Open-Source-Tauchlog-Software: Subsurface – von Linus Torvalds mitentwickelt

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Subsurface Teaser 150x150Linus Torvalds ist bekanntlich begeisterter Taucher. Laut Projektseite ist die Software entstanden, da es im Herbst 2011 eine vorübergehende Flaute bei der Weiterentwicklung des Linux-Kernels gab. Linux-Vater Torvalds hatte schon immer eine brauchbare Software für das Verwalten von Taucher-Logbucheinträgen gefehlt. Also haben Torvalds und weitere Entwickler Subsurface ins Leben gerufen. Seit Herbst 2012 hat Dirk Hohndel die Betreuung übernommen. Subsurface ist in mehr als ein Dutzend Sprachen verfügbar und gibt es neben Linux auch für Windows und Mac OS X.

Man kann die Software selbst kompilieren und eine Anleitung dazu gibt es auf der Projektseite. Unter Debian würde das so funktionieren:

sudo apt-get install libxml2-dev libgtk2.0-dev libglib2.0-dev libgconf2-dev libsoup2.4-dev libxslt1-dev zlib1g-dev libosmgpsmap-dev libusb-1.0-0-dev autoconf libtool

Danach brauchst Du libdivecomputer Version 0.3.0. Das kannst Du entweder via git holen, wie in der Anleitung beschrieben oder holst Dir das tar.gz hier. Das Archiv packst Du aus (tar xzvf libdivecomputer-0.3.0.tar.gz), wechselst dann in das entsprechende Verzeichnis und ruft diese Befehle auf:

  • ./configure
  • make
  • sudo make install

Im Anschluss holst Du Dir die neueste Version der Subsurface-Quellen, die Du hier herunterladen kannst. Auch dieses Archiv packst Du wie oben beschrieben aus (es erstellt kein Extra-Verzeichnis, deswegen musst Du auch nicht wechseln) und kompilierst es mit folgenden Befehlen:

  • make
  • sudo make install

*buntu

Wer Ubuntu verwendet, kann auf ein PPA zurückgreifen, was die Sache recht viel angenehmer macht. Es installiert die aktuellen Versionen von libdivecomputer und Subsurface:

  • sudo add-apt-repository ppa:subsurface/subsurface
  • sudo apt-get update
  • sudo apt-get install subsurface

Tauchgänge herunterladen

Nun kannst Du Subsurface starten und Deinen Tauch-Computer angeben. Ich habe mir von einem Freund, einen HeinrichsWeihcamp OSTC 2N (Open-Source Tauch Computer) ausgeliehen, da Open-Source zu Open-Source einfach gut passt … 🙂 … ich wollte schon so lange über Subsurface schreiben, aber mir fehlte der entsprechende Tauchcomputer dazu – nun musste ich die Gelegenheit beim Schopf packen.

Hier gab es eine kleine Überraschung, da mir der Zugriff auf /dev/ttyUSB0 (als was der OSTC angeschlossen wurde) verwehrt blieb. Als root würde es funktionieren, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Grund ist, da das Gerät /dev/ttyUSB0 als Rechte root:dialout (Anwender:Gruppe) zugewiesen hat. Somit fügen wir einfach den Benutzer der Gruppe hinzu – in meinem Fall: sudo adduser bitblokes dialout

/dev/ttyUSB0 hat root:dialout

/dev/ttyUSB0 hat root:dialout

Danach musst Du Dich ab- und anmelden und dann fuktioniert die Geschichte und Subsurface holt brav alle Tauchgänge ab. Zunächst wählst Du einfach den entsprechenden Tauchcomputer aus. Eine Liste mit alle unterstützten Tauchcomputern gibt es übrigens hier. Das ist einen Blick wert – wenn der Computer nicht unterstützt wird, macht das automatische Herunterladen auch wenig Sinn.

Tauchcomputer auswählen

Tauchcomputer auswählen

Tauchgänge herunterladen

Tauchgänge herunterladen

Tauchgänge ansehen

Tauchgänge ansehen

Mit der Software kannst Du aber auch manuell Tauchgänge loggen und dazu zahlreiche Zusatzinformationen eingeben. Das reicht von Ausrüstung über verwendete Gase, Größen der Tanks und so weiter. Auch Zusatznotizen, Bewertung des Tauchplatzes und was weiß ich noch alles. Es gibt sogar eine Karte, auf der Du den Tauchplatz markieren kannst. Somit speichert Subsurface die GPS-Koordinaten. Schön ist auch, dass die Daten in einer XML-Datei hinterlegt sind. Somit kannst Du die Datei auch wunderbar durch diverse Parser laufen lassen und damit anstellen, was immer Du möchtest. Subsurface lässt sich auch mit dem Web benutzen und Du findest unter http://api.hohndel.org/ heraus, wie das funktioniert.

Weiterhin ist ein Tauchplaner dabei. Damit lassen sich auch längere Multilevel-Tauchgänge sehr umfangreich planen. Wenn Du Deinen Luftverbrauch weißt (SAC – Surface Air Consumption), dann kannst Du Dir sehr sicher ausrechnen, ob die Gase (also das Volumen oder die Menge) in Deinen Tanks für diesen Tauchgang ausreicht. In der Regel plant man hier sehr konservativ, dass auch im Notefall noch Reserven vorhanden sind. Weiterhin machen die Entwickler sehr deutlich, dass es sich hier um einen simulierten Tauchgang handelt. In der Realität musst Du Dich oft mit Wetter, Strömung und anderen Faktoren herumschlagen, die die Software nicht berücksichtigen kann. Den Planer also mit sehr viel Bedacht einsetzen! Stay safe!!!

Vorsicht bei der Benutzung des Tauchplaners!!!

Vorsicht bei der Benutzung des Tauchplaners!!!

An dieser Stelle möchte ich etwas abkürzen. Es ist etwas sinnlos auf all die einzelnen Funktionen einzugehen. Wer selbst taucht, weiß, was sich in so einem Logbuch befindet oder befinden sollte und wer die Unterwasserwelt nicht erforscht, dem wird es herzlich egal sein.

Die Entwickler haben sich vor gar nicht so langer Zeit übrigens entschieden, Subsurface auf Qt umstellen zu wollen.

Das verpasst Du, wenn Du nicht tauchst … 😉

Viele dieser Bilder findest Du komplett ohne Wasserzeichen in meiner Wallpaper-Sektion.

Im Fischtunnel

Im Fischtunnel

Großer Manta

Großer Manta

Das Blue Hole in Dahab

Das Blue Hole in Dahab

Blaugeringelte Krake

Blaugeringelte Krake

Tauchballet

Tauchballet

Rotfeuerfisch und links daneben ein getarnter Drachenkopf

Rotfeuerfisch und links daneben ein getarnter Drachenkopf

Neugieriger Falterfisch

Neugieriger Falterfisch

Blaupunktrochen

Blaupunktrochen

Fledermausfisch

Fledermausfisch

Barrakudas

Barrakudas

Snapper

Snapper

Schwarm Fledermausfische

Schwarm Fledermausfische

Unterwasserschildkröte

Unterwasserschildkröte

Unter der Oberfläche

Unter der Oberfläche

Clownfische

Clownfische

Weißspitzen Hochseehai

Weißspitzen Hochseehai

Weißspitzen Hochseehai

Weißspitzen Hochseehai

Walhai

Walhai

Walhai

Walhai

Fliegende Schildkröte

Fliegende Schildkröte ist in Mageia 2 aufgenommen

Fliegende Echte Karettschildkröte

Das kann man mit einer funktionierenden Kamera machen!

Clownfisch im Riff

Clownfisch im Riff




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Ein Kommentar zu “Open-Source-Tauchlog-Software: Subsurface – von Linus Torvalds mitentwickelt”

  1. Hallo,
    danke für diese Detaillierte Anleitung, hat mir sehr weitergeholfen.
    lg