Brave deaktiviert FLoC per Standard und erklärt, warum das so ist

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Äußern sich Peter Snyder und Brendan Eich gemeinsam zu einem Thema, muss es wohl wichtig sein. In diesem Fall erklären sie, warum FLoC (Federated Learning of Cohorts) ein Schritt in die falsche Richtung ist und warum es aus Brave geflogen ist.

FLoC ist eine Idee von Google, die Dein Surf-Verhalten und Deine Interessen per Standard mit allen Websites und Werbetreibenden teilt, wenn Du im Internet unterwegs bist. Klar will Google das haben, schließlich würde der Konzern davon massiv profitieren. Brave basiert bekanntlich auf Chromium und in der aktuellen Nightly-Version wurde FLoC vollständig entfernt. Die Funktionen von FLoC wurden auch nie in Brave aktiviert. Noch diese Woche soll eine stabile Version erscheinen, die FLoC-frei ist.

FLoC fliegt aus Brave

FLoC fliegt aus Brave

Außerdem ist FLoC laut eigenen Angaben auf der Brave-Website deaktiviert, damit Chrome-Anwenderinnen keine Daten weitergeben, wenn sie sich über Brave informieren. Ich möchte das auch machen. Muss ich mich informieren, wie das funktioniert. In diesem Beitrag gibt es Informationen dazu. Ich kann sämtliche FLoC Cohort Calculation deaktivieren, indem ich diesen HTTP Response Header schicke:

Permissions-Policy: interest-cohort=()

Ich habe das gerade in meiner .htaccess eingetragen (deswegen kam es kurz zu ein paar Internal Server Error – wenn man nicht gescheit hinschaut *hust*). Ich hoffe, es hilft etwas.

Securityheaders ist auf jeden Fall glücklich.

Securityheaders ist auf jeden Fall glücklich.

Laut securityheaders.com bewirkt der Eintrag zumindest etwas. Dort kannst Du den Header Deiner Website überprüfen.

FLoC ist das Gegenteil von Datenschutz

Die beiden Führungspersonen von Brave begrüßen zwar, dass Unternehmen die Privatsphäre von Leuten besser schützen müssen. Allerdings sagen sie auch, dass dies nur minimal der Fall ist. Die beiden sind der Meinung, dass FLoC der Privatsphäre von Anwenderinnen und Anwendern schadet. Auch die EFF ist alles andere als begeistert von Googles Vorschlag.

Die geplante Neuerung würde Informationen über Dein Surf-Verhalten mit Werbetreibenden und Websites teilen. Ohne die Funktionen kommen sie nicht an diese Daten. Ich frage mich gerade, wieso Google damit überhaupt durchkommt. Allerdings sagt Google, dass die Funktion den Datenschutz verbessert – wenig überraschend – weil keine Cookies mehr an Dritte geschickt werden. Hmmmm … einige Browser wie Brave schicken aber auch keine Cookies an Dritte. Google behauptet also, dass Cholera besser als die Pest ist – im übertragenen Sinne.

Google verteidigt das Verhalten, weil sich die Interessen nicht eindeutig einer Anwenderin oder einem Anwender zuordnen lassen. Das Brave-Team ist da anderer Meinung, weil hier Daten ohne Zustimmung geteilt werden. Google verdreht also den Sinn, was Privatsphäre eigentlich ist.

Der Beitrag von Snyder und Eich ist ziemlich lang. Sie erklären mit diversen Beispielen, warum sie nichts von Googles Idee halten. Der Artikel ist auf Englisch, aber ein Durchlesen lohnt sich – finde ich zumindest.

Brave benutze ich gerne

Ich mag Brave und habe in den vergangenen Monaten auch ordentlich $BAT (Basic Attention Token) gesammelt und die sind im momentanen Bullrun der Kryptowährungen auch ordentlich gestiegen. Da werde ich nun zur Feier des Tages ein paar gegen gutes Essen eintauschen. Das fühlt sich gerade richtig an. Über meine $XHV kann ich mich aber auch nicht beschweren.

Ich habe meist Firefox und Brave offen. Komischerweise verwende ich für bestimmte Websites verschiedene Browser. Frag mich bitte nicht, warum das so ist.

Übrigens hat sich auch Vivaldi gegen FLoC ausgesprochen. Ob Du von FLoC betroffen bist, kannst Du über die Website amifloced.org prüfen. FLoC wird aber (noch) nicht in Ländern eingesetzt, in denen die DSGVO gilt. Außerdem sind nur Anwenderinnen und Anwender betroffen, die Google Chrome 89 oder höher benutzen.




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