Nextcloud Office – Dokument lokal öffnen und sperren (theoretisch)
Mit einer Aktualisierung von Nextcloud Office (richdocuments), soll die integrierte Office-Lösung besser mit 365 und Wikisoftware wie Confluence zurechtzukommen. Deswegen gibt es mit dem Upgrade eine neue Funktion, die sich Lokal bearbeiten nennt. Du musst damit kein Dokument herunterladen, es im Download-Ordner suchen, dann bearbeiten und wieder hochladen. Sondern Du klickst dafür einfach auf eine spezielle Schaltfläche in Nextcloud Office. Dafür musst Du aber Nextcloud Office auf dem neuesten Stand haben. Habe ich gemacht.
Theoretisch wird die Datei gespeichert und gesperrt, sodass sie von anderen Benutzern nicht bearbeitet werden kann. Dann wird die Datei mit dem Client auf Deinem Desktop. Nach dem Speichern und Schließen des Dokuments wird sie wieder hochgeladen und entsperrt. Das soll auch mit anderen Dateien, etwa Photoshop-Dateien oder anderen Dokumenten funktionieren, für die es keinen eigenen Editor gibt. Damit das funktioniert, musst Du laut eigenen Angaben aber den Nextcloud Desktop Client 3.6.1 im Einsatz haben, der ebenfalls gerade veröffentlicht wurde. Den habe ich benutzt.
Was die offizielle Ankündigung nicht verrät – Du benötigst auch Nextcloud 25 und zwar die finale Version und keinen RC.
Update: Ich habe Feedback von Nextcloud bekommen, dass die App Temporary Files Lock installiert sein muss, damit die Datei entsprechend gesperrt wird. Man arbeitet daran, hier eine entsprechende Fehlermeldung auszugeben, falls das nicht der Fall ist.
Es funktioniert nur nicht
Ich sehe die neue Funktion, sobald ich ein Dokument in der Nextcloud öffne. Meine Nextcloud ist zwar auf Deutsch eingestellt, übersetzt ist die neue Funktion allerdings noch nicht – egal, so viel Englisch schaffen wir schon.
Klicke ich nun auf Open locally, schließt sich das Dokument, der Browser blinkt kurz und fragt mich, ob ich die Datei mit der zugehörigen Anwendung öffnen möchte. Genehmige ich das, öffnet sich das Fenster des Nextcloud-Clients. Ich kann weder einen Download des Dokuments feststellen, noch öffnet sich mein lokaler Editor. Bei einer .odt-Datei sollte sich LibreOffice öffnen, oder habe ich etwas missverstanden?
Getestet habe ich die Funktion mit Firefox, Vivaldi und Brave. Das Verhalten ist bei allen drei Browsern gleich. Gute Idee, wenn es funktionieren würde.
Update: Ich habe einen Bekannten gebeten, die Funktion mit Windows zu testen. Aktuelle Chrome-Version und Nextcloud Desktop Client 3.6.1. Damit klappt es. LibreOffice öffnet sich und nach dem Editieren und Schließen wieder hochgeladen. Allerdings verstehe ich das mit der Sperre nicht. Ich kann die Datei parallel im Browser öffnen und dort auch editieren. Speichere ich allerdings die Offline-Version ab und schließe sie, wird die Cloud-Version überschrieben und entsprechend neu im Browser-Editor geladen. Besser wäre es, wenn ich die Datei im Browser erst gar nicht mehr öffnen könnte.
So ganz sauber ist das aber noch nicht. Nachdem ich das einige Male versucht habe, funktionierte es nicht mehr. Der Browser flackerte kurz und ich war zurück im Dateimanager der Nextcloud (Browser).
Also kann man festhalten: Das funktioniert derzeit anscheinend nicht mit Linux. Für diesen Client gibt es auch immer noch keine virtuellen Dateien …
Secure View
In der offiziellen Ankündigung wird außerdem erwähnt, dass Du Dokumente mit Secure View öffentlich teilen kannst. Damit können andere das Dokument nur anschauen, aber nicht herunterladen. Um Datenlecks durch Screenshots zu vermeiden, kannst Du mittels Secure View und Nextcloud Office Wasserzeichen einblenden. Ich habe das nicht getestet, weil ich es derzeit nicht benötige. Ich wollte es nur erwähnt haben.