ownCloud X ist da, Raspberry WebKiosk 6 und Support für Ubuntu 12.04 ist beendet / Thimbleweed Park verkauft sich gut für Linux
- ownCloud X oder 10.0.0 mit interessanten neuen Funktionen ist da
- Raspberry WebKiosk 6 ist eine einfache Surfstation
- Daily Builds von Ubuntu 17.10 Artful Aardvark sind verfügbar
- Support für Ubuntu 12.04 Precise Pangolin ist eingestellt
- Vivaldi 1.10 mit gedockten Entwickler-Tools
- Thimbleweed Park verkauft sich prächtig für Linux und macOS
- F-Droid mit neuem Anstrich
ownCloud X ist verfügbar
Die Entwickler der ownCloud haben Version 10.0.0 oder ownCloud X zur Verfügung gestellt. Es sind über 200 Verbesserungen und drei nennenswerte Neuerungen eingeflossen.
Ab sofort wird die Integrität von Dateien überprüft. Die Zusammenarbeit lässt sich flexibler gestalten, da es individuelle Gruppen- und Gast-Konten gibt. Darüber hinaus haben die Entwickler den Dialog für das Teilen (neudeutsch Sharing) komplett überarbeitet.
Mithilfe des neuen Markplatzes (neudeutsch Marketplace) der ownCloud ist die einfache Installation zusätzlicher Apps möglich. Dazu zählen Kontakte, Collabora Oline oder TOTP (Time based One Time Password).
Datei- oder File-Integrität wird überprüft
Das halte ich persönlich für eine der wichtigsten oder besten Neuerungen. Wahrscheinlich aus diesem Grund, weil ich die Integritätssprüfung für mich am meisten nutzen würde. Also sie nutzt sich ja selbst, aber ich würde davon am meisten profitieren.
Während der Übertragung, Synchronisation oder Kommunikation zwischen Client und Server hantiert die Software mit Prüfsummen. Damit lassen sich Bit-Fehler oder andere Fehler bei der Übertragung feststellen. Unterm Strich siehst Du bereits, was das bedeutet. Die Synchronisation wird dadurch wesentlich sicherer und robuster.
Custom Groups
Mit den Custom Groups darfst jeder Anwender individuelle Gruppen anlegen. Bisher war das Anlegen von Gruppen einem Administrator vorbehalten. Das macht die Zusammenarbeit oder Kollaboration flexibler, da nicht wegen jedem Kleinkram der Administrator kontaktiert werden muss. Der hat zwar sowieso nichts besseres zu tun als den ganzen Tag auf Support-Anfragen zu warten, aber … 😉
Die Funktion können auch LDAP-Nutzer verwenden und der Admin muss keine weiteren Gruppen im Active Directory definieren.
Sharing und öffentliche Links
Anwender können nun so viele öffentliche Links oder Public Links wie gewünscht erstellen. Pro Link darfst Du unterschiedliche Passwörter, Ablaufdaten und so weiter verwenden. Bisher ging nur ein Passwort und ein Ablaufdatum per Link. Damit lassen sich Dateien und Ordner mit verschiedenen Leuten und verschiedenen Kriterien teilen.
Die Public Links lassen sich im Web Frontend, den mobile Apps oder via Desktop Client direkt an entsprechende E-Mail-Adressen verschicken.
Gäste sind willkommen
Es gibt außerdem eine neue App, die sich Guest User nennt. Damit kannst Du als normaler Anwender Gäste-Konten anlegen. Die E-Mail-Adresse dient dabei als Anwender-ID und der Gast kann den Desktop Client ganz normal nutzen.
Er kann aber keine eigenen Dateien besitzen und somit ist ein Austausch mit anderen Nutzern und Gästen innerhalb des Systems auch nicht möglich. Das ist praktisch, wenn Du anderen Nutzern einfach aktuelle Daten zur Verfügung stellen möchtest.
Mehr Performance und weitere Funktionen
Sehr sinnvoll für Firmen ist die neue Möglichkeit, Besitzrechte von einzelnen Ordnern oder Dateien auf andere übertragen zu können. Weiterhin können Administratoren Anwenderkonten auch nur deaktivieren. Das ist auch zeitweise möglich.
In der offiziellen Ankündigung ist von Verbesserungen bei der Performance zu lesen. Zum Beispiel wurde die Menge an Datenbankanfragen reduziert, was sich immer positiv auf die Geschwindigkeit auswirkt.
Die Navigation wurde überarbeitet. Alle Apps und Einstellungsmöglichkeiten sind nun an einem zentralen Ort.
Wer ownCloud X installieren möchte, der kann es sich unter https://owncloud.org/install/ holen.
Raspberry WebKiosk 6
Raspberry WebKiosk ist wohl iene der günstigsten Möglichkeiten, eine Surfstation aufzusetzen und zur Verfügung zu stellen. Im Prinzip ist es ein Raspberry Pi, auf dem nur ein Browser läuft.
Nach jedem Neustart wird sich der Browser auf den Ausgangszustand zurücksetzen und die heruntergeladenen Dateien werden gelöscht. Raspberry WebKiosk ist ein Port von Instant WebKiosk. Im Gegensatz zu seinem Ursprung handelt es sich dabei aber nicht um ein Live-Betriebssystem. Es wird wie eigentlich alle Betriebssysteme für den Raspberry Pi auf eine SD-Karte installiert.
Die Systemeinstellungen konfigurierst Du über ein Web Interface, das die Befehle nach unten weiterleitet.
Das System verwendet derzeit Google Chromium 56 mit HTML 5, Adobe Flash sowie H.264 und AVC-Videobeschleunigung für den Raspberry Pi. Das System unterstützt sowohl WLAN als auch Kabel und CUPS (Drucken) ist ebenfalls vorhanden.
Wer sich für Raspberry WebKiosk 6 interessiert oder so ein System aufsetzen möchte, der kann sich ein Abbild bei sourceforge.net herunterladen.
Vivaldi 1.10.829.3 mit gedockten Entwickler-Tools
Die Entwickler-Version von Vivaldi 1.10 bringt Verbesserungen für Entwickler mit sich.
Verbesserungen gibt es auch bei der Schnellwahl. Die Ankündigung ist hier und Snapshots von Vivaldi 1.10 gibt es unter:
- Linux DEB: 64-Bit (empfohlen) | 32-Bit
- Linux RPM: 64-Bit (empfohlen) | 32-Bit
- Windows: 32-Bit für Win7+ | 64-Bit für Win7+
- macOS: 10.9+
Die stabile Version ist Vivaldi 1.9, die gerade erst erschienen ist. Darin kannst Du nun auch via Ecosia suchen und somit Bäume pflanzen lassen.
Kurz notiert
Ab sofort sind sogenannte Daily Builds von Ubuntu 17.10 Artful Aardvark verfügbar. Damit kannst Du den Entwicklungs-Prozess verfolgen. Entwickler-Versionen eignen sich bekanntlich nicht für produktive Systeme. Vielleicht ist so ein Aardvark für den Moment am besten in einer digitalen Gummizelle (virtuelle Maschine) aufgehoben.
Die Unterstützung für Ubuntu 12.04 LTS ist eingestellt. Wer noch nicht aktualisiert hat, der sollte nun also schnellstens einen Plan machen.
Support for Ubuntu 12.04 LTS ends tomorrow! Watch our on-demand webinar for info on ensuring security compliance https://t.co/DJ2SO7Je1l pic.twitter.com/fpIwUXDvx1
— Ubuntu (@ubuntu) 27. April 2017
Das Old School Adventure Thímbleweed Park verkauft sich offenbar sehr gut für Linux und macOS. Ein Drittel der Verkäufe machen diese beiden Betriebssysteme aus. Laut Ron Gilbert wäre man ein Narr, dies zu ignorieren. Diese Zahlen sind deswegen so interessant, da Linux und macOS mit Sicherheit kein Drittel der weltweit installierten Betriebssysteme sind. Zwischen Linux und macOS ist leider nicht weiter aufgeteilt. Das fände ich noch interessant.
Die Entwickler von F-Droid arbeiten an einer modernen Oberfläche. Sie ist schon fast fertig und die Änderung kommt mit der Version F-Droid Client v0.103. Zu den großen Neuerungen gehören Screenshots, Massen-Downloads und -Installationen und Apps-Metadaten lassen sich übersetzen. Außerdem gibt es Verbesserungen bei den Benachrichtigungen und den ausstehenden Updates. Weitere Informationen dazu findest Du hier.
Unterstützung für Secure Boot schafft es möglicherweise nicht in Debian 9 Stretch. Zumindest sei das kein Blocker für eine Veröffentlichung. Die Entwickler seien sich bewusst, dass das Enttäuschung auslösen könnte. Also es klingt schwer danach, als kommt Debian 9 ohne Support für Secure Boot.
Nette Pi-Konstellation
Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.
Ich bin da oben drüber gestolpert und habe mich gefragt, was er mit Integration meint:
„Datei- oder File-Integration wird überprüft“. Gemeint ist sicherlich „Datei- oder File-Integrität wird überprüft“.
Du hast natürlich völlig Recht ...
Ist ausgebessert und vielen Dank für den Hinweis!