25 Jahre Terror: Windows debütierte 1985
Man muss Billy Boy ja wirklich zu Gute halten, dass er tatsächlich den PC-Markt mit Windows revolutionierte. Zum 25-jährigen Geburtstag lobhudelt nun die gesamte Presse, inklusive der Tagesschau, diesen einzigartigen Werdegang. Das wäre sogar für mich als eingefleischter Linuxer in Ordnung, wenn man auch die Schattenseiten etwas mehr herausstellen würde. Gut die Tagesschau erwähnt, dass Windows Vista nicht so der Renner war und man die Preise dafür senken musste.
Man hätte aber auch erwähnen können, wie viel Schrott Microsoft auf den Markt gebracht hat und wie man seit jahren das Monopol ausnutzt, Standards zu untergraben. Windows 95 war beliebt? Vielleicht ab Version C. Zuvor witzelte man in Fachkreisen:
Es heißt Windows 95, weil man es 95 Mal installieren muss, bevor die Installation ohne Fehler sauber durchläuft.
Das selbe gilt für Windows 98, das erst in der zweiten Revision sauber lief – da aber wirklich nicht schlecht, muss man zugeben.
Windows Millenium wurde vorsichtshalber gar nicht erwähnt – diese Variante würde Microsoft wahrscheinlich am liebsten aus den Geschichtsbüchern streichen. Dieses Betriebssystem hatte mehr Bugs als nützliche Funktionen.
Windows NT war dann das erste System, das einen Kernel mit sich brachte. In den ersten Versionen stand das NT für “Nice Try”. Mit Schrecken erinnere ich mich an jedes Herausgabe-Datum eines Service-Packs zurück. Nicht dass sich das Einspielen auf gleichen System auch gleich verhalten hätte. Mit viel Hoffnung und Blick in den Himmel gerichtet spielte man diese Service-Packs auf den Servern und Workstations ein und erwartete gespannt dem Neustart – “Blue Screen or not Blue Screen” hatten wir teilweise Wetten laufen.
Zugeben muss ich allerdings, dass Microsoft mit Windows XP seine Sache gut gemacht hat. Diese Microsoft-Ausgeburt ist tatsächlich recht stabil, zuverlässig und auch einigermaßen flott unterwegs. Windows Vista habe ich persönlich immer als Windows Millenium II bezeichnet. Eine absolute Katastrophe. Windows 7 scheint wesentlich besser zu sein – mir persönlich gefällt nur das Design und der Aufbau nicht.
Die Firmengeschichte ist natürlich beeindruckend. Aber den faden Beigeschmack wird Microsoft wohl so schnell nicht mehr los. Vor allen Dingen nutzte Microsoft das Monopol des Windows-Betriebssystems aus, um die Welt mit Internet Exploder 6 zu knechten. IE6 ist wohl das verhassteste Stück Software für jeden Web-Entwickler. Was für ein Standard-Desaster, das die WWWelt zweigeteilt hat. In Entwickler-Kreisen geisterte die Philosophie umher:
Wie teilt sich die Arbeit beim Erstellen einer Webseite auf? 10% Vorarbeit, 20% Design, 20% Programmierung und 50% um das Ding zum verdammten Internet Explorer kompatibel zu machen.
Microsoft ist also auch an einem beträchtlichen finanziellen Schaden verantwortlich. Ganz zu Schweigen davon, dass Windows für die ersten Wurmausbrüche verantwortlich ist, weil man Tür und Tor offen gelassen hatte. Den “I Love You” oder auch Loveletter-Wurm werden viele Administratoren noch mit Schrecken in Erinnerung haben.
Die Tagesschau bezeichnet in einem anderen Artikel Windows als den Goldesel von Microsoft. Ich persönlich bin völlig anderer Meinung. Microsoft Office ist im Business-Umfeld die Cash-Cow. Sollte Microsoft hier die Herrschaft verlieren, werden auch die Windows-Installationen purzeln. Trotz Allem: Happy Birthday, Windoze …
Dass Windows Gaga macht, wurde auch oft genug belegt: