Linux Mint 19.2 wird Tina heißen und es gibt Alpha-Testversionen

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Der übliche Monatsbericht von Linux Mint ist diesmal sehr lang. Im März ist offenbar einiges passiert und das geben die Entwickler an die Community weiter. Zunächst einmal bedankt man sich für die Unterstützung und die Spenden sowie das Feedback und die Ideen. Ebenso gibt es einen kleinen Ausblick auf Linux Mint 19.2 und Clement Lefebvre möchte die negativen Seiten von freier Software ansprechen. Im gleichen Atemzug kommt aber auch, dass man beim Projekt Linux mint sehr viel Glück hat.

Er spricht an, was wohl nicht nur Entwickler freier Software, sondern auch Blogger und so weiter kennen. Durch negatives Feedback oder unschöne Kommentarre zweifelst Du irgendwann, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Du wirst demotiviert und verlierst hin und wieder einfach die Lust. Persönlich hat Lefebvre an diesem Entwicklungszyklus keine große Freude, gibt er ehrlich zu. 2 der besten Entwickler sind abwesend und die Performance-Verbesserung bei Muffin gestaltet sich zäh. Das Feeback zur neuen Website und zum neuen Logo haben viel Unsicherheit gebracht. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was es da zu meckern gibt. Vor allen Dingen müssten sich die Entwickler geschätzt fühlen und Lefebvre muss sie entsprechend motivieren, aber die Motivation muss auch aus der Community kommen.

Klar kann er ihnen zeigen, dass 500 Leute gespendet haben und E-Mail weiterleiten, wie sehr Anwender Linux int schätzen. Allerdings ersetzt das nicht die direkte Kommunikation mit zufriedenen Anwendern.

Lefebvre verweist auf einen Beitrag von einem Entwickler namens Georges Stavracas (arbeitet am GOME Calender). Das kann sich jeder selbst durchlesen, aber das Fazit ist doch ernüchternd:

Unfortunately, being a free software maintainer may have a high price to your psychological and emotional health.

Der Beitrag zeigt, wie der Entwickler vom User zum Maintainer wurde. Lefebvre kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es ihm und seinem Team auch immer wieder wie Stavracas geht.

Auf jeden Fall bedanken sich die Mint-Entwickler bei Georges Stavracas für seine Arbeit am GNOME Calendar und sie passt sehr gut in Linux Mint 19.

Das Feedback zu Website

Clement Lefebvre schreibt, dass das Feedback zur neuen Website etwas Verblüffung hervorgerufen hat. Der Mint-Chef bedankt sich beim Feedback, obwohl es unerwartet, dennoch hilfreich war.

Klar sind die Geschmäcker verschieden, aber das generelle Credo beim Feedback war wohl, dass vielen das Design etwas zu allgemein war. Den Anwendern fehlt die Identität zum Projekt Linux Mint und daran wollen die Entwickler arbeiten. Ich finde sie ehrlich gesagt nicht so schlimm. Klar ist sie schlicht, aber sie funktoniert. Wahrscheinlich kommt da gerade der Pragmatiker durch.

Verbesserungen bei den Themes für Linux Mint 19.2

Für Linux Mint 19.2 haben die Entwickler ein Projekt gestartet, das als meilenstein verügbar ist. Du kannst dem Prozess auf GitHub folgen. Es geht um die Verbesserungen beim Artwork.

Kritik gab es bei Linux Mint 19 und 19.1, dass die Qualität der Schriften zu wünschen übrig lässt und der allgemeine Kontrast verbessert werden könnte. Die beiden Aspekte wollen sich die Entwickler ansehen und bei Linux Mint 19.2 verbessern.

Bei den Schrifarten haben sich die Verantwortlichen für die Ubuntu Fonts entscheiden, weil sie etwas besser aussehen. Die Noto-Schriftarten (fonts-noto, fonts-noto-hinted und fonts-noto-unhinted) werden entfernt. Gleichzeitig verschwindet damit ein ug, der Stottern bei Chromium auslöst. Diese Arbeiten sind bereits abgeschlossen.

Ebenfalls wurde am Kontrast in Mint-Y geschraubt und die Arbeiten kannst Du ebenfalls auf GitHub einsehen. ne of the key things in there were the missing improvements in GTK2, this is fixed now. Auch diverse Symbole wurden verbessert. Wie das gelöst wurde, findest Du hier.

Verbesserungen bei Cinnamom

Im Momemt dreht sich laut eigenen Angaben alles um Muffin. Das frisst viel Zeit, aber das System soll sich leichter und reaktionsfreudiger anfühlen. Der Prozess ist ebenfalls auf GitHub dokumentiert.

Ein Drucker-Applet wird Einzug halten und es basiert auf der Arbeit von printers@linux-man. Cinnamon wird es per Standard laden.

Linux Mint 19.2 bekommt ein neues Drucker-Applet (Quelle: cinnamon-spices.linuxmint.com)

Linux Mint 19.2 bekommt ein neues Drucker-Applet (Quelle: cinnamon-spices.linuxmint.com)

VSYNC kann man nun aktivieren und deaktivieren, ohne Cinnamon neu starten zu müssen. Dafür wird es in den Einstellungen eine Option geben.

Was war mit den Server-Ausfällen los?

Ich habe es nicht gemerkt, aber die Entwickler entschuldigen sich, dass einige Server in der jüngeren Vergangenheit nicht erreichbar waren. Es hat nichts mit Hackern zu tun, sondern in einem der Data Center gab es Probleme mit dem Strom. Dem Mint-Team wurde versprochen, dass das Problem in Kürze und dauerhaft behoben sein wird. Daraus lese ich aber auch, dass es im Moment weitere Ausfälle geben kann?

Codename für Linux Mint 19.2

Die Entwickler haben sich beim Codenamen für Linux 19.2 für Tina entschieden und konnten das Wortspiel mit Simply The Best auch nicht lassen.

Linux Mint 19.2 wird es als 32-Bit und 64-bit geben. Wie üblich erscheint es in den Geschmacksrichtungen Cinnamon, MATE und Xfce. Wie nicht anders zu erwarten basiert auch Linux Mint 19.2 auf Ubuntu 18.04. Unterstützung gibt es bis April 2023.

Das ist übrigens ein Grund, warum ich Bekannten von älteren Rechnern Linux Mint MATE und nicht Ubuntu MATE empfehle. Die beiden Distributionen sind aus Anwendersicht nicht so unterschiedlich, verwenden schließlich beide MATE als Desktop-Umgebung. Allerdings wird Linux Mint 5 Jahre lang unterstützt und die LTS-Versionen von Ubuntu MATE nur 3 Jahre. Dafür macht Ubuntu MATE eine Version für den Pi und gerade ist eine Beta-Version von Ubuntu MATE 18.04 für Raspberry Pi erschienen (32- und 64-Bit).

Weitere Verbesserungen

Die Aktualisierungsverwaltung wurde wieder verbessert. Allerdings scheint es sich um größere Änderungen zu handeln, denn die Entwickler wollen dafür einen eigenen Blog-Beitrag schreiben.

Mit dem Blueberry Systray-Menü kannst Du Geräte mit nur einem Mausklick verbinden oder entfernen.

Alpha-Versionen von Linux Mint 19.2

Derzeit arbeiten die Entwickler daran, Alpha-Versionen für Linux Mint bereitzustellen. Es gibt ein Daily Build PPA: https://launchpad.net/~linuxmint-daily-build-team/+archive/ubuntu/daily-builds.

Du wirst aber ausdrücklich gewarnt, dass es sich hier um instabile Software handelt. Die Pakete enthalten die täglichen Änderungen an der für das Projekt relevanten Software (Mint tools, Xapps, Cinnamon und so weiter). Definitionen und Übersetzungen werden nicht vollständig sein, da es sich um Alpha und nicht Beta handelt.

Ich werde mir das schon ansehen, aber das voraussichtlich in einer virtuellen Maschine tun.

Du findest den vollständigen Monatsbericht des Linux Mint Teams hinter diesem Link.




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