Ubuntu 23.10 ISOs wegen bösartiger Übersetzungen rückgerufen

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Ubuntu 23.10 Mantic Minotaur wurde offiziell veröffentlicht und dann nur wenigen Stunden nach der Herausgabe, hat Canonical das ISO-Abbild zunächst offline genommen. Grund war, dass der Ubuntu-Installer Hassreden enthielt, die eingeschmuggelt wurden.

User-Übersetzungen aus dritter Hand haben wohl Hassreden in ukrainischer Sprache den Weg in das Abbild gefunden. Deswegen hat Canonical die Images entfernt, neue erstellt und diese dann verbreitet.

Ubuntu hat auch geixt(?), früher getwittert, dass es einen Rückruf gibt.

Das Image von Ubuntu 23.10 Mantic Minotaur musste zunächst zurückgerufen werden
Das Image von Ubuntu 23.10 Mantic Minotaur musste zunächst zurückgerufen werden

Ubuntu 23.10 ist eine Nicht-LTS-Version unr wird 9 Monate unterstützt – bis Juli 2024. Benötigst Du langfristigen Support, solltest Du eine LTS-Version verwenden. Derzeit aktuell ist Ubuntu 22.04 LTS.

Was ist neu in Ubuntu 23.10?

Eine wichtige Neuerung ist, dass add-apt-repository PPAs ab sofort als deb822 .sources-Dateien hinzufügt.

Die Herzstücke von Ubuntu 23.10 sind Linux-Kernel 6.5 und GNOME 45. Weiterhin gibt es Firefox 118, Thunderbird 115 sowie LibreOffice 7.6.

Raspberry Pi 5 nur 64-Bit

Ubuntu 23.10 bringt Unterstützung für den neuen Raspberry Pi 5 und enthält Upstream-Patches für den Kernel, Mesa, Userland, EEPROM sowie GPIO-Pakete.

Die 32-Bit-Images (armhf) unterstützen den Raspberry Pi 5 allerdings nicht und Du kannst sie auf dieser Plattform nicht starten. Du kannst allerdings ein 32-Bit-Userland als Fremdarchitektur auf den 64-Bit (arm64) Images laufen lassen. Der Raspberry Pi 5 unterstützt allerdings keine 32-Bit Kernel. Möchtest Du Ubuntu auf dem Pi 5 einsetzen, musst Du also ein 64-Bit-Abbild benutzen.

Der Raspberry Pi 5 ändert zudem die Art und Weise, wie auf die GPIO-Pins zugegriffen wird. Die Pins werden nicht mehr direkt vom SoC angesteuert, sondern vom RP1-Southbridge. Daher funktionieren die traditionellen GPIO-Bibliotheken (insbesondere RPi.GPIO) auf dem Pi 5 nicht. Die Bibliothek GPIO Zero wurde aktualisiert, um einen alternativen Pin-Treiber zu verwenden, der mit dem Pi 5 kompatibel ist. Sind Anwendungen auf die RPi.GPIO API angewiesen, gibt es dafür ein aktualisiertes rpi-lgpio. Weitere Informationen dazu findest Du in der Dokumentation zu rpi-lgpio.

In Ubuntu 23.10 ist libcamera als Version 0.1 enthalten und es gibt Unterstützung für alle offiziellen Raspberry-Pi-Kameramodule, einschließlich der v3-Kamera mit Autofokus. Für die volle Kompatibilität mit dem Raspberry Pi 5 sind zusätzliche Patches erforderlich, die bald von SRU bereitgestellt werden sollen.

Ubuntu 23.10 ändert die Standardkonfiguration von cloud-init, um die passwortbasierte Authentifizierung mit dem SSH-Server zu deaktivieren. Benötigst Du die passwortbasierte Authentifizierung weiterhin, schau Dir auf der Boot-Partition die ssh_pw_auth in der Datei user-data an.

Ubuntu 23.10 deaktiviert den Multipath-Daemon per Standard und das spart circa 24 MByte Speicherplatz zur Laufzeit. Das klingt nach nicht viel, kann aber auf kleineren Boards wie dem Pi Zero 2W wichtig sein. Entferne in der Boot-Partition multipath=off aus der Datei cmdline.txt, solltest Du den Multipath-Daemon weiterhin benötigen.

Download Ubuntu 23.10

Du kannst ein Image aus dem Download-Bereich der Projektseite herunterladen. Du findest alle weitere Informationen in den offiziellen Veröffentlichungshinweisen.

Offizielle Abkömmlinge

Wie üblich wurden auch die offiziellen Derivate gleichzeit veröffentlicht. Du findest die entsprechenden Veröffentlichungshinweise hier:

Für Ubuntu MATE gibt es wieder ein KI-generiertes Wallpaper. Es sieht schon ziemlich cool aus, muss ich sagen.

Der Minotaurus von der KI generiert
Der Minotaurus von der KI generiert (Quelle:ubuntu-mate.org)

Bereits für Lunar Lobster und Kinetic Kudu gab es KI-generierte Hintergrundbilder, die auch ziemlich schick sind.




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