Nextcloud 18 – Funktion Ablauf (Flow) ist eine große Neuerung
Derzeit gibt es eine dritte Beta-Version der Nextcloud 18. Ich habe sie auf meiner Beta-Instanz installiert und wollte einfach ein bisschen stöbern. Auf den ersten Blick sieht man nicht viele Unterschiede. Allerdings fällt dem Administrator in den Einstellungen ein Punkt auf, der sich Ablauf oder auf Englisch Flow nennt. Das ist eine der wichtigsten Neuerungen. Entwickler können ihre Apps so gestalten, dass sie mit den Abläufen zusammenarbeiten. Es lassen sich Dinge automatisieren, wenn bestimmte Ereignisse eintreffen.
Nextcloud 18 – Ablauf
Hast Du bisher die Dateizugriffskontrolle (File Access Control) eingesetzt, dann kennst Du das Prinzip bereits.
Damit erstellst Du Regeln, wer auf welche Dokumente zugreifen darf oder nicht.
Im Fall der Dateizugriffskontrolle könnte das also sein: Wenn Datei MIME-Typ ist PDF-Dokumente -> Zugriff wird verhindert.
Die Regel ist aber etwas heftig, weil damit sämtliche Zugriffe auf alle PDF-Dateien verhindert würde. Meist setzt Du so eine Regel in Kombination mit Benutzergruppen-Mitgliedschaft ein, schätze ich.
Ab in den Ablauf mit Dir, Du App!
Die Dateizugriffskontrolle suchst Du bei Nextcloud 18 vergeblich in der Seitenleiste. Sie wandert in den Punkt Ablauf.
Dort kann ich nun meine Dateizugriffe verwalten.
Mehr als nur Dateizugriffe
Das Prinzip wird nun aber auf weitere Apps ausgeweitet. Die Entwickler müssen das Prinzip lediglich unterstützen. Klickst Du in den Einstellungen auf Ablauf, siehst Du einen Punkt Weitere Abläufe.
Ein Klick darauf führt Dich in den App Store und zeigt Dir die Apps an, die bereits mit der Funktion kompatibel sind.
Viele sind es noch nicht, aber wenn Du sie aktivierst, dann füllt sich auch der Punkt Ablauf weiter und fängt an, Sinn zu ergeben.
Wie Du siehst, könntest Du Deine Nextcloud so konfigurieren, dass sie zum Beispiel bestimmte Dokumente direkt als PDF umwandelt. Den Haken an der PDF-Umwandlung solltest Du aber kennen. Dazu muss LibreOffice oder OpenOffice auf dem Server installiert sein, weil die entsprechende Binär-Datei für die PDF-Umwandlung genutzt wird. Schade eigentlich, dass man LibreOffice Online oder CODE dafür nicht nutzen kann.
Die Sache mit den External scripts ist natürlich schick. Beim Eintreffen gewisser Ereignisse kannst Du externe Befehle oder Scripts ausführen lassen.
Natürlich erst der Anfang
Liest Du Dir die Dokumentation über die Abläufe durch, siehst Du sehr viel mehr Apps, die sich via Ablauf nutzen lassen.
Nun habe ich Mail sowie Deck installiert und aktiviert, aber sie tauchen bei mir nicht unter Ablauf aus. Auf jeden Fall siehst Du in der Dokumentation zu Flow, wo die Sache hin soll.
Wie gesagt, kannst Du Deiner Fantasie freien Lauf lassen. Wenn Dokument mit XYZ getaggt ist, erstelle einen Eintrag in Deck – oder so.
Es ist eine Neuerung, die nicht jeder einsetzen wird. Betreibst Du eine private Cloud im Wohnzimmer auf einem Raspberry Pi mit NextcloudPi, wird Dich Flow möglicherweise weniger interessieren. Wird Nextcloud in einem Unternehmen eingesetzt, dann eröffnen sich mit Flow schon sehr viel mehr Möglichkeiten. Warten wir also mit Spannung ab, wohin die Reise führt.
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Hallo,
interessanter Artikel. Ich setzte Nextcloud im Heimbereich ein und auch da finde ich Flow interessant. Wir arbeiten mit Gruppenordner, interessant wäre, wenn ein neues Dokument eingefügt wird, dass eine Email an die Gruppenmitglieder verschickt wird.
Grüße
Olaf