CrunchBang (#!) Linux wird eingestellt – Entwickler rät zu Debian
Schlechte Nachrichten für alle Fans der Linux-Distribution CrunchBang. Das Projekt CrunchBang war eine Ein-Mann-Show des Entwicklers Philip Newborough. Er hat nun schweren Herzens die Entscheidung getroffen, CrunchBang nicht mehr weiter zu entwickeln.
CrunchBang (#!) wird eingestellt
Laut eigenen Angaben war das Linux-Universum komplett anders, als er mit CrunchBang angefangen hat. CrunchBang hat seine Nische gefunden, da es damals kein LXDE in Debian oder Lubuntu gab. Es war eine leichtgewichtige Linux-Distribution, die eine Lücke füllte und an der doch eine gewisse Anzahl an Menschen interessiert waren.
In den letzten Jahren hat sich aber sehr viel in der Linux-Welt getan. Wer sich mit der Szene nur ein bisschen beschäftigt, muss hier einfach zustimmen. Wo gehobelt wird, fallen aber auch Späne oder wenn es Fortschritt gibt, muss man meist dafür etwas aufgeben. Für Newborough fällt CrunchBang in die Kategorie Aufgeben. Er glaubt nicht, dass CrunchBang noch den gleichen Wert wie vor ein paar Jahren hat, da es genügend Alternativen gibt. Aus sentimentalen Gründen wolle er daran nicht festhalten. Ein reines Debian würde genauso gut sein wie CrunchBang aus Sicht der Anwender-Erfahrung.
Er bedankt sich bei der CrunchBang-Community und er habe sehr viel gelernt. Er habe durch das Projekt viele Freunde gewonnen und von CrunchBang habe er eigentlich nur profitiert. Dafür ist Newborough nach eigenen Aussagen sehr dankbar. Auch bei seiner Frau bedankt er sich, die ihn all die Jahre unterstützt hat.Die CrunchBang-Foren werden allerdings online bleiben. Sie würden schließlich der Community gehören und sie soll auch entscheiden, was damit passiert. Privat hat er sich schon bei den Foren-Moderatoren bedankt und er wiederholt das gerne in der Öffentlichkeit.
Newborough wiederholt noch einmal, dass er traurig ist, CrunchBang gehen zu lassen, er sich aber auch mit Spannung auf die Zukunft freut.
Man kann dem Entwickler nur Respekt zollen. Einmal für seine Leistung, aber auch dafür, wie realistisch er ist. Ich habe CrunchBang vor einigen Jahren auf schwächerer Hardware betrieben. Das System war viel schneller als andere Desktop-Systeme und in einem eleganten Schwarz gehalten. Aber wie der Entwickler schon sagte, kamen Alternativen und irgendwie haben sich diese auch auf meine Rechner geschlichen. Ich habe CrunchBang weiterhin verfolgt, aber es irgendwie nie wieder installiert.
Bleibt einem nur zu sagen: Danke für die Mühen und CrunchBang hat mit Sicherheit auch dazu beigetragen wie Linux heutzutage dasteht. Tolle Distribution, die nun leider Linux-Geschichte ist.
Gute Openbox-Vorkonfigurationen sind vergleichsweise selten, und #! gehörte da definitiv zu den besten. Schade um das Projekt. Das nackte Openbox ohne automatisch aktualisierte Menüs usw. ist mMn eine Katastrophe 😉
Vielleicht verlieren die Non-Tiling-WMs aber auch einfach zunehmend ihren Sinn, wenn selbst ein Raspberry oder Atom-Nettops und -Tablets problemlos XFCE oder LxQT ausführen können. Tiling-WMs überleben in einer Nische, aber Openbox verliert immer mehr seinen entscheidenden Vorteil.
Eine potenzielle Alternative ? http://www.broletto.org/
2 Jahre hat mich crunchbang nun begleitet und wird es sicherlich auch noch ein weilchen tun, weil ich mit dieser tollen distro eine menge über linux gelernt habe.
danach gibt's dann wohl den umstieg in neue welten wie z.b. archbang oder viperr.
ich muss noch ein bisschen ausprobieren.