Verlängertes Wochenende in Ramsau bei Berchtesgaden mit Aufstieg zum Kehlsteinhaus

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Derzeit bin ich ein wenig auf Achse und habe mit Freunden ein verlängertes Wochenende in Ramsau bei Berchtesgaden verbracht. Also mitten im Herzen der Bayerischen Alpen unweit vom Königssee. Mit dem Wetter hatten wir zu 70 Prozent Glück, würde ich sagen. Am ersten Tag konnten wir eine schöne Tour auf das Kehlsteinhaus laufen. Am zweiten Tag konnten wir eine Runde im Zauberwald bis zum Hintersee genießen und später am Nachmittag hat es dann ein bisschen zu regnen angefangen. Den letzten Tag hat es ziemlich verregnet. Der war aber sowieso nur optional eingeplant. Von daher lasse ich mir meine schön gerechneten 70 Prozent auch gar nicht vermiesen.

Das Kehlsteinhaus

Bei den Engländern als Eagle’s Nest bekannt, liegt das Kehlsteinhaus knapp unterhalb des Kehlsteingipfels in 1834 Metern Höhe. Ein gewisser Herr Adolf H. aus B. bekam es dann zu seinem 50. Geburtstag am 20. April 1939 geschenkt, besuchte das Haus mit der unglaublichen Aussicht auf den Watzmann aber nur zirka zehn mal. Heute ist es ein Berggasthaus, das zum Glück von 1. November bis Anfang Mai geschlossen ist. Ansonsten ist da oben laut Aussagen meines Kumpels Jahrmarkt. So waren wir mehr oder weniger alleine oben.

Auch wenn es frisch war, hat uns die Sonne angelacht. Vom Parkplatz Scharnitzkehl sind wir los gelaufen und der Tracker meines Kumpels hatte bei Ankunft auf dem Gipfel knapp über sieben Kilometer und zirka 840 Höhenmeter aufgezeichnet. Somit ist uns schon warm geworden.

Auf zum Kehlsteinhaus ... der rote Kreis da oben ...

Auf zum Kehlsteinhaus … der rote Kreis da oben …

Während des Aufstiegs wird die Aussicht natürlich immer besser. Als wir durch den Wald waren, hat sich der Königssee blicken lassen. Da musst Du einfach einige Minuten stehen bleiben und den Anblick genießen. Links unter dem Watzmann befindet sich der Königssee.

Königssee und Watzmann

Königssee und Watzmann

Zum Glück ist die Touristenzeit vorbei und wir konnten den Gipfel richtig genießen. Das Kehlsteinhaus ist zwar zu, aber außer überteuerter Brotzeit gibt es innen sowieso nicht so viel zu sehen, habe ich mir sagen lassen. Das bisschen Schnee da oben passte sehr gut ins Bild. Links thront der Watzmann und auf der rechten Seite ist das berühmte Kehlsteinhaus oder Eagle’s Nest.

Der Watzmann links und das Kehlsteinhaus rechts

Der Watzmann links und das Kehlsteinhaus rechts

Auf dem Gipfel gab es dann einen Gipfelschnapps und eine mitgebrachte Brotzeit. So zirka eine halbe Stunde haben wir es dort oben ausgehalten. Aber die Kälte des Schnees und Wind gehen schnell durch die Klamotten. Auf jeden Fall war das eine tolle Tour.

Die diebischen Dohlen

Sehr beeindruckend waren die Bergohlen oder Alpendohlen am Kehlsteinhaus. Sobald unsere Tüte geraschelt hat, sammelten sich in bester Hitchcock-Manier Die Vögel um uns. Die haben kleine Brotstücke im Flug aus der Hand gefressen. Eine wollte es sich auf meinem Kopf gemütlich machen und die haben sich rotzfrech neben die Brotzeit gesetzt. Wir musste unsere Mahlzeit schon gut hüten – die Alpendohlen hatten so was von keine Angst.

Die verfressene Dohle

Die verfressene Dohle neben der Brotzeit

Der Zauberwald

Die Ramsauer Ache ist ein Gebirgsbach, der den Zauberwald erst so richtig schön macht. An vielen Stellen kannst Du Dich einfach mit Deiner Kamera ideal zum Gewässer positionieren und Fotos mit Langzeitbelichtung machen. Das geht selbst mit meiner kleinen Sony RX100 III recht gut.

Die Ramsauer Ache im Zauberwald

Die Ramsauer Ache im Zauberwald

Zum Vergleich ein Foto aus dem Zauberwald, das mein Kumpel mit seiner 7D geschossen hat. Das Wasser ist mit einem guten ND-Filter einfach weicher als mit der Sony. Dafür ist mein Bild oben mit einer HDR-Funktion geschossen, wobei das Bild der DSLR irgendwie mehr Tiefe hat. Mit der Canon EOS 7D lassen sich auch HDRs machen, es ist aber etwas manuelle Arbeit involviert.

Zauberwald (Foto: Uli Keck)

Zauberwald (Foto: Uli Keck)

Viele Stoamandl (Steinmännchen) gibt es im Zauberwald

Viele Stoamandl (Steinmännchen) gibt es im Zauberwald

Beim diesem Bild habe ich einen Filter vor das Objektiv der Sony gehalten.

Hier wurde ein ND-Filter vor die kleine Sony gehalten

Hier wurde ein ND-Filter vor die kleine Sony gehalten

Das Langzeitbelichten mit der Sony hat aber nur deswegen geklappt, weil sich keine Sonne zeigte. Bei Tageslicht reicht auch der eingebaute ND-Filter nicht aus, um so lange zu belichten, dass das Wasser diesen schönen seidenen Effekt hat. Glück im Unglück also. Es sollte sich aber noch rächen, dass ich meine Canon EOS 7D nicht mit nach Deutschland geschleppt und ich mich für leichtes Gepäck entschieden habe.

St. Sebastian in Ramsau

Unsere Unterkunft befand sich ziemlich genau neben St. Sebastian. Die Kirche wurde im Jahre 1512 erstellt und ist natürlich unter Denkmalschutz. Die Kirche befindet sich in der Ortsmitte und aus dem richtigen Winkel lassen tolle Bilder schießen. Die Ramsauer Ache fließt direkt daran vorbei. Wir sind nachts aus dem Haus und haben einfach ein bisschen mit den Kameras gespielt. Bei diesen schwachen oder schwierigen Lichtverhältnissen habe ich dann meine DSLR schon vermisst.

Das Foto mit der kleinen Sony ist eigentlich nicht schlecht.

St. Sebastian in Ramsau bei Nacht mit der Sony RX 100 III

St. Sebastian in Ramsau bei Nacht mit der Sony RX 100 III

Aber mit der DSLR und einem guten Objektiv sieht die Sache halt so aus.

St. Sebastian in Ramsau bei Nacht mit der Canon EOS 7D (Foto: Uli Keck)

St. Sebastian in Ramsau bei Nacht mit der Canon EOS 7D (Foto: Uli Keck)

Im Moment liegt sogar Schnee, wie auf der Webcam sehr gut zu erkennen ist.

Ich mag die kleine Sony schon sehr gerne, da sie für die Größe unglaublich tolle Aufnahmen macht. Unter Wasser schätze ich sie sehr, weil ich einfach viel weniger rumschleppen muss. Beim Tauchen liefern mir starke Blitze auch meist genug Licht. Dennoch gibt es Grenzen und die sieht man anhand der Beispiele hier sehr gut.

Die Panoramabilder sind wie üblich gestitcht oder zusammengenäht und nicht im Panorama-Modus erstellt. Die Vorteile habe ich hier schon mal beschrieben.

Auf jeden Fall ist die Gegend einen Besuch wert und das nächste Mal dürfen es dann auch ein paar Tage länger sein. Dann habe ich aber mit Sicherheit meine DSRL wieder dabei und werde in RAW fotografieren. Da lässt sich auch noch einiges aus den Fotos kitzeln. Vor allen Dingen Verlaufsfilter sind oft Gold wert.

Fakt ist, dass Du für einen schönen Urlaub nicht in die Ferne schweifen musst – auch wenn die CSU anscheinend mit solchen Plakaten Urlauber abschrecken will.

Öhhmmm ...

Öhhmmm …

Sony RX100




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