Hilfe, mein Shotwell spinnt! Die Thumbnails passen nicht zu den Bildern …

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Shotwell Logo 150x150Ich darf ja immer wieder mal Feuerwehr spielen, wenn bei gewissen Menschen die Rechner nicht mehr funktionieren. Auf Neuhochdeutsch nennt man das wohl Support, für mich ist es Entwicklungshilfe 🙂

In diesem Fall hatte der Anwender allerdings nichts falsch gemacht und den Fehler konnte ich nur deswegen so schnell diagnostizieren, weil mir das selbe Problem bei einem eigenen Rechner untergekommen ist. Hätte auch etwas anderes sein können, war es aber nicht.

Foto-Manager Shotwell

Die digitale Foto-Flut im Griff

Das Problem? Shotwell zeigt völlig falsche Vorschaubilder, auch Thumbnails genannt. Klickt man dann auf eines dieser, wird ein komplett anderes Bild im Großformat angezeigt. Ich hatte vor gut 3 Jahren wochenlang die schuld bei Shotwell gesucht. Hatte man dem Shotwell-Cache gelöscht und dann alle Bilder wieder importieren lassen, klappte zunächst alles wieder. Nach 1 bis 2 Tagen wieder das selbe Problem. Unabhängig davon bin ich mittlerweile auf Corel Aftershot Pro umgestiegen, das zwar kostenpflichtig ist, aber meinen Ansprüchen wesentlich näher kommt – sprich integrierte RAW-Verarbeitung und ein Journal, bei dem ich Änderungen rückgängig machen kann. Gibt noch ein paar weitere Gründe, aber um das geht es hier nicht.

Mein Bekannter, einer von meinen Linux-Umstellungen, ist mit Shotwell hochzufrieden, weil er nicht an den Bildern schrauben möchte, sondern diese nur ordnen und verwalten. Dafür eignet sich Shotwell dicke, aber halt nicht mit dem oben beschriebenen Verhalten.

Corel AfterShot Raw-Bearbeitung

RAW? Kein Problem …

Ich hatte damals bei mir herausgefunden, dass es sich um einen defekten Speicher handelt. Das Bizarre war, dass mein Rechner tadellos funktioniert hatte, nur eben bei Shotwell nicht. Verdächtig kam mir aber einmal vor, als ich eine Linux-Distribution zum Testen heruntergeladen hatte (Ultimate Edition, 4+ GByte) und bei Versuch von der DVD zu starten Fehler auftraten. Gut, kommt vor, DVD kaputt oder zu schnell gebrannt. Als auch die dritte DVD nicht funktionierte, hatte ich einfach mal die MD5-Summe erzeugen lassen und mit der auf der Homepage verglichen. Diese war falsch. Gut, kaputter Download, kommt vor. Das Ding noch einmal gezogen und wieder MD5-Summe erzeugt – eine komplett andere. Nun wurde es seltsam und ich fing zu Stöbern an. Es hatte sich heraus gestellt, dass es mit Dateien kleiner als 2 GByte überhaupt keine Probleme gab. Alles darüber war teilweise zerschossen.

Der Rechner war mit 4 x 1 GByte bestückt und ich habe nun die hinteren beiden Speicher-Riegel herausgenommen. Das Problem war damit behoben. Also musste einer der Riegel kaputt sein. Warum genau das auch Shotwell durcheinander brachte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall schoss ich bei meinem Bekannten ins Blaue und wir machten auch das Spiel mit der großen Datei. Selbes Problem. Nun nahmen einen der beiden 2-GByte-Riegel heraus – Treffer. Einen neuen Speicher eingesteckt und seitdem schnurrt wieder Alles.

Sollte Deine Shotwell also auch einmal sehr komisches Verhalten zeigen, prüfe einfach mal den Arbeitsspeicher. Die kostenlose Bildverwaltungs-Software ist also nicht nur für Fotos gut, sondern auch ein Indikator für defekt es RAM – sollten die Entwickler in die Feature-Liste aufnehmen 😉

Und noch eine Erkenntnis, die sich bewahrheitet hat: Man trifft sich immer 2x im Leben – das gilt auch für Arbeitsspeicher!




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4 Kommentare zu “Hilfe, mein Shotwell spinnt! Die Thumbnails passen nicht zu den Bildern …”

  1. TuxKanone says:

    Ich denke, dass lässt sich merken.

    Ansonsten, F-Spot, welches unter anderem Ubuntu früher genutzt hat, hat das Symptom ebenfalls von Zeit zur Zeit aufgezeigt, dass falsche Vorschaubilder angezeigt wurden, wenn nicht gleich ganze Reihen Fotos aus der Auflistung (nicht vom Datenträger!) verschwanden.

    Hier hätten eigentlich beide noch Verbesserungsbedarf, wobei ich denke, dass viele durch Ubuntu jetzt auch eher Shotwell nutzen.

  2. matze says:

    Einen MemTest laufen zu lassen, wäre aber evtl. auch nicht verkehrt gewesen und ist bestimmt zuverlässiger als ne große datei runterzuladen! Memory Tests sind ja eh bei jedem Linux Installationsmedium dabei.

    • jdo says:

      Ich dachte mir, dass dieses Argument kommt. Aber als ich damals bei mir so auf die Schliche gekommen bin, hatte ich bei diesen Symptomen einfach einen Schnellschuss probiert. Grund: Es war den Versuch wert und schlichtweg schneller als den Weg über MemTest.

      Ich gebe Dir ansonsten Recht, aber wie gesagt, war mir das Problem bekannt.

  3. BT90 says:

    Wer einmal Probleme mit fehlerhaften Arbeitsspeicher hatte,gewöhnt sich an bei jedem "zickigen" PC schon standardmäßig einen MemTest laufen zu lassen.
    Man sucht stundenlang nach falschen Configs,Softwarebugs und Viren und zum Schluss war es ein simpler RAM-Riegel,der den Geist aufgegeben hat.