Btrfs-Snapshots: Snapper unter openSUSE 13.2 nutzen – Keine Konfiguration vorhanden
openSUSE 13.2 ist da und eine der bedeutendsten Neuerungen ist die Verwendung des Dateisystems Btrfs für die root-Partition, womit sich via Snapper Snapshots erstellen und verwalten lassen. Das Dumme ist nur, dass dies nach der Installation irgendwie nicht sofort klappen mag.
Mit Snapper Snapshots erstellen
Snapper ist eigentlich eine großartige Sache. openSUSE 13.2 tätigt vor und nach einer System-Aktualisierung mit Zypper einen Snapshot per Standard. Sollte irgendetwas schief gelaufen sein, kann man somit wieder zurück zum alten Stand gehen. Es geht sogar soweit, dass man in einen Snapshot booten könnte. Das ist dann sinnvoll, sollten alle Stricke reißen und gar nichts mehr gehen. Mithilfe von Snapper schützt man sein System auf gewisse Weise, sollte die Konfiguration durcheinander kommen oder das System anderweitig spinnen – Linux-Distributionen sind auch nur Menschen … 🙂
Ruft man nach einer frischen Installation Snapper auf, dann meckert das System, dass keine Konfiguration vorhanden ist. Man solle doch bitte das Kommandozeilen-Tool Snapper nehmen und eine erstellen. An dieser Stelle wäre vielleicht ein Beispiel ganz nützlich gewesen. Nach etwas Recherche findet man eine recht gute Erklärung in Bezug auf Snapper im Arch Wiki. Man muss also zunächst eine Konfiguration für ein Subvolume erstellen. Da ich für den Test das gesamte System auf / installiert habe, sieht das bei mir so aus (openSUSE 13.2 würde XFS per Standard für /home nehmen):
snapper -c root create-config /
Dieser Befehl mach Folgendes:
- erzeugt eine Konfigurations-Datei in
/etc/snapper/configs/root
basierend auf dem Standard-Template in/etc/snapper/config-templates
- erzeugt das Subvolume
.snapshots
im root-Verzeichnis - fügt root zu SNAPPER_CONFIGS in
/etc/conf.d/snapper
hinzu
oder in Bildern ausgedrückt:
Ist das geschafft, kann man ab sofort mit dem grafischen Snapper-Tool nach Herzenslust hantieren:
Snapper konfigurieren
Per Standard erstellt Snapper eine Timeline und hebt die Snapshot eine gewisse Zeit lang auf, bevor diese bereinigt werden.
Willst Du die Timeline deaktivieren, editierst Du die entsprechende Konfigurations-Datei im Ordner /etc/snapper/configs – bei mir gibt es im Moment nur eine -> root. Dort findest Du den Parameter TIMELINE_CREATE
, den Du von yes auf no setzen kannst.
Weiterhin hebt Snapper per Standard zehn stündliche, zehn tägliche, zehn monatliche und zehn jährliche Snapshots auf. Auch hierfür findest Du die relevanten Parameter in der eben genannten Konfigurations-Datei.
# limits for timeline cleanup
TIMELINE_MIN_AGE="1800"
TIMELINE_LIMIT_HOURLY="10"
TIMELINE_LIMIT_DAILY="10"
TIMELINE_LIMIT_MONTHLY="10"
TIMELINE_LIMIT_YEARLY="10"
Das kannst Du ebenfalls nach Belieben anpassen. Das grafische Snapper-Tool kann eigentlich nur ein Anfang sein. Es wäre mehr als wünschenswert, wenn man schon über ein grafisches Tool verfügt, dass man hier auch die gesamten Einstellungen tätigen kann. Aber kommt vielleicht noch – alles zu seiner Zeit … 🙂
Ist Snapper erst mal eingerichtet, dann genügt das grafische Tool wohl. Damit lassen sich dann Dateien, Konfigurations-Dateien und so weiter wiederherstellen, sollte der Wurm im System sein. Ich werde auf jeden Fall noch ein bisschen damit herumspielen. Interessant ist das Thema allemal.