Verkauf von Piraterie-Boxen in der EU ist nun illegal – Team Kodi ist darüber glücklich

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Die Entwickler von Kodi müssen sich immer wieder mit dem Thema Piraterie plagen. Dabei geht es eigentlich nicht um das Multimedia-Center Kodi an sich, denn das ist Open Source. Es geht um diverse Plugins, die aus Kodi heraus einen Zugriff auf kopiergeschütztes Material gibt. Diese Plugins befinden sich nicht in den offiziellen Repositories von Kodi, sondern müssen manuell über Drittanbieter bezogen und installiert werden. Somit könnte dem Team Kodi die ganze Sache eigentlich am viel zitierten Arsch vorbeigehen. Das Problem ist nur, dass viel zu viele Menschen mit zu wenig Ahnung Kodi mit Piraterie assoziieren. Das Problem wurde auch schon in der Vergangenheit adressiert. Es geht im Endeffekt um den Verkauf der Piraterie-Boxen oder den Piraten-Kisten.

Was ist eine Piraterie-Box?

Eine Piraten-Box oder Piraterie-Box ist ein, meist auf Kodi basierendes, System, dass gewisse Plugins vorinstalliert hat. Mit denen ist ein sehr einfacher Zugriff auf die neuesten Kinofilme, Serien, Live-Sport und so weiter möglich.

Anders ausgedrückt: Es handelt sich bei den Geräten um eine Multimedia-Box, mit der ein Anwender sehr einfach urheberrechtlich geschütztes Material glotzen kann.

Das ist natürlich toll und auch sehr praktisch, wenn Du plötzlich Sky, die neueste Hollywood-Streifen, Serien und so weiter über eine Box erreichen kannst. Allerdings ist die Sache auch illegal. Hast Du einen gesunden Menschenverstand, dann muss Dir klar sein, dass der aktuelle Blockbuster nicht kostenlos in Dein Wohnzimmer zu holen ist. Der Anwender konnte sich vielleicht noch mit Blauäugigkeit herausreden, schließlich hat er so ein Gerät kaufen können.

Piraterie-Box: Verkauf ab sofort nicht mehr gestattet

Ein EU-Gerichtsurteil (PDF) verbietet nun den Verkauf solcher Piraten-Boxen. Die Kodi-Entwickler haben dazu eine eigene Meinung, weisen aber darauf hin, dass sie selbst keine Anwälte sind. Ich bin auch keiner, verstehe das Gesetz aber ebenso. Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.

Das Urteil geht zwei Knackpunkte an:

Der Verkauf eines Gerätes, das auf illegale oder kopiergeschützte Angebote verlinkt, ist illegal. Solche Verknüpfungen gelten als communication to the public und das ist eine Urheberrechts-Verletzung.

Team Kodi gefällt das. Vor allen Dingen haben unzufriedene Anwender ihren Frust immer an Kodi ausgelassen, wenn ihre Piraten-Box nicht mehr funktionierte. Dass häufig ein Plugin Dritter für den Schlamassel zuständig ist, sehen die meisten natürlich nicht.

Die Entwickler von Kodi wollen den Leuten nicht vorschreiben, was sie mit Ihrem Multimedia-Center anstellen. Man sei Software-Entwickler und nicht die Polizei. Allerdings wollen sie auch nicht die Prügel beziehen, wenn das System nicht mehr angemessen funktioniert. Eine sehr verständliche Reaktion.

Das Team ist auch deswegen über das Urteil glücklich, weil Kodi an sich damit schwarz auf weiß legal ist. Es handelt sich um eine Software wie Firefox.

Kodi ist total legal - eine Piraterie-Box ist es nicht

Kodi ist total legal – eine Piraterie-Box ist es nicht

Somit ist wohl auch der Verkauf von Kodi-Boxen total legal, wenn sie eben keine Links auf urheberrechtlich bedenkliche Inhalte enthalten.

Eine Installation eines Kodi-Systems wie zum Beispiel LibreELEC, das auf einem Raspberry Pi installiert wird, ist natürlich auch völlig in Ordnung.

Streamen von Filmen und so weiter

Ebenso erklärt das Urteil das Streamen von urheberrechtlich geschütztem Material als illegal. Auch wenn eine Kopie nur sehr temporär im RAM landet und dann sofort wieder verschwindet, zählt das ebenfalls als Reproduktion.

Nette Pi-Konstellation

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

Kommentare sind geschlossen.