Betrachtung kein Versuch einer Diskriminierung. Es soll eher auf die Situation die für Betroffene nicht immer einfach ist hinweisen, die darunter "leiden" das ihre Umgebung ihr Verhalten nicht akzeptiert. Man leidet also nicht an einer Krankheit, sondern an der Situation. Es zeugt also von einem Verständnis für die Betroffenen.