Upgrade auf Pi-hole 4.0 mit etwas Schluckauf – Raspberry Pi
Nun bin ich endlich dazu gekommen, meinen Werbeblocker Pi-hole auf die neue Version zu aktualisieren. Das Update auf Pi-hole 4.0 ist zwar nicht schwer, aber ich hatte einige Zeit keinen Zugriff darauf. Faszinierend ist, dass der Adblocker sogar gut auf einem Raspberry Pi B (dem ersten) und auch auf den schwächeren Varianten wie Raspberry Pi Zero W läuft und das nicht einmal schlecht.
In meinem Heim-Netzwerk läuft Pi-hole auf einem RasPi 2 und ist mit der Ethernet-Schnittstelle direkt mit dem Router verbunden.
Adblocker auf Pi-hole 4.0 aktualisieren
Ein Update auf Pi-hole 4.0 ist eigentlich sehr einfach. Du meldest Dich an dem Gerät an, auf dem Pi-hole installiert ist und führst als root den Befehl aus:
pihole -up
Dann wird der Kern aktualisiert und auch andere Komponenten wie FTL – theoretisch. Bei mir hat das Meiste auch funktioniert, aber FTL hat sich nicht aktualisieren lassen. Auch ein zweiter Versuch schlug fehl. Das ganze sieht so aus:
Der Fehler lautet:
curl: (22) The requested URL returned error: 404 Not Found
Wer im Web unterwegs ist, kennt die 404 natürlich. Die Adresse wurde nicht gefunden. Nach ein bisschen Recherche hat sich ergeben, dass wohl mehrere Leute mit dem Fehler zu kämpfen haben. Was bei mir im Endeffekt geholfen hat, war den Installer mit folgender Zeile aufzurufen:
sudo bash -x /etc/.pihole/automated\ install/basic-install.sh
Damit ist der Installationsvorgang etwas geschwätziger und Du kannst eventuelle Fehler besser verfolgen. Musste ich aber nicht, weil bei mir das Upgrade auf Pi-hole 4.0 nun inklusive FTL problemlos durchlief.
Was den Fehler ausgelöst hat, kann ich nicht reproduzieren. Eine Erklärung war, die das GitHUB-API temporär dicht macht, wenn zu viele Verbindungen gleichzeitige auf ein Repo zugreifen.
Was ist neu in PI-hole 4.0?
Vor oder nach einem Upgrade fragt man sich natürlich immer, ob es sich lohnt. Ich finde im Fall von Pi-hole 4.0 schon, dass ein Upgrade Vorteile bietet. Hier ein paar Highlights. Du findest alle Neuerungen und Änderungen in einem Blog-Beitrag der Entwickler.
Pi-hole 4.0 bringt FTLDNS. Das steht für Faster Than Light DNS und ist im Endeffekt dnsmasq mit speziellen Anpassungen. Verständlich ausgedrückt wurde der DNS Resolver in FTL integriert.
Unter https://docs.pi-hole.net findest Du alle möglichen technische Dokumentationen. Der neue Auftritt für die Dokumentation soll es Dir einfacher machen, Informationen gezielt zu finden. Kommandozeilen-Ninjas werden sich freuen, dass es man pages für pihole, pihole-FTL und pihole-FTL.conf gibt.
Ab sofort darfst Du auch mit regulären Ausdrücken blocken. Zu Regex gibt es weitere Informationen in der Dokumentation.
Per Standard NULL Blocking
Pi-hole 4.0 benutzt per Standard einen Blockiermodus, den die Entwickler Null Blocking nennen. Blockierte Anfragen werden mit einer nicht spezifizierten Adresse beantwortet.
Das hat unter anderem den Vorteil, dass der Client nicht einmal versucht, eine Verbindung mit der entsprechenden Website zu etablieren. Es bedeutet weniger Traffic und höhere Geschwindigkeiten. Timeouts sollten keine auftreten, weil die Anfragen sofort ins Leere laufen.
Außerdem muss auf Deinem Pi-hole kein Webserver laufen.
Ein Nachteil ist, dass sich die blockierte Website nicht anzeigen lässt und Whitelisting muss im Dashboard oder via CLI eingerichtet werden.
Du änderst das Verhalten der Blockiermethode über die Datei /etc/pihole/pihole-FTL.conf. Die verschiedenen Modi für das Blockieren erklären die Entwickler hier.
Offizielles Docker-Abbild
Neben einer normalen Installation via
curl -sSL https://install.pi-hole.net | bash
ist nun auch ein offizielles Docker Image verfügbar. Das installierst Du so:
docker pull pihole/pihole
Das brauche ich nicht, weil nach dem Kauf eines Raspberry Pi 3+ mein 2 arbeitslos wurde. Deswegen haben ich ihn zum Hüter meines Netzwerks befördert. 🙂