RSS-Reader und -Server: Fever°
Die Abschaltung vom Google Reader zum 01. Juli 2013 ist derzeit eines der am häufigsten kommentierten Themen auf diversen Blogs. Etwas einseitig dagegen ist die Berichterstattung über Alternativen. Federführend Feedly.
Da ich vor derselben Problematik stehe wie viele andere, habe auch ich mich mit möglichen Alternativen beschäftigt mit dem Fokus auf das einfache und schnelle konsumieren von News. Wenn ich die zwei Worte als Leitfaden nehme, dann scheidet Feedly recht schnell aus, da hier mehr Wert auf Style und Magazin gelegt wird. Über die iOS Ableger fange ich erst gar nicht an zu berichten.
Kommen wir lieber zurück zum Topic. Fever° heißt der neue RSS-Reader meiner Wahl. Entwickler ist kein andere als Shaun Inman, der Entwickler von Mint. Vorab ist zu erwähnen, dass Fever° ein RSS-Reader mit selbst zu hostendem Server ist. Es ist zudem kein Google Reader Klon und ist außerdem nicht Multi-User-Fähig. Ihr müsst eine Lizenz kaufen ($ 30). Der ein oder andere wird auch jetzt sicherlich noch weiterlesen…
Die Installation von Fever° benötigt einen Apache-Webserver mit MySQL 3.23+ sowie PHP 4.2.3+ und ist schnell erledigt. Auf der entsprechenden Webseite den Download durchführen und den Anweisungen folgen. Bevor ihr zum Kauf der Lizenz aufgefordert werdet, wird euer Server auf Kompatibilität geprüft. Anschließend ist man gezwungen die Katze im Sack zu kaufen, daher versuche ich euch das Produkt mit diesem Artikel etwas näher zu bringen.
Nach erfolgter Installation und Freischaltung könnt ihr eure OPML-Datei importieren (diejenigen, die von Google kommen und den Takeout benutzt haben, laden an dieser Stelle die subscriptions.xml hoch).
Anschließend erwartet euch die sehr aufgeräumte Fever°-Oberfläche. Hier merkt ihr dann gleich zu Beginn, dass Fever° im Grunde genommen kein klassischer RSS-Reader ist. Das Hauptaugenmerk liegt in der Hot-Funktion und den sogenannten Sparks, die es ermöglichen gerade bei Leuten mit sehr sehr vielen Feeds, die diese nicht allesamt konsumieren können ein Ranking (über die Temperatur-Anzeige) zu erzeugen von wichtigen News, die man nicht überlesen sollte. Ich verfolge den Ansatz nur Feeds zu abonnieren, die ich auch abgearbeitet bekomme, daher gehe ich auf dieses Feature auch nicht weiter ein. Ihr habt es mitgekauft und somit steht es jedem frei es selbst zu testen.
Unter dem Punkt „Kindling“ findet ihr eure Feed-Gruppen und bei Klick in der zweiten Spalte auch eure Feeds innerhalb der Gruppen. Eine dritte Spalte liefert die entsprechenden News. Die Oberfläche von Fever° ist sehr performant. Meine Installation läuft auf einer Synology NAS DS212+ und ist bei meinem DSL-Upload von 1MBit/s problemlos aus der Ferne zu bedienen und auch nicht der einzige Dienst, der nach außen seinen Dienst verrichten muss (ownCloud).
In den Optionen könnt ihr einstellen, ob ihr auch gelesene News weiterhin sehen wollt, ob ein Zähler für ungelesene News hinter den Feeds gewünscht ist und mehr. Screenshots findet ihr in der Bildergalerie. Neue Feeds können im Browser per Feedlet hinzugefügt werden. Des Weiteren lässt sich Fever° über Tastaturkürzel bedienen und wird somit zu einem ultimativen Tool zum schnellen und einfachen konsumieren von News.
Feeder bietet selbst keine mobilen Apps an. Meine iOS App „Reeder“, mit der ich seit Jahren News konsumiere, unterstützt auf dem iPhone seit der Version 3.0 Fever als RSS-Server. Auf dem iPad muss man noch auf die Version 2.0 warten, damit die Funktion auch hier gegeben ist. Bis dahin lässt sich aber auf dem iPad auch mit der Weboberfläche arbeiten.
Für Android-User gibt es im Play Store die App „Meltdown“, so dass wir mit Tools für iOS und Android fast alle mobilen Benutzer glücklich gemacht haben sollten.
Ich kann Fever° derzeit für Leute mit einem ähnlichen Ziel wie dem meinen uneingeschränkt empfehlen. Schlank und schnell und somit effizient und effektiv News lesen. Was will ich mehr?
Es handelt sich hier um einen Gastartikel von Sascha Joswig. Vielen Dank für die Vorstellung einer weiteren Alternative!
1. Ich kenne wirklich niemanden, der Mint kennt. Piwik konnte sich sehr schnell durchsetzen.
2. Fever wird bis auf Weiteres nicht weiterentwickelt.
3. Der Fever-Entwickler betrachtet Unterstützung für Nicht-Apple-Systeme als Nebeneffekt und unterstützt sie offiziell nicht.
Damit scheidet es aus,
Fair enough ...
1. Jeder hat einen anderen Bekanntenkreis 😉
2. Fever° wird von einer Person entwickelt und diese arbeitet gerade an einem anderen Projekt bis Juli des Jahres. Wird auch im Blog drauf hingewiesen. "Bis auf weiteres" kann ich also somit nicht stehen lassen. Derweil tut es was es soll.
3. Der Entwickler kümmert sich auch nicht um iOS Apps, etc. Hierfür gibt es aber schließlich die freie API und entsprechende Entwickler für Android und iOS.
Wir reden hier von einer One-Man-Show. Das muss man schon im Hinterkopf behalten.
Hm, mich schrecken die 30 Dollar ab. Mit Feedly bin ich bisher auch nicht warm geworden. Egal, ich guck mich weiter um.
Grüße,
Ralf
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/bamboo-feed-reader/?src=api
Also ich habe auf Feedly gewechselt und mir gefällt die Einfachheit des Readers.
Was Schickes mit Android-Unterstützung, das bieten schon selfoss und RSS Lounge. TT-RSS kann mit Liferea auch Linux. Und in absehbarer Zeit soll auch noch Owncloud einen RSS-Reader bekommen...
Ich brauche Fever nicht. Aber diese Vielfalt an Möglichkeiten zeigt auf, wie austauschbar Google eigentlich ist. Wenn auch noch Digg seinen Reader auf den Markt wirft, nicht zu vergessen NewsBlur..es ist wirklich für jeden etwas dabei!
Nutze Fever seit ca 3 Monaten, finds toll.
Schade, dass hier die m.E. wichtigesten Features überhaupt nicht zur Sprache kamen. Sparkles, Hot usw.
Diese "Logik" in Fever ist zwar keine Raketenwissenschaft, aber bisher hat es noch kein anderer Reader geschafft mir eine Lösung für "High Traffic"-Feeds zu präsentieren.
Deshalb hab ich mir Fever gekauft.