Brave Browser zahlt Dich ab sofort fürs Surfen in BAT

7 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

The Web is Broken. Mit dieser Prämisse wurde der Brave Browser entwickelt. Vielleicht hast Du schon von dem Browser* schon gehört, wenn Du Dich mit dem Thema Datenschutz befasst. Tatsächlich bietet Brave eingebaute Blocker für Werbung und Tracker. Zu Brave gehört außerdem das auf der Ethereum Blockchain basierte BAT (Basic Attention Token). Das ist die Währung, die Brave benutzt. Der Browser selbst basiert auf Chromium.

Tipp: Benutzt Du Brave viel, dann bekommst Du manchmal BAT geschenkt. Das ist mir erst einmal passiert, aber war trotzdem ganz nett. So kannst Du ein bisschen mit dem System experimentieren.

Du wirst für das Angucken von Werbung bezahlt!

Die Entwickler haben nun angekündigt, dass die Benutzer der Desktop-Versionen ab sofort Werbung einblenden lassen können, für die sie dann mit BAT entlohnt werden. Wer den Browser also unter Linux, macOS oder Windows benutzt, kann mitmachen. Zu Android verliere ich später ein paar Worte. Dabei gehen 70 Prozent der Einnahmen von Brave Ads an Dich. Außerdem wirst Du bei dieser Werbung nicht getrackt oder bespitzelt.

Gibst Du im Browser die URL brave://rewards/ ein, öffnen sich die entsprechenden Einstellungen. Das Programm wird übrigens in Deutschland, den USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien gestartet. Wir sind also dabei.

Brave Rewards sind live - BAT verdienen!

Brave Rewards sind live – BAT verdienen!

Du kannst Dich natürlich auch entscheiden, nicht am Programm teilzunehmen. Weiterhin darfst Du hier einstellen, diverse Websites, die am Programm teilnehmen zu unterstützen. Dazu später mehr.

Das Programm ist laut Aussagen der Entwickler konform zur DSGVO und Du hast die Kontrolle darüber.

Die Sache muss aber wohl erst anlaufen, denn in 12 Stunden seit dem Update wurde mir noch keine einzige Werbung angeboten, 🙂

Wie funktioniert das mit der Werbung? Nervt die?

Die Werbung fliegt nicht quer über den Bildschirm, wann es am denkbar nervigsten ist, sondern Du bekommst einen Hinweis, dass eine Werbung verfügbar ist. Klickst Du auf die Werbung, dann öffnet sich in einem neuen Tab eine ganze Seite dafür. Anwender dürfen außerdem selbst bestimmen, wie viel Werbung sie sehen möchten.

Update: Nun habe ich die erste Werbung angeboten bekommen. Sie wurde mir angeboten, ich habe sie angeklickt und es hat sich ein neuer Reiter geöffnet. Es ging um eine Hardware Wallet.

Werbung wird in BAT ausgezahlt

Werbung wird in BAT ausgezahlt

Die Privatsphäre der Anwender wird respektiert und es werden keine persönlichen Daten weitergegeben. Die Datensammelei im großen Stil unterstützt Brave nicht.

Wie bereits erwähnt, bekommst Du 70 Prozent der Einnahmen und das in Form von BAT. Die Wallet ist im Browser integriert. Die BAT kannst Du wiederum benutzen, um Websites und so weiter zu unterstützen. Bald sollst Du BAT auch für andere Sachen benutzen können. Zum Beispiel sind Gutscheine fü Restaurants geplant oder Gutscheine über das TAP-Netzwerk. Derzeit arbeiten die Entwickler auch daran, dass Du die BAT aus der Wallet holen und in FIAT umtauschen kannst. Das ist derzeit noch nicht möglich. Du musst Deine BAT entweder wieder ausgeben oder eben horten.

Der Browser lernt übrigens und aufgrund dessen wird Dir Werbung serviert. Die Sprache ist auch ein Kriterium. All das geschieht aber lokal und Du bist nicht mehr Teil der Massenüberwachung.

Im Laufe des Jahres wird es auch noch Publisher-integrated Ads geben, für oder gegen sich Anwender ebenfalls entscheiden können. Davon gehen 70 Prozent der Einnahmen an die Content-Ersteller und 15 Prozent an die Leute, die sich die Werbung ansehen. Die restlichen 15 Prozent fließen an die Entwickler.

Funktioniert das auch mit Android?

Für Android soll die Funktion bald kommen. Vor wenigen Tagen hat es aber auch für Android große Neuigkeiten gegeben. Ab sofort sind auch unter Android die Brave Rewards verfügbar. Du kannst also Content-Ersteller unterstützen, wie Du im Screenshot unten siehst.

Brave Rewards unter Android

Brave Rewards unter Android

Die Rewards-Einstellungen verraten Dir übrigens auch, ob eine Website ein zertifizierter Herausgeber ist oder nicht. Ich habe mich schon vor längerer Zeit für das Programm angemeldet und nun bin ich gespannt, was passiert.

Was mir übrigens an der Android-Version sehr gut gefällt: Die Toolbar oder das Bedienfeld ist unten und nicht wie bei Chrome oben. Warum Google das wieder geändert oder unterbunden hat, geht mir bis heute nicht ein. Gerade am Smartphone ist die Toolbar unten so viel bequemer.

Erweiterungen funktionieren natürlich

Da der Browser auf Chromium basiert, funktionieren natürlich die Erweiterungen aus dem entsprechenden Store. Zum Beispiel hat sich meine Browser-Erweiterung von NordVPN (günstig und schnell!)* problemlos installieren lassen. Sie funktioniert auch, wie Du siehst.

NordVPN unter Brave nutzen

NordVPN unter Brave nutzen

CyberSec von NordVPN müsste ich wegen des eingebauten Adblockers gar nicht aktivieren. Allerdings schützt CyberSec auch vor bösartigen Websites und Malware. Es fühlt sich ein bisschen doppelt gemoppelt an. Ich muss da erst ein bisschen experimentieren. Zum Umgehen von Geoblocking würde auch die Verbindung zum Netzwerk reichen und CyberSec ist dafür nicht notwendig.

Benutze Brave schon eine Weile

Ich setze den Browser schon eine ganze Zeit lang unter Android und Linux ein. Er hat bei mir Chromium, respektive Chrome abgelöst. Firefox benutze ich aber weiterhin. Ich habe auf dem Desktop so eine Eigenheit, dass ich bestimmte Websites mit Firefox und andere mit Brave öffne. Frag mich bitte nicht, nach welchem Kriterium das geht oder warum. Das ist einfahc so. 🙂

Auf jeden Fall funktioniert der Browser tadellos und einmal installiert kommen die Updates einfach über die Aktualisierungsverwaltung (Linux Mint).

Das Modell von Brave gefällt mir sehr gut

Ich hoffe, dass sich solche Modelle durchsetzen. Dann würde ich konventionelle Werbung ebenfalls deaktivieren. Sie ist mir eigentlich schon lange ein Dorn im Auge, aber eine bessere Lösung gibt es derzeit für mich nicht. Vielleicht macht Brave ja den Unterschied. Mach mit und hol Dir den Browser!* Probiere ihn zumindest aus. Er kostet nichts und funktioniert sehr gut.

Du hast eine Website? Melde Dich an!

Betreibst Du selbst eine Website und willst Teil der Veränderung sein, dann melde Dich an! Je mehr mitmachen, desto interessanter wird das komplette System. Aller Anfang ist schwer, aber die Sache muss erst in Schwung kommen, um eine gewisse Eigendynamik zu entwickeln.

Das Prinzip ist gut und die Richtung stimmt. Nun müssen sich Brave und BAT nur noch durchsetzen. Hilf mit!




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7 Kommentare zu “Brave Browser zahlt Dich ab sofort fürs Surfen in BAT”

  1. Marc says:

    Hei,
    leider gibt es eben fast nur noch zwei Engines. Die von Chrome und die von Firefox. Schade, dass der Browser also nicht auf Firefox basiert.
    Aber die Idee dahinter finde ich super. Dass derjenige, der durch Werbung einnahmen generiert, diese auch bekommt.

    Grüße

    Ps. Du hat es mit Werbung aber auch gut gemeint 🙂

  2. Chante says:

    ist es möglich die gesammelten BAT auf das Wallet von Coinbase zu überweißen?

    • jdo says:

      Ich kann sie auf meine Enjin Wallet überweisen, also sollte auch Coinbase funktionieren

  3. Christoph says:

    Ich probiere gerade Brave auf dem Android sowie unter Kubuntu 20.04. Im Netzwerk habe ich Pihole laufen und bekomme (wahrscheinlich deswegen) keine Werbung angezeigt. Wenn ich mit dem Handy über Mobile Daten surfe klappt es.
    Hast du in der Pihole Whitelist eine Domain freigegeben, damit das bei dir funktioniert? Im Query Log kann ich nichts finden, was blockiert wird.

    • jdo says:

      Es kann ein bisschen dauern, bis die erste Werbung auftaucht. Du kannst es auch testen, indem Du das Pi-Hole einfach umgehst, indem Du manuell die DNS-Einträge änderst. Pi-Hole blockiert ja via DNS. Mit einem VPN könntest Du es auch umgehen, solltest Du eines haben – dann musst Du die Netzwerkeinstellungen nicht manuell umbiegen.

      • Christoph says:

        Hab ads-serve.brave.com in der Whitelist hinzugefügt. Jetzt funktioniert es.

        • jdo says:

          Clever ... Hab ich nun auch bei meinem Pi-Hole gemacht, danke für den Tipp!