MPlayer 1.1 mit Unterstützung für binäre Quicktime-Codecs

3 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

MPlayer Logo 150x150MPlayer war DER Media-Player für Linux, bevor es VLC gab – für mich zumindest. Durch das Einspielen der Codec-Packs, hatte man unter Linux mit MPlayer vollen Multimedia-Genuss – auch wenn einiges an Handarbeit nötig war. Aber ich will niemanden mit der Linux-Steinzeit langeweilen, “obwohl früher alles besser war …” (nein, war es nicht 😉 ) … In der Zwischenzeit benutze ich eigentlich nur noch VLC. Es freut mich aber trotzdem, dass das Projekt noch lebt – auch wenn es da einige Querelen und sogar einen Fork (MPlayer 2) gab.

Nun bin ich via Phoronix darauf gestoßen, dass aus heiterem Himmel MPlayer 1.1 veröffentlicht wurde. Seit Januar 2011 hat sich bei dem Projekt eigentlich nichts mehr getan und die letzte Version war der vierte Release-Kandidat von Version 1.0 – und die finale Version 1.0 ist bis heute noch nicht da – allerdings gibt es nun gleich einen Versions-Sprung und irgendwer hat wohl MPlayer 1.1 veröffentlicht.

Die neueste Version liegt auf den FTP-Servern der Projektseite. Von Version 1.1 ist allerdings keine Spur von Veröffentlichungs-Kandidaten, Beta-Versionen oder sonst irgendwas – da ging man gleich in die Vollen und hat eine finale Version ausgegeben. Eine offizielle Ankündigung steht ebenfalls aus. Lediglich in einer Mailing-Liste wird etwas kurz erwähnt.

Reimar Döffinger schreibt, dass er die Tarballs hochgeladen hätte und ob die üblichen Verdächtigen diese unterschreiben möchten. Derzeit tragen die Dateien lediglich seine digitale Unterschrift.

Wie oben erwähnt, war MPlayer einst mein favorisierter Multimedia-Player. Ich finde es eigentlich schade, dass die Software so vor sich hinsiecht. Der Codename “We gave up on 1.0” für MPlayer 1.1 lässt einges an Raum für Spekulationen.

Zumindest gibt es ein Chagenlog im Quellcode. Interessant ist die experimentelle Unterstützung für Quicktime-Codecs – mittels lavf (FFmpeg). Ebenso experimentell ist die Unterstützung für OpenGL ES 1.0. Unterstützung gibt es auch für PGS- (BluRay-kompatibel), DVB- und XSUB-Untertitel.

Die GUI wird weiterhin unterstützt und kann nun mit UTF-8 umgehen und es gibt neue Symbole. Ebenso steht ein Port für Wine zur Verfügung. Genauere Hinweise gibt es hier unter DOCS/tech/crosscompile.txt.




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3 Kommentare zu “MPlayer 1.1 mit Unterstützung für binäre Quicktime-Codecs”

  1. Henrikx says:

    "Wie oben erwähnt, war MPlayer einst mein favorisierter Multimedia-Player. Ich finde es eigentlich schade, dass die Software so vor sich hinsiecht."

    Mplayer2 ist ganz gut gelungen und mittlerweile in den offiziellen Repros der meisten Distributionen vorhanden.

    Läuft auch tadellos mit Gnome-Mplayer zusammen.

  2. enolive says:

    mein Favorit ist eigentlich smplayer. Hat sowohl eine gute GUI (ähnlich wie VLC) wie auch gutes Playback (VLC hat da leider immer noch einige kuriose Fehler).

    Wobei ich mittlerweile meistens auf XBMC setze 😉

  3. steff says:

    finde ich jetzt ein bißchen übertrieben, mplayer als "halblebloses" Projekt darzustellen, auch wenn es jetzt schon länger kein update mehr gab. Ich verwende mplayer schon lange, weil man keine grafische Benutzeroberfläche braucht. Seit vlc von wxwidgets auf qt umgestiegen ist, ist die usability die reinste Katastrophe. mplayer2 ist auch eine schöner fork ohne GUI-ballast und mencoder-Quatsch. Umkodieren kann man ja auch direkt mit ffmpeg.