Sabayon Linux 11 kann mit UEFI Secure Boot und bringt Steam mit sich

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Sabayon Linux Logo 150x150Die Sabayon-Entwickler haben Version 11 zur Verfügung gestellt und es gibt wie immer 400 gefühlte Variationen. Die Entwickler der auf Gentoo basierten Distribution haben sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und liefern unter anderem Linux-Kernel 3.7 mit BFQ iosched aus.

Als Desktop-Umgebungen können Anwender zwischen GNOME 3.6.2, Xfce 4.10, MATE 1.4, XBMC 12 oder KDE 4.9.5 wählen. Letzteres will man so bald wie möglich auf Version 4.10.1 aktualisieren. LibreOffice ist als Ausgabe 3.6.3 an Bord.

In der Ankündigung findet man ziemlich am Anfang einige Worte, wie wichtig Feedback für die Entwickler ist. Sabayon Linux ist eine so genannte Rolling Distribution. Für die Zukunft plant man (halb)-automatische Ausgaben. Deswegen konzentriert man sich in diesem und wahrscheinlich dem nächsten Release-Zyklus auf die Integration und das Testen. Feedback und Bug-Reports seitens der Anwender seien hier ein wichtiger Teil.

Sabayon Linux 11: KDE

Sabayon Linux 11: KDE

EFI, UEFI und UEFI SecureBoot

Ab Sabayon 11 können alle x86_64-Live-Abbilder mit UEFI Secure Boot umgehen. Man hat sich für den von Matthew Garret unterzeichneten Shim entschieden. Beim ersten Start muss man den Sabayon-SecureBoot-Schlüssel absegnen lassen. Dieser befindet sich im Verzeichnis /SecureBoot auf dem Live-Medium. Ich hatte hier schon mal beschrieben, wie das funktioniert, mit Sabayon ist das ähnlich. Allerdings gehen die Entwickler von Sabayon Linux einen Schritt weiter und wollen den Anwendern die volle Kontrolle über das System geben. Während der Installation wird ein neuer und persönlicher SecureBoot-Schlüsselpaar erzeugt. Dieses findest Du im Verzeichnis /BOOT/EFI/sabayon/enroll-this.cer. Diesen neuen Schlüssel musst Du ebenfalls von System absegnen lassen – das geschieht beim ersten Start nach der Installation. Danach kannst Du Binärdateien selbst unterzeichnen und bist nicht von Software von Drittanbietern abhängig.

Unterstützung für NVIDIA Optimus und Bumblebee

Sabayon 11 beinhaltet Unterstützung für NVIDIA Optimus. Die Entwickler benutzen dazu Bumblebee und bbswitch. Optimus-Systeme erkennt die Distribution automatisch und wird dementsprechend konfiguriert. Die proprietären NVIDIA-Treiber installiert das System ebenfalls.

Viele Updates und neue Pakete

Sabayon Linux 11: Rigo

Sabayon Linux 11: Rigo

Die Anzahl der aktualisierten Pakete ist riesig und man kann auf dieser Webseite einfach mal stöbern. Neben den bereits oben erwähnten aktualisierten Desktop-Umgebungen bietet Sabayon Linux Steam für Linux in den Repositories an (Fedora und openSUSE-Pakete gibt es ebenfalls). Insgesamt befinden sich fast 14.000 Pakete im Software-Lager der Distribution.

Der Applikations-Browser Rigo wurde verbessert. Es gibt zum Beispiel eine ganze Reihe an Tastatur-Kürzeln: Strg+F springt auf die Suchleiste, Strg+M lädt das Einstellungs-Menü nd Strg+P bringt den Fokus auf den Bereich der Ergebnisse. Equo haben die Entwickler komplett neu geschrieben. Dazu gibt es in diesem Blog-Eintrag weitere Informationen.

MySQL so weit das Auge reicht

Ok, das ist nun etwas übertrieben. Aber Sabayon Linux bietet gleich drei Varianten von MySQL an: Google MySQL 5.1, Oracle MySQL 5.5 und MariaDB 5.5. Auch bei Sabayon gibt es Bestrebungen, auf MariaDB als Standard-Datenbankserver-Software zu wechseln. Ob die Aussage ironsich gemeint ist, verstehe ich allerdings gerade nicht ganz. Man will den Umstieg wagen, sobald Version 10.0 als stabil veröffentlicht wurde … hmmm … naja, lassen wir einfach mal so stehen.

Installation und weiter

Sabayon Linux 11: Installations-Assistent

Sabayon Linux 11: Installations-Assistent

Der Installations-Assistent nimmt einen an die Hand und führt durch das Einspielen des Betriebssystems. Hier gibt es noch kleine Übersetzungs-Unstimmigkeiten, wenn man Deutsch auswählt. Allerdings sollte einen das vor keine zu großen Probleme stellen.

Sabayon ist eine sehr interessante Distribution, die immer besser zu werden scheint. Wie schon erwähnt handelt es sich um eine Rolling Distribution mit offiziellen Ausgaben. Sabayon ist auch großartig, wer sich mit Gentoo beschäftigen, aber nicht auf grafische Tools verzichten möchte. Emerge ist nicht der Standard-Paketmanager, sondern Entropy (oder das grafische Rigo). Diese installieren bereits von den Sabayon-Entwicklern vorkompilierte Pakete.

Wer einen Rechner frei hat oder eine Virtuelle Maschine am Laufen und Sabayon noch nicht angesehen hat, sollte das einfach mal tun. Komplette Anfänger tun sich damit sicherlich schwerer als mit openSUSE, Linux Mint oder Ubuntu. Wer allerdings schon mit Linux zu tun hatte, sollte sich bei Sabayon Linux sofort zurecht finden.

  • Manjaro Linux 0.8.3 Openbox
Sabayon Linux 11 KDE

basiert auf Gentoo - ist Rolling ...

Verschiedene Versionen

Sabayon Linux gibt es mit unterschiedlichen Desktop-Umgebungen für die Architekturen x86 und x86_64. Für welche Du Dich entscheidest, ist Geschmacksache. Mit KDE, GNOME, MATE und Xfce stehen ja genügend Varianten zur Auswahl.

Des Weiteren bieten die Entwickler verschiedene minimalistische und Server-Versionen an: CoreCDX (mit Fluxbox), HardenedServer (mit Xfce und Gentoo Hardened Kernel), ServerBase und SpinBase. Die beiden letzteren sind Grundgerüste, mit denen Du Server- oder Desktop-orientierte Distributionen selbst basteln kannst.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

4 Kommentare zu “Sabayon Linux 11 kann mit UEFI Secure Boot und bringt Steam mit sich”

  1. Thomas says:

    Der Nachfolger von MariaDB 5.5 wird MariaDB 10.0.

    • jdo says:

      Ah, ok ... danke für den Hinweis ... ich dachte, die halten sich an die Numerierung von MySQL ... ich zitiere Lothar Matthäus: "again what learned"

  2. Matthias says:

    Vielen Danke für diesen genialen Beitrag zu dieser genialen Distro:

    Nur dank euch gefunden und geliebt !

    😀