LibreOffice Online via Nextcloud für alle Heimanwender – Updates für CODE
Nextcloud und Collabora haben angekündigt, dass Collabora Online Office nun für Heimanwender und Unternehmen gleichermaßen verfügbar ist. Auf Deutsch heißt das: LibreOffice Online für Alle!
Für Heimanwender ist die Lösung kostenlos. Für Unternehmen fangen die Preise bei 1000 Euro für 50 Anwender pro Jahr an. Diese Gebühr ist zusätzlich zu dem Abo Nextcloud Standard oder Nextcloud Premium fällig.
Docker ist der Schlüssel für LibreOffice Online
Die Entwickler von Collabora Online und Nextcloud haben ein Docker-Abbild erstellt, das sich in die Nextcloud integrieren lässt.
- Du brauchst auf jeden Fall einen Rechner, der einen Docker Container laufen lassen kann.
- Eine Subdomain oder eine zweite Domäne ist notwendig, über die Collabora Online erreichbar ist.
- Ein Apache Server mit einigen aktivierten Modulen (NGINX geht auch).
- Ein gültiges SSL-Zertifikat für die Domäne, auf der Collabora Online läuft.
- Ein gültiges SSL-Zertifikat für die Nextcloud.
Selbst erstellte Zertifikate sind möglich, allerdings gehen die Entwickler darauf in der Anleitung nicht ein. Unter nextcloud.com/collaboraonline/ steht, wie die Sache funktioniert. Das ist nicht besonders schwer. Ok, die Zertifikate können ein Stolperstein sein, aber da gibt es etliche Anleitungen im Internet, wie Du selbst ein Zertifikat erstellen kannst und Let’s Encrypt gibt es ja auch noch. Nur so als Anregung:
sudo openssl req -x509 -nodes -days 365 -newkey rsa:2048 -keyout /etc/apache2/ssl/apache.key -out /etc/apache2/ssl/apache.crt
Danach installierst Du in der Nextcloud die App Collabora Online und konfigurierst die App entsprechend.
Auswirkungen auf CODE
Diese Ankündigung hat auch Auswirkungen auf CODE (Collabora Online Development Edition). Bisher gab es ein Abbild für eine VM (virtuelle Maschine), mit der jeder recht einfach LibreOffice Online testen konnte.
In einer weiteren Ankündigung teilt Collabora mit, dass Code künftig ebenfalls als Abbild für Docker ausgeliefert wird. Laut eigenen Angaben wollen die Entwickler die Heimanwender stärker einbinden. Mit der Umstellung können sie CODE einfacher in existierende Konfigurationen einbinden und müssen nicht mit einer ausgewachsenen VM hantieren.
Neben den strukturellen Änderungen gibt es auch Updates für die Software an sich. Die Online Office Suite basiert nun auf Collabora Online 5.1. Damit sind einige nervige Rendering-Probleme behoben. Weiterhin gibt es ein paar neue Funktionen. Vor allen Dingen eine Wortzählung in Writer wurde sich gewünscht und die ist nun vorhanden. Die Funktionalität Summe in der Statuszeile bei Tabellen ist ebenfalls enthalten.
Wenn Du die Nextcloud 9 unter Ubuntu 16.04 installieren möchtest, findest Du hier weitere Informationen.
Da ich als Hardware einen Odroid verwende (auf dem ich mehrere Dockercontainer laufen habe), wäre es schön, wenn es ein Dockerfile geben würde.
... leider habe ich keins gefunden um ein Image für ARM zu bauen.
Weißt du ob Collabora das Dockerfile irgendwo online stellt?
Das weiß ich leider nicht, aber ich frage für Dich nach.
Also eine Antwort habe ich schon mal von Nextcloud (Lukas Reschke): "At the moment the Dockerfile is using the Collabora packages for x64_86."
Die Frage wurde nun von Nextcloud an Collabora weitergeleitet ... Ich sage Bescheid, wenn ich mehr weiß.
Hier die Antwort von Collabora (Michael Meeks): As of now there are no concrete plans - though clearly we'd like to do that; but it shouldn't be impossibly hard to make that work given enough time; contributions welcome etc.
Ich finde das leider nicht zum Jubeln.
Bisher waren OC/NC auch auf Shared Hosts eine gute Wahl - jetzt ist die "Dokumente" App, die zumindest grundlegende Edit-Funktionen angeboten hat, dahin. Wer keinen Server hat, auf dem er Collabora Online laufen hat, steht mit weniger da als vorher.
Das gilt zumal für diejenigen, die OC/NC als "as easy as WordPress" installieren wollen und sich jetzt mit Rootservern, Docker Containern etc. herumschlagen sollen.
Und bisher sind mir keine öffentlichen Instanzen (zB. von Privacy-Vereinen oder so) bekannt geworden, die man in eine SharedHost-Cloud einbinden könnte.
Daher ist es für viele, viele Installationen eher ein Rückschritt.
Kommentar verstehe ich nicht ganz. Es ist eine Option und kein Muss!