Telemetrie-Daten bei Windows 10: Die möglichen Einstellungen sind An, An, An und An

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Vor einigen Wochen hat sich jemand die Mühe gemacht und gestöbert, was Windows 10 da so treibt. Er kam zu dem Schluss, dass Windows 10 grundsätzlich nach Hause telefoniert. Das ist unabhängig davon, welche Einstellungen er auf mehreren Seiten vornimmt.

Das mit den Telemetrie-Daten ist so …

Nun gibt es seit wenigen Tagen einen Artikel von Microsoft, der zumindest erklärt, wie die Telemetrie-Daten gesammelt werden und was damit passiert. Das kann sich nun jeder im Detail selbst durchlesen. Zusammengefasst gibt es die vier Einstellungen: Security, Basic, Enhanced und Full.

Security sammelt dabei die wenigsten Daten und Full die meisten. Microsoft verwendet die Daten angeblich nur, um die Anwendererfahrung zu verbessern. Es hätte auch nicht jeder Entwickler Zugriff darauf, sondern müsste sich eine Genehmigung holen.

Telemetrie-Daten (Quelle: technet.microsoft.com)

Telemetrie-Daten (Quelle: technet.microsoft.com)

Microsoft sammelt laut eigenen Angaben lediglich Daten, die mit Windows-Komponenten zusammenhängen. Microsoft Office und andere Anwendungen Dritter würden dabei nicht mit den Telemetrie-Diensten kommunizieren. Entwickler von Anwendungen müssen die Anwender über eventuelle Telemetrie informieren und ihnen Möglichkeiten für Opt-in oder Opt-out geben.

Verschiedene Windows-10-Versionen verwenden wiederum als Standard unterschiedliche Modi. Bei Windows 10 Enterprise, Windows 10 Education und IoT Core ist der Standard Enhanced. Windows 10 Home und Pro werden gleich mal auf Full gesetzt. Was man hat, das hat man, gell?!

Die Option Security gibt es für Heimanwender auch schon mal gar nicht. Security ist nämlich nur bei Windows 10 Enterprise, Windows 10 Education, Windows 10 Mobile Enterprise und IoT Core verfügbar. Der Normaloanwender muss sich dann im besten Fall mit Basic zufrieden geben.

Das große Problem an der Sache ist aber, dass es anscheinend keine einfach Methode gibt, das Sammeln der Telemetrie-Daten komplett zu deaktivieren. Während Microsoft den App-Entwickler ein Opt-Out vorschreibt, sind anscheinend manche Schweine gleicher. Es wird zumindest keine Option oder einen einfach Möglichkeit wie zum Beispiel ein Schalter erwähnt, mit dem sich das Sammeln jeglicher Daten komplett unterbinden lässt.

Somit hat der Anwender als Optionen An, An, An oder An. Es wird lediglich eingeschränkt, welche Daten gesammelt werden.

Würde mich das stören? Und wie! Gut, dass ich kein Windows 10 verwende. Gut, dass Microsoft allen Anwendern rät, unbedingt auf Windows 10 zu aktualisieren.

Ah, genau. Dann ist da noch dieser Satz, den jeder generalverdächtige Anwender gerne liest:

Much of the info about how Windows and apps are functioning is deleted within 30 days. Other info may be retained longer, particularly if there is a regulatory requirement to do so.

Also viel von dem gesammelten Zeug wird nach 30 Tagen wieder gelöscht, aber nicht alles. Das gilt vor allen Dingen dann, wenn es gesetzliche Vorgaben gibt, die Informationen länger aufzubewahren. Hmmmm … ich hätte dann trotzdem gerne den Aus-Schalter, würde ich Windows 10 einsetzen müssen.

Das Sammeln der Telemetrie-Daten lässt sich angeblich wie hier beschrieben komplett deaktivieren, wenn sich der Anwender in die Registry begibt. Wie viele machen das? Wie viele trauen sich das? Fakt ist, dass der Großteil der Windows-10-Anwender Daten an Microsoft schickt – ob die Nutzer das wollen oder nicht.




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Ein Kommentar zu “Telemetrie-Daten bei Windows 10: Die möglichen Einstellungen sind An, An, An und An”

  1. Interessant!

    Nur, wie in den Kommentaren geschrieben, wird sicherlich früher oder später MS diese Registry-Hacks mit einem Update wieder überschreiben. Der unbedarfte Anwender wird sich wohl kaum selbst Skripte schreiben, die ständig die Werte prüfen und zurücksetzen auf "No spying"...

    Ich weiß schon, warum MS nie wieder auf meine Platte kommt.

    (In meinen Augen auch relevant für den OSBN 😛 )