FreeNAS lässt sich sehr wohl virtualisieren

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Josh Paetzel wollte mit einem Gerücht aufräumen, dass sich FreeNAS nur schlecht oder eigentlich gar nicht virtualisieren lässt. Es sei laut seiner Aussage wohl so angekommen, da er zu absoluter Vorsicht an dieser Stelle rät. Deswegen hat er in einem Blog-Beitrag beschrieben, wie man vorgehen sollte, um FreeNAS zu virtualisieren. Dort geht er auf die Komplikationen ein und erklärt, auf was man besonders achten muss.

Hält man sich nicht an Best Practices und seine Anweisungen, könne es allerdings schnell zu einem Verlust des ZFS-Pools kommen, was in dem Fall einem Desaster gleicht.

Wer sich für das Thema Storage, NAS-Systeme und so weiter interessiert, wird den Beitrag sicherlich sehr interessant finden. Wer Virtualisierung von FreeNAS vorhat, sollte sich unbedingt den kompletten Beitrag auf der Projektseite durchlesen. Ich gehe nur auf die Eckpunkte ein.

FreeNAS kann als Dateizentrale für alle Betriebssysteme dienen

FreeNAS kann als Dateizentrale für alle Betriebssysteme dienen

FreeNAS in einer virtualisierten Umgebung

Zunächst einmal geht er darauf ein, welche Virtualisierungs-Plattform man nutzen sollte. Die FreeNAS-Entwickler hätten die größten Erfahrungen mit VMware und Citrix XenServer. Sie würden zu VMware raten, da FreeNAS die VMware Tools enthält. Virtualisierungs-Plattformen wie KVM und Hyper-V sollten ebenfalls funktionieren, man verwendet diese allerdings nicht im täglichen Einsatz.

Virtualisierung von ZFS

Da ZFS die Rollen von RAID Controller, Volume Manager und Dateisystem vereint, will es direkten Zugriff auf die Festplatten haben. Man sollte ZFS also so nah wie möglich an die Hardware bekommen. Native virtuelle Festplatten oder virtuelle Festplatte auf RAID Controllern sollte man tunlichst vermeiden, da diese Konstrukte ZFS von den Festplatten isolieren.

Wie man das dennoch realisieren kann, steht im Blog-Eintrag. Zum Beispiel sollte man den Schreib-Cache abschalten, da dies ZFS verwirren könnte, was schon geschrieben ist und was nicht. Somit könnte man den Pool verlieren.

Weiterhin sollte man sich überlegen, ob die virtualisierte Umgebung produktiv oder nicht produktiv genutzt werden soll. Bei einem produktiven Einsatz und der Verwendung von PCI Passthorugh (DirectPath I/O) kann man FreeNAS so verwenden, als würde man es auf physischer Hardware verwenden. Allerdings sind einige Funktionen von VMware nicht verfügbar, wenn man PCI Passthrough verwendet.

  • Virtuelle Geräte im laufenden Betrieb hinzufügen oder wegnehmen
  • Suspend und Wiederherstellen
  • Aufzeichen und wieder abspielen
  • Fault Tolerance (Fehlertoleranz)
  • High Availability (Hochverfügbarkeit)
  • DRS
  • Snapshots

Will man PCI Passthrough verwenden, muss man einen HBA (Host Bus Adapter) verwenden, der vom auf FreeBSD basierenden FreeNAS unterstützt wird. Man rät hier zu LSI Controllers des 2008er Chipsatzes. Ist ein Gerät via PCI Passthrough direkt mit FreeNAS verbunden, hat das System direkten Zugriff zu den Festplatten.

Anforderungen für die Virtualisierung

FreeNAS in einer virtuellen Umgebung hat die gleichen Hardware-Anforderungen wie bei physischer Hardware.

  • Mindestens zwei CPUs
  • 8 GByte oder mehr vRAM – verwendet man Jails oder Plugins, dann mindestens 12 GByte vRAM
  • Zwei oder mehr vDisks
  • Eine vDisk mit mindestens 16 GByte für das Betriebssystem und Bott-Umgebungen
  • Eine oder mehr vDisks mit mindestens 4 GByte für das Storage – die Entwickler empfehlen mindestens drei
  • Eine Bridged Netzwerkkarte

Es gibt noch einige Tipps und Hinweise zu Striping oder RAIDZ und so weiter, beziehungsweise deren Vorteile und Nachteile. Wie gesagt sollte man sich den Blog-Beitrag gut durchlesen, wenn man FreeNAS virtualisieren möchte.




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