Adobe bietet Adobe Reader für Linux nicht mehr an

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Wer Adobe Reader für Linux, also die Original-Software, künftig benötigt, wird sich schwer tun. Adobe Reader wird nicht mehr für Linux als Download-Option angeboten.

Adobe Reader für Linux nicht mehr dabei

Adobe Reader für Linux nicht mehr dabei

Lustig ist es schon, dass man jede Menge nicht mehr unterstützte Betriebssysteme unterstützt aber ein unterstütztes Betriebssystem hingegen nicht mehr unterstützt. Das unterstützt gerade meine Gedankengänge nicht … Für Android gibt es eine Version.

Wann wurde Adobe Reader für Linux eingestellt?

Das ist eine gute Frage, da dieser Zug anscheinend eher still und heimlich ausgeführt wurde. Ein Reddit-User hat es gemerkt, der sich Adobe Reader für Linux herunterladen wollte.

Nun kann man sich nach dem Warum fragen. Vielleicht gibt es einfach keinen Markt für Adobe Reader unter Linux. Die PDF-Reader, wie zum Beispiel Okular und Evince, funktionieren eigentlich recht gut. Außerdem wurde Adobe Reader für Linux sowieso schon seit Mai 2013 nicht mehr aktualisiert. Hier dümpelt man noch bei Version 9.5.x herum, während Mac- und Windows-Versionen schon bei 11.x angekommen sind.

Es dürfte aber trotzdem Dokumente geben, die man nur mit dem offiziellen Adobe Reader ausfüllen kann. Das könnte für einige Anwender ein Problem werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Adobe Linux-Unterstützung einfach streicht – Stichwort Flash – was für mich aber kein allzu großer Verlust ist, wenn ich ehrlich bin. Auch Air wurde gestrichen.

Wer Adobe Reader für Linux unbedingt noch haben will, kann es sich direkt von der FTP-Seite Adobes herunterladen.

Adobe wird doch auch freundlicher und bietet Photoshop für Chromebooks an, oder?

Ist das nun der erste Schritt, dass Adobe Photoshop für Linux kommt? Chromebooks laufen bekanntlich basierend auf einem Linux-Kernel.

Das kann man so nicht sehen oder sagen. Man muss sich lediglich die FAQ durchlesen.

Photoshop Streaming ist identisch mit der Photoshop-Version, die man auch lokal installiert. Allerdings kann man die Version nur mit Chrome unter Windows oder Chromebooks öffnen. Also auch hier kein Linux.

Weiterhin läuft Photoshop Streaming in einer virtualisierten Umgebung und mit einer langsamen Internet-Leitung dürfte man seine Mühen haben. Als Minimalanforderungen sind fünf Mbps und eine maximale Latenz von 250 ms angegeben.

Das nächste Problem ist, dass alle Daten in Google Drive gespeichert werden. Nicht jeder will aber mit Google Drive hantieren – gut, wer sich ein Chromebook kauft …

Adobe kann es sich wohl leisten, auf die Linux-Anwender zu pfeifen. Zwei Millionen 308 Tausend Abonnenten für Adobe CC (Creative Cloud) hat man im letzten Fiskal-Bericht angegeben. Genau genommen ist man mit dem Wegfall von Adobe Reader für Linux eigentlich Linux-frei im Adobe-Lager.

Auf jeden Fall wird Adobe gegenüber Linux zusehends unfreundlicher. Ich bleibe weiterhin bei GIMP. Die Bildbearbeitungs-Software für Linux ist zwar auch nicht perfekt, macht aber, was ich will. Einfach mal in meiner Sektion Foto und Video stöbern.




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4 Kommentare zu “Adobe bietet Adobe Reader für Linux nicht mehr an”

  1. Christoph says:

    Witzig, dass das jetzt seine Runden macht. Das Wiki Ubuntuusers hatte die Information schon im Juli in seinen Artikel eingebaut... http://wiki.ubuntuusers.de/Adobe_Reader?action=log

    • jdo says:

      Scheinbar hat es dann ja wirklich keiner vermisst ... 🙂 ... Mir ist Adobe Reader nicht abgegangen.

  2. Peter says:

    Man (sprich: Ottonormalbürger) braucht den Adobe Reader nicht, weder unter Windows noch unter GNU/Linux. PDF ansehen geht mit den richtigen Browsern (sprich: Firefox(Iceweasel) und Chrome(Chromium)) von Haus aus, ansonsten gibts für bestimmte Sonderfälle freie PDF-Software(Formularausfüllen o.ä.).

    P.S.: Firefox meckert hier und spuckt eine Mixed-Content Warnung für die Seite aus wenn diese per HTTPS aufgerufen wird.

    • jdo says:

      Ich weiß das mit dem Mixed Content ... ich habe die Seite erst vor kurzer Zeit auf https umgestellt. Ich muss noch Zeit finden, diese Mixed Content Sache genau zu untersuchen.