2 Jahre Unterstützung: Linux Foundation gibt LTSI-Kernel 3.4 aus

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Tux Logo 150x150LTSI steht für Long-Term Support Initiative und ein Kernel mit diesem Prädikat wird von der Linux Foundation Consumer Electronics (CE) Arbeitsgruppe ausgegeben. Damit möchte man einen Linux-Kernel zur Verfügung stellen, der so lange lebt wie ein typisches Verbraucher-Gerät – das sind im Durchschnitt 2 Jahre. Neue Kernel-Ausgaben kommen in sehr raschen Abständen und Geräte-Hersteller mussten bisher Backporting, ausführliches Testen und Treiber-Entwicklung auf die eigene Kappe nehmen. Das treibt die Kosten in die Höhe.

Die Linux Foundation Consumer Electronics (CE) Arbeitsgruppe hat deswegen LTSI gegründet, um genau dieses Problem zu adressieren. Deswegen gibt man nun jährlich einen Kernel aus, der diese Lebensspanne von Geräten unterstützen wird und möchte auch regelmäßige Updates einpflegen. Kein geringerer als Greg Kroah-Hartman überwacht die Wartung des Projekts, das von Firmen wie Hitachi, LG Electronics, NEC, Panasonic, Qualcomm Atheros, Renesas Electronics Corporation, Samsung Electronics, Sony und Toshiba in Leben gerufen und unterstützt wird.

Der nun ausgegebene LTSI-Kernel 3.4 basiert auf Linux-Kernel 3.4.25 und enthält eine ganze Reihe von zurückportierten Funktionen aus neueren Ausgaben.

  • Contiguous Memory Allocator (CMA): Ist sehr nützlich für Embedded Systeme, die begrenzte Hardware-Ressourcen zur Verfügung haben. CMA sollte eigentlich im Kernel 3.4.0 landen, allerdings war die Funktionalität sehr limitiert. Im Laufe der Zeit wurde CMA wesentlich verbessert und diese Fixes sind nun in LTSI 3.4 gelandet.
  • AF_BUS – eine Kernel-basierte Implementierung de D-BUS-Protokolls. Diese Funktion wurde für Systeme geschaffen, die schnellere D-Bus-Geschwindigkeiten brauchen als es die existierenden Userspace-Methoden ermöglichen. Das gilt im speziellen für Entertainment-Systeme in der Fahrzeug-Industrie.
  • CoDel (Controlled Delay) –  ein Algorithmus, der TCP/IP Netzwerk-Buffer-Kontrolle optimiert. Diese Funktion hilft, dem “Buffer Bloat”-Problem Herr zu werden. Die Funktion wurde von Kernel 3.5.0 zurückportiert.

Unterstützung für diverse Boards wurde ebenfalls zurückportiert. Somit können Armadillo 800, AT91, kzm9d, kzm9g und Marzen vernünftig mit diesem Kernel arbeiten. Weitere Informationen zu diesem Kernel gibt es in der Ankündigung und auf der LTSI-Webseite.




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