Michael Hall erklärt das Ubuntu Edge: Was es ist und was es nicht ist

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Ubuntu Edge Teaser 150x150In einem doch recht ausführlichem Blog-Eintrag möchte Michael Hall erklären, was das Ubuntu Edge ist und was es nicht ist. Es gibt da offensichtlich etwas Verwirrung und viele offene Fragen. Hall fängt zunächst mit der Erklärung an, was es nicht ist. Damit sollten dann schon einige Frage ausreichend geklärt sein.

Der Entwickler macht klar, dass es sich hier nicht um Wohltätigkeit handelt. Der 20-US-Dollar-Perk sei für Menschen, die sich zwar kein solches Gerät leisten können oder wollen, aber die Kampagne dennoch unterstützen und so zum Erfolg des Ubuntu Edge beitragen möchten. In erster Linie sei die Kampagne aber für Anwender, die für hochwertige Hardware und deren Entwicklung bezahlen. Man sehe Leute, die wesentlich höhere Geldsummen beitragen und machen das nur, weil Sie natürlich ein Ubuntu Edge haben möchten.

Weiterhin handle es sich nicht um ein Investment. OEMs, Risiko-Kapitalanleger und auch Mark Shuttleworth seien nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen. Wenn man mit Bleeding-Edg-Smartphones Geld machen könnte, wären die Läden voll davon. Das sei auch der Grund, warum bisher noch niemand ein Gerät wie das Ubuntu Edge gebaut hat. Mit dem Gerät wolle man nicht beweisen, dass der Bildschirm kratzfest ist oder der Akku ewig hält. Man wolle zeigen, dass Technologie wie das Smartphone über eine Docking-Station zu einem alltagstauglichen PC umgewandelt werden kann (Convergence).

Weiterhin sei es auch kein Versuch von Canonical, Ubuntu oder Ubuntu Touch finanziell am Leben zu halten. Unabhängig davon, ob die Kampagne nun erfolgreich oder nicht ist, werde man weiter mit OEMs zusammenarbeiten, um Consumer-Smartphones auf den Markt zu bringen. Während man weiter an diesem Ziel arbeitet, soll das Ubuntu Edge den Herstellern zeigen, was möglich ist. Allerdings müssen man dafür der etwas zu langsamen Evolution von Smartphone-Hardware einen Schubs geben -> Ubuntu Edge.

Was ist das Gerät dann?

Auch wenn Hall der Vergleich von Mark Shuttleworth mit dem Formel-1-Smartphone gefällt, ist es seiner Meinung nach nicht ganz richtig, Für ihn ist es mehr wie ein preisträchtiger Wettbewerb, das erste private und bemannte Raumfahrzeug zu basteln. Leute hätten Geld beigesteuert, weil Sie in die Zukunft investiert haben. Hall geht noch weiter in die Vergangenheit und zieht als Beispiel die Abenteuer-Reisen nach Amerika und Afrika zu Rate. Hier ging es nicht um Geld, sondern um Prestige und Abenteuer. Das erlangte Wissen aus diesen Reisen sei unschätzbar gewesen und habe die Welt nachhaltig verändert.

Das seien zwar extreme Beispiele und seien wesentlich größer, als das Ubuntu Edge erreichen kann. Schließlich sei es lediglich ein Computer. Die Motivation dahinter sei aber genau gleich. Wer bei diesem Abenteuer dabei sein möchte, solle sich anschließen (Indiegogo-Kampagne).

Kurzer Nachtrag von mir: Ich habe ein paar mal gelesen, dass sich Leute zurückhalten und erst dann zuschlagen, wenn das Gerät auch tatsächlich auf dem Markt ist. Das ist allerdings ein Missverständnis, denn das Ubuntu Edge wird niemals in den freien Handel kommen. Wer also eines haben möchte, muss das über diese Kampagne tun (oder bei eBay werden sicher einige Wegelagerer vertickern).




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Ein Kommentar zu “Michael Hall erklärt das Ubuntu Edge: Was es ist und was es nicht ist”

  1. Paul says:

    Ich sehe das etwas zwiegespalten. Einerseits klingen die Spezifikationen im Moment ziemlich gut, andererseits wird wohl kaum jemand voraussagen können wie das in einem Jahr aussieht. Wer weiß, was es dann für Smartphones auf dem Markt gibt und ob das Ubuntu Edge in diesem Format überhaupt noch so "toll" ist oder in der breiten Masse einfach unter geht. Der mobile Markt entwickelt sich so schnell, dass ich persönlich nicht bereit wäre, ein Jahr im Voraus ein Gerät zu kaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Google nicht auch an etwas ähnlichem entwickelt. Mit ihrem Chrome OS hätten sie ja im Prinzip auch so eine Möglichkeit. Durch die technischen Möglichkeiten könnten sie das sogar drahtlos implementieren.

    Warten wir es einfach mal ab. Die 32 Mio sind eine Menge Holz...