Happy Birthday, GIMP! 20 Jahre ist der Photoshop für Linux
Einige bezeichnen GIMP als den Photoshop für Linux, da es genau genommen keine andere Alternative gibt. Diverse Photoshop-Versonen ließen sich mit Wine betreiben, aber das ist auch nicht immer ideal. So abwegig ist der Vergleich auch nicht, da sich mit dem Open-Source-Bildbearbeitungsprogramm sehr viele Dinge erledigen lassen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Meine Fotos, zum Großteil unter Wasser, bearbeite ich mit GIMP und mir reichen die Funktionen locker aus, wenn man mit ein paar Addons nachhilft. Den Hochpassfilter zum Schärfen möchte ich nicht missen. Auch Heal Selection ist eines meiner Lieblings-Tools, da man damit Dinge einfach verschwinden lassen kann. Ich benutze das freie Programm auch, um meine 360°-Panoramas zu bearbeiten.
GIMP ist 20 Jahre alt
Auf jeden Fall feierte GIMP am Wochenende seinen 20. Geburtstag. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von den beiden Studenten Peter Mattis und Kimball Spencer. Das Ziel war es, ein freies Bildbearbeitungsprogramm zu erschaffen.
Am 21. November 1995 hat Peter Mattis die Verfügbarkeit des General Image Manipulation Program auf Usenet angekündigt. Später wurde das Akroym in GNU Image Manipulation Program abgeändert.
Zwischen 2006 und 2012 hat man laut eigenen Angaben mit Peter Sikking von man+machine works zusammengearbeitet, um die Benutzeroberfläche von GIMP und somit die Anwendererfahrung zu verbessern. Im Jahre 2015 hat sich Sikking dann offiziell vom Projekt zurückgezogen. Das GIMP-Team ist aber zuversichtlich, dass man aus der Zusammenarbeit viel gelernt hat. Im Moment hat sich Jehan Pagès dem GUI-Projekt angenommen oder hat es übernommen. Änderungen gibt es noch keine, da er derzeit mit dem Animationsfilm ZeMarmot beschäftigt ist.
Seit einiger Zeit arbeitet man nun daran, GIMP auf eine neue Bearbeitungs-Engine zu portieren, die sich GEGL nennt. Warum sich das so zieht, beschreibt Alexandre Prokoudine in seinem Beitrag zu 20 Jahre GIMP. Die guten Nachrichten sind allerdings, dass der Port fast abgeschlossen ist.
Mit GEGL-Unterstützung kann die Bildbearbeitungssoftware dann mit 16 oder 32 Bit pro Kanal umgehen. Sobald GIMP 2.10 das Licht der Welt erblickt (niemand weiß genau, wann das sein wird), will man sich der Fertigstellung des GTK+3-Ports widmen, der wiederum für die Wacom-Unterstützung für Windows-Anwender notwendig ist. Sobald GIMP 3.0 dann fertig ist, werden die Entwickler an Funktionen wie dem nicht-destruktivem Bearbeiten von Bildern arbeiten. Für das alles gibt es eine Roadmap, aber keine genauen Zeitpläne.
Wenn man sich den Beitrag von Prokoudine genau durchliest, dann ist wirklich nicht alles rosig bei GIMP. Es fehlt an Entwicklern und wollte man eine so oft geforderte Crowdfunding-Kampagne starten, dann bräuchte man jemanden, der Vollzeit an dem Projekt arbeitet. Bisher hat sich aber keiner bereit erklärt, das zu tun.
Auf jeden Fall haben die Entwickler zum 20. Geburtstag GIMP 2.8.16 ausgegeben. Es gibt unter anderem Unterstützung für Ebenengruppen in OpenRaster-Dateien, Fixes für in Bezug auf Ebenengruppen in PSD, Verbesserungen bei der Anwenderoberfläche und Übersetzungen und so weiter. Die Open-Source-Bildbearbeitung ist unter Linux eigentlich Standard. Es gibt aber auch Ports für Windows und Mac OS X.
Weiterhin hat man sich zum 20. Geburtstag eine neue Website spendiert. Dort gibt es nun eine separate Sektion für Neuigkeiten und vor allen Dingen einen RSS / Atom Feed. Die Seite ist außerdem responsive und passt sich an diverse Bildschirmgrößen an.
Na eine alternative gäbe es noch: Krita.
Krita ist aber eher für Künstler, oder nicht? Ich will eher Fotos bearbeiten ... muss mir Krita vielleicht mal genauer ansehen.
Ganz schön schäbiges "Photoshop". Kann nicht mal Pfeile malen.
Doch, kann.
Nur mit Script. Oder wo finde ich den Pfeile-Knopf?
Ein Pfeile-Knopf wäre nur was für Noobs.