Nextcloud löscht alte Backups nicht & mysteriöse lu-Ordner in /tmp/

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Bei meinem letzten Upgrade der Nextcloud habe ich auf meinem Server auch den Festplattenplatz geprüft und der benutzte Platz kam mir etwas komisch vor – also viel zu viel – der Speicher auf dem Server war zu meiner Überraschung fast voll. Deswegen habe ich ein paar Recherchen durchgeführt, um herauszufinden, wer denn da ungewöhnlich viel Platz benötigt.

Der Server stellt nur eine Kommandozeile zur Verfügung. Aber auch damit kannst Du relativ einfach herausfinden, welche Ordner am meisten Platz benötigen.

Nextcloud hebt alte Backups auf

Sowohl bei meiner Beta-Instanz als auch bei meiner produktiven Instanz habe ich alte Backups gefunden. Recherchen haben ergeben, dass seit Nextcloud 14 bis auf die letzten drei Backups alle anderen automatisch gelöscht werden. Ich hätte hier gerne eine Option, das auf 1 oder 0 Datensicherungen zu begrenzen.

Nextcloud – alte Backups
Nextcloud – alte Backups

So Datensicherungen können sich mit der Zeit ganz schön läppern, insbesondere, wenn der pPlatz begrenzt ist. Da sind schnell 20 GByte weg. Bei meiner Beta-Instanz waren es sogar noch mehr.

Benötigt auf Dauer viel Platz
Benötigt auf Dauer viel Platz

Du findest die Updates im Ornder: /pfad/zur/nextcloud/data/updater-<irgend-eine-Zeichenkette>/backups/

Mein gemieteter VPS für meine private Nextcloud hat natürlich begrenzten Speicherplatz und da sind insgesamt 50 GByte verschwendetes Storage schon enorm.

Auf jeden Fall werde ich bei meinen nächsten Upgrades einen genauen Blick darauf werfen und die Backups notfalls manuell löschen.

Vielleicht erstelle ich mir auch einen Cronjob, der mir vor einem gesamten Backup nachts diese Nextcloud-Datensicherungsordner löscht.

Die Sache war lange kein Problem, aber die Daten in meiner privaten Cloud wachsen natürlich auch. Vielleicht muss ich mal wieder gründlich ausmisten, dennoch würde ich gerne selbst bestimmen, wie viele Versionen hier aufgehoben werden.

Noch andere Ordner gefunden

Witzig war, dass ich in diesem Zusammenhang auch herausgefunden habe, dass mein Ordner tmp viel Datenmüll beherbergt. Dafür kann die Nextcloud nur bedingt etwas.

Allerdings waren hier sehr viele Ordner, die mit lu angefangen haben und die wohl mit Collabora Online etwas zu tun haben.

Sobald ich ein Dokument innerhalb der Nextcloud öffne, wird ein Ordner mit lu beginnend im Ordner /tmp/ angelegt.

Mysteriöse lu-Ordner
Mysteriöse lu-Ordner

Schließe ich das Dokument wieder, verschwindet der Ordner in /tmp/ allerdings nicht. Auch hier habe ich mehrere GByte an Datenmüll gefunden, der sich im Laufe der Zeit ansammelt. Der Server hatte schon eine Uptime von 59 Tagen und dann leert sich natürlich /tmp/ nicht automatisch.

Auf jeden Fall ging es um Hunderte an Ordner mit insgesamt über 100 GByte an temporären Dateien. Also Nextcloud-Backups zusammen mit dem Datenmüll von Collabora Online waren über 150 GByte.

Für das Problem habe ich derzeit keine Lösung und deswegen die integrierte Office-Lösung deaktiviert. Das ist mir zu viel Aufwand, dieses lu-Chaos manuell zu überwachen.

Sobald ich die Muse habe, schreibe ich hier vielleicht auch einen Cronjob, der lu-Ordner und die dazugehörigen Daten löscht, die älter als 2 Tage oder so sind. So etwas in der Art:

find /tmp/lu* -type d -ctime +2 -exec rm -rf {} \;

Vielleicht schaust Du einfach auf Deinem Server nach, sofern Du die integrierte Office-Lösung bei der Nextcloud benutzt.

Ich habe auch noch diesen interessanten Ordner gefunden, den ich nicht einmal als root löschen konnte.

mount-Collab – komischer Ordner …
mount-Collab – komischer Ordner …

Collabora Online legt diesen Ordner an und bindet ihn ein. Nachdem ich den Prozess abgeschossen habe, konnte ich den Ordner trotzdem nicht loswerden. Erst ein umount -l .mount_Collab… hat den Ordner freigegeben. Diese integrierte Office-Lösung läuft bei mir derzeit alles andere als rund. Deswegen bleibt sie vorerst deaktiviert. Das ist mir zu gefährlich, dass mir hier der Server vollläuft.

Hosting statt Administration

Die Nextcloud selbst zu administrieren, hat sicherlich viele Vorteile, insbesondere beim Datenschutz. Allerdings kann es manchmal auch tierisch nerven, wenn solche Sachen auftauchen.

Zumal Du Dich meist mühsam zum Problem hangeln musst. Willst Du das vermeiden, kannst Du Dir auch gutes Nextcloud-Hosting überlegen. Damit bist Du zwar nicht komplett unabhängig, aber es ist dennoch eine gute Alternative zu Dropbox, Google und so weiter.




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